Mönchengladbach Aldi stärkt Kooperation mit Schulen

Mönchengladbach · Sechs Schulen aus Mönchengladbach und Viersen unterzeichneten einen Kooperationsvertrag mit dem Discounter. In Zukunft sollen Schüler das Unternehmen frühzeitig kennenlernen, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren.

 Jakob Mülstroht (Europaschule Schwalmtal, Hauptschule Dohr), Martina Hirschler (Realschule Volksgarten), Heinz Schäfers (Hauptschule Rheindahlen), Helga Müsch (Hauptschule Süchteln) und Veronika Kreuzer (für das Berufskolleg Viersen) (vorne, v. l. n. r.) unterzeichneten die Kooperationsverträge.

Jakob Mülstroht (Europaschule Schwalmtal, Hauptschule Dohr), Martina Hirschler (Realschule Volksgarten), Heinz Schäfers (Hauptschule Rheindahlen), Helga Müsch (Hauptschule Süchteln) und Veronika Kreuzer (für das Berufskolleg Viersen) (vorne, v. l. n. r.) unterzeichneten die Kooperationsverträge.

Foto: RAUPOLD

Nach der Schule kommt der Job. Was banal klingt, konfrontiert Schüler kurz vor ihrem Schulabschluss häufig mit Fragen. Was kann ich eigentlich? Und vor allem: Was will ich? "Viele Schüler gehen ohne Anschlussperspektive von der Schule", sagt Bernd Ahrens, an der Gemeinschaftshauptschule Süchteln verantwortlich für die Berufswahlkoordination.

Dass die Vorbereitung auf das Berufsleben nicht erst nach dem Schulabschluss beginnt, hat auch die Unternehmensgruppe Aldi Süd erkannt. Schon seit einiger Zeit kooperieren Filialen des Discounters mit Schulen, stellen sich vor Ort vor und holen Schüler frühzeitig in die Betriebe, um ihnen die Arbeitswelt nahe zu bringen. Gestern unterzeichneten nun sechs Schulen aus der Region Mönchengladbach-Viersen einen Kooperationsvertrag mit der Aldi Mönchengladbach GmbH. Mit der Unterschrift unter den Verträgen erklärten die Schulen und das Unternehmen, beim Thema Berufsorientierung in Zukunft eng zusammenzuarbeiten. Die Absichtserklärungen beinhalten ein Programm, das unter anderem Bewerbungstrainings im Unternehmen, Präsentationen in den Schulen und Praxistage in Filialen vorsieht.

Von der Kooperation sollen sowohl Schüler als auch Aldi selbst profitieren. "Wir wollen einerseits gute Mitarbeiter finden. Andererseits haben wir aber auch eine gute Ausbildung zu bieten", sagt Bastian van Kaldekerken, Verkaufsleiter bei Aldi Mönchengladbach. Durch die Zusammenarbeit will Aldi den Schülern näherbringen, was es wirklich heißt, bei einem Discounter zu arbeiten. "Manche Rahmenbedingungen, wie die Öffnungs- und Arbeitszeiten sind nicht unbedingt attraktiv. Es gibt aber auch viele Aufstiegschancen", so van Kaldekerken. Während der Startphase in der Region kooperiert Aldi zunächst mit den Hauptschulen in Dohr, Rheindahlen und Süchteln, der Realschule Volksgarten, der Europaschule in Schwalmtal und dem Berufskolleg in Viersen. Später sei auch die Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen gewünscht, so Bastian van Kaldekerken. Aldi bietet sowohl Schülern ohne, als auch mit Hochschulreife einen Berufseinstieg an, in Reutlingen wurde eigens der Studiengang "Master of International Retailmanagement" eingeführt. Aldi Mönchengladbach stellt im Jahr zwischen 60 und 80 Auszubildende ein.

"Jede der Schulen wird nun mit einem Regionalverkaufsleiter Kontakt aufnehmen und das weitere Vorgehen besprechen", sagt Sarina Plaster. Sie ist Regionalverkaufsleiterin und arbeitet mit der katholischen Hauptschule Rheindahlen zusammen. Heinz Schäfers, dortiger Schulleiter, begrüßt die Verzahnung von Schule und Berufsorientierung. "Das Denken der Schule darf nicht mit der Zeugnisausgabe enden", sagt er. "Solche Kooperationen sind ein Baustein unseres Schulprogramms, zum Wohle der Schüler zu arbeiten."

Den Kontakt zwischen den Schulen und Aldi stellte in Mönchengladbach Gabriele Götze her. Sie ist Schulkontaktmanagerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) und entwarf die Vereinbarung, die nun unterschrieben wurde. "Durch dieses Projekt können sich die Schüler ein echtes Bild von der Arbeit im Unternehmen machen und ein Gefühl dafür bekommen, was sie wirklich machen wollen", sagt sie. Die Absichtsvereinbarungen seien in den Schulen gut angekommen, so Götze: "Ich musste bei niemandem zweimal anklopfen."

(RP)
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