31-Jährige mit Magenband Die ersten 32 Kilo sind geschafft

Mönchengladbach · Jennifer Tröger hat sich im Adipositas-Zentrum Neuwerk einer Magen-OP unterzogen und nimmt jetzt kräftig ab. Vor acht Wochen wog die 31-Jährige noch 284 Kilo. Wir begleiten sie auf dem Weg in ein neues Leben.

 Jennifer Tröger will 70 Prozent ihres Übergewichtes verlieren.

Jennifer Tröger will 70 Prozent ihres Übergewichtes verlieren.

Foto: Reichartz

Jennifer Tröger strahlt. Nein, sie leuchtet von innen heraus. Wenn man der 31-Jährige begegnet, spürt man ihre Freude. "32 Kilo habe ich schon abgenommen", berichtet sie. "Ich bin sehr froh, dass ich die Operation durchführen lassen habe." Vor fünf Wochen hat sich die junge Frau im Adipositaszentrum Neuwerk einer OP unterzogen, die ihren Magen zu einem Schlauchmagen machte. Und jetzt fühlt sie sich so wohl wie schon lange nicht mehr.

 Jennifer Tröger vor ihrer Operation.

Jennifer Tröger vor ihrer Operation.

Foto: Raupold

284 Kilo wog Jennifer Tröger vor acht Wochen. Für dieses ungewöhnlich hohe Gewicht war nicht nur, aber auch ein Lymph-Lip-Syndrom verantwortlich, an dem die Gladbacherin seit vielen Jahren leidet. Dabei sammeln sich Fett und Lymphwasser in den Beinen, die Gelenke werden extrem belastet, Bewegung fällt schwer. Wir haben Jennifer Tröger schon vor ihrer Operation getroffen. Damals war das Treppensteigen für sie ausgesprochen schwierig. Heute dagegen macht sie selbst die Tür auf, um die Besucher in die im ersten Stock gelegene Wohnung zu führen.

"Ich war schon sehr nervös vor der Operation", erzählt sie dann. "Aber es ist alles gut gelaufen, die Ärzte haben super gearbeitet." Vier Tage blieb Jennifer Tröger im Krankenhaus Neuwerk. "In dieser Zeit habe ich nur Brühe bekommen", beschreibt sie die Ernährung. Und so ähnlich ging es auch zu Hause weiter. Während der Flüssigphase nach der OP durfte sie nur Suppe zu sich nehmen. "Einmal habe ich Hühnersuppe gekocht. Nudeln durften da natürlich nicht rein, aber weichgekochtes Gemüse", sagt sie. Nach zwei Wochen folgte die Breiphase: Dann gibt es nur Püriertes. Lachs könne auch mal dabei sein, der sei weich genug und ein guter Eiweißlieferant, erklärt die Patientin, die von ihrer Ernährungsberaterin mit einer Liste erlaubter Nahrungsmittel und Zubereitungsarten ausgerüstet worden ist.

Nun aber ist auch die Breiphase vorbei, Jennifer Tröger kann eigentlich wieder alles essen. Nur nicht in großen Mengen. "Ich habe schon Mühe, eine Scheibe Brot aufzuessen", sagt sie. "Aber was ich nicht schaffe, kommt eben in den Kühlschrank." Abends verzichtet sie auf Kohlenhydrate. Stattdessen stehen Fisch und eine Gemüsepfanne auf dem Speisezettel. Das bringt dann schon wieder ein halbes Kilo Gewichtsreduktion. Die bereits abgespeckten Kilos führen zu mehr Beweglichkeit. Und sie sind auch auf anderem Gebiet spürbar: die Kleidung sitzt teilweise mehr als locker. "Wir haben in meine Hosen Lochgummi und Knöpfe eingenäht, damit ich sie enger machen kann und sie nicht rutschen", erklärt Jennifer. Ein gutes Gefühl.

Genauso wie die Tatsache, dass das Kleid, vor Weihnachten gekauft, jetzt schon sehr locker sitzt. "Da würde noch der Babybauch meiner Cousine zusätzlich reinpassen", sagt sie und lacht glücklich. In den nächsten anderthalb bis zwei Jahren kann sie bis zu 70 Prozent ihres Übergewichts verlieren. "Mein Ziel sind hundert Kilo, wenn es ein bisschen darunter liegt, ist es auch gut", meint die 31-Jährige.

In der kommenden Woche wird sie den nächsten Schritt tun und mit dem Sport anfangen. "Wir wollen schwimmen gehen", erklärt sie. "Mein Mann und mein Onkel kommen auch mit." Dass der Rückhalt in der Familie groß ist, wird in den kommenden Monaten für die Adipositas-Patientin sehr hilfreich sein, denn auf die ersten großen Erfolge beim Gewichtsverlust folgt im Allgemeinen eine Zeit der Verlangsamung oder gar des Stillstands. Dann ist familiäre Unterstützung wichtig, um durchzuhalten.

(RP)
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