Mönchengladbach Arbeitslosenquote klettert wieder in altbekannte Höhen

Mönchengladbach · Ist das bereits die Verabschiedung von der einstelligen Arbeitslosenquote, die sich Gladbach ein halbes Jahr lang auf die Fahne schreiben durfte? "Der Arbeitsmarkt steht vor neuen Herausforderungen", sagt Angela Schoofs, Leiterin der Agentur für Arbeit, zu den jüngsten Arbeitsmarktzahlen. "Es wird zusehends schwieriger, einen Arbeitsmarktausgleich zu erreichen, da auf der einen Seite die Profile der freien Stellen anspruchsvoller werden und auf der anderen Seite bei vielen Bewerberinnen und Bewerbern berufliche Qualifikation fehlt." Deshalb verstärke man auch weiter die Weiterbildungsangebote.

Im Juli stieg die Quote in Gladbach um 0,4 Prozentpunkte auf 10,6 Prozent; vor einem Jahr hatte sie bei 10,5 gelegen. Inklusive Rhein-Kreis Neuss, der mit zum Agenturbezirk zählt, waren 28.393 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet - gegenüber dem Vormonat 825 Menschen mehr (3,0 Prozent), gegenüber dem Juli des Vorjahres 766 mehr (2,8 Prozent). Bei der Zunahme der Arbeitslosen gebe es einen Sondereffekt, sagt Schoofs: "In der Gruppe der Ausländer ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr am stärksten gestiegen, um 1082 oder 16,7 Prozent auf aktuell 7566. So haben wir bereits im letzten Jahr sehr frühzeitig mit der Förderung dieser Personengruppe begonnen, was im Juli 2016 zu einer deutlichen Entlastung des Arbeitsmarktes geführt hat. Heute stehen nun nach und nach die qualifizierten Menschen - auch das Potenzial der geflüchteten Menschen - dem Arbeitsmarkt zur Verfügung", betont Angela Schoofs.

Den Arbeitsmarkt prägen in diesem Monat zwei Komponenten: die Sucharbeitslosigkeit (junge Menschen nach abgeschlossener Berufsausbildung) und die Qualifizierung von Arbeitslosen. Unterbeschäftigt, aber nicht arbeitslos waren im Juli im Agenturbezirk 8402 Menschen - 498 weniger als im Vormonat, 329 weniger als im Vorjahr. In diese Gruppe fallen auch viele der geflüchteten Menschen, die mit ihren Kursen fertig sind.

(tler)
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