Mönchengladbach Alles neu bei der Brauerei Jöris

Mönchengladbach · Die Bolten-Brauerei hat die traditionsreiche Gaststätte gekauft. Nun wird saniert und im Juli mit neuem Pächter eröffnet.

 Die Brauerei Jöris an der Speicker Straße wird gerade noch aufwendig saniert, im Juli wird mit neuem Pächter eröffnet.

Die Brauerei Jöris an der Speicker Straße wird gerade noch aufwendig saniert, im Juli wird mit neuem Pächter eröffnet.

Foto: Detlef Ilgner

Vier Jahre standen die Zapfhähne in der Traditionsgaststätte Brauerei Jöris still. Das hat am 1. Juli ein Ende. Dann nämlich eröffnet der neue Pächter Michel Kremer die dann frisch renovierte und sanierte Gaststätte. Gestern unterzeichneten der Gastronom, der auch bereits das Beecker Brauhaus und den Giesenkirchener Ratskeller betreibt, und die Privatbrauerei Bolten die entsprechenden Vereinbarungen. Bolten hatte die Immobilie Ende vergangenen Jahres vom Vorbesitzer übernommen. "Wir glauben daran, dass die Brauerei Jöris die Gastronomie in der Stadt wieder bereichern wird", sagt Michael Hollmann, Geschäftsführer der Bolten-Brauerei. In der Brauerei Jöris hatte man sich früher mittags oder abends zu deftig-rheinischen Speisen und kühlen Getränken getroffen.

Gastronom Michel Kremer (37) will in dem denkmalgeschützten Haus aus dem 19. Jahrhundert wieder das anbieten, was die Gäste bis zur überraschenden Schließung im Juli 2012 so sehr geschätzt haben: urige Atmosphäre, gut-bürgerliche Küche, gutes Bier im traditionsreichen Fachwerk. "Wir sind überzeugt, dass die Leute das sehr schätzen, wenn Balken Geschichte erzählen", sagt Kremer. "Das ist der Reiz, den ein solches Haus bietet." Kremer ist Mönchengladbacher und seit 2008 Pächter des Beecker Brauhauses in Wegberg. Dort wie auch in Giesenkirchen setzt er bereits das Konzept um, das es ab Juli auch im Westend geben wird.

Für die Korschenbroicher Privatbrauerei Bolten, die in diesem Jahr 750 Jahre alt wird, ist es bereits die zweite traditionsreiche Gaststätte in Mönchengladbach. Auch das St. Vith ist im Besitz der Brauerei und wird an einen Gastronomen verpachtet. "Wir sind mit der Entwicklung im St. Vith sehr zufrieden, es wird sehr gut geführt", sagt Hollmann. "Ähnliches erwarten wir auch bei der Brauerei Jöris. Es passt einfach gut." Christopher Muthig, Boltens Verkaufsleiter Gastronomie, ist überzeugt: "Im Moment lebt der Markt durch Objekte mit Tradition. Wenn man Historie und Regionalität mit Moderne verbindet, zieht das die Leute einfach an."

Und Historie hat das Haus definitiv. Das Gebäude an der Speicker Straße, Ecke Vitusstraße ist seit Dezember 1984 offiziell ein Baudenkmal. Das zweigeschossige Gebäude stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, im Kern ist es wohl noch älter, so die Beschreibung der Unteren Denkmalbehörde. Dazu gehörte einst die ehemalige Brauerei, in der Helles und Dunkles gebraut wurde. Es existieren noch viele Fotos, die die Produktion wie zum Beispiel die alten Braukessel zeigen. Der Denkmal-Status macht eine Sanierung natürlich umso aufwendiger. Die gesamte Elektrik wurde erneuert, Küche und Fliesen ausgetauscht, innen wie außen neu gestrichen, der Biergarten hinter dem Haus wird völlig neu gestaltet. Insgesamt soll es heller werden, aber natürlich urig bleiben. Derzeit ist das Gebäude noch eingerüstet. Der Biergarten bietet künftig bis zu 150 Plätze. Im Inneren gibt es Platz für rund 100 Gäste, außerdem gibt es im Dachgeschoss einen Festsaal für bis zu 70 Personen.

(RP)
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