Mönchengladbach 875 Jahre: Wie Neuwerk Geburtstag feiert

Mönchengladbach · Albert Walbergs und Norbert Post wiegen das Schriftstück in den Händen, als handele es sich dabei um die Weltformel. In gewisser Weise stimmt das auch. Die Urkunde aus dem Jahr 1135, in dem Neuwerk erstmals überhaupt schriftlich erwähnt wurde, nimmt für Ur-Neuwerker wie es die beiden sind in etwa einen ähnlichen Stellenwert ein.

Vom "Novum Opus" ist die Rede, vom neuen Werk eben, gemeint ist damit die erste "Kirche" am Kloster. Walbergs ist Vorsitzender des Heimatvereins und des Festausschusses, und Post war 25 Jahre Bezirksvorsteher. Sie kennen Neuwerk und das Kloster ganz genau. "Es ist die Keimzelle Neuwerks und das zweitälteste Gebäude in Mönchengladbach", sagt Walbergs. Aus dieser Keimzelle ist ein Stadtteil mit offiziell 10 039 Einwohnern geworden. Und weil das 875 Jahre her ist, feiern die Neuwerker 2010 ihr großes Jubiläum als einer der ältesten Ortsteile Mönchengladbachs. Und zwar das ganze Jahr über. Das Programm stellten Walbergs, Post und Holger Schallenburger vom Heimatverein nun vor.

Los geht es am 16. April um 20 Uhr mit einem Konzert in der Krahnendonkhalle. Die drei Neuwerker Männerchöre Liederkranz, Sängerbund und Quartettverein eröffnen das Jubiläumsjahr mit einem Konzert gemeinsam mit der RWE-Power-Band. Am 10. und 11. Juli wird's auf dem Peter-Schumacher-Platz mittelalterlich. Dann nämlich bitten die Veranstalter zum historischen Bauern- und Handwerkermarkt mit mittelalterlichem Ritterlager, Verkaufsständen, einem Open-Air-Konzert und einer Jubiläumsverlosung. Weiter geht's mit den Projektwochen, die in sieben Neuwerker Schulen zum Thema heimatliche Geschichte stattfinden werden.

Deren Ergebnisse werden vom 10. bis 12. September im Kreuzgang des Klosters präsentiert. Dazu gehört auch eine Theatervorführung der Heinrich-Corsten-Schule. Am 2. Oktober steigt die "Nacht der Neuwerker Geschichte" mit einer Mundartmesse (mit Regionaldekan Ulrich Clancett), abends sind das Museum Priorhaus und das Bruderschaftsmuseum geöffnet, in der Klosterkirche beginnt die liturgische Nacht und ab 18 Uhr gibt es Rahmenprogramm und eine Illumination an der Ehrenmalanlage Engelblecker Straße.

Den Abschluss des Jahres bildet die eigentliche Jubiläumsfeier. Am 3. Dezember gibt es einen Festgottesdienst mit Weihbioschof Karl Borsch, und am 4. Dezember wird in der Krahnendonkhalle Geburtstag gefeiert in Weihnachtsmarkt-Atmosphäre. Für die gesamten Feierlichkeiten haben sich die Neuwerker Bruderschaften, die Kirchengemeinden, die Karnevalsgesellschaft, das Kloster, der Heimatverein und weitere Vereine zusammengetan. Albert Walbergs ist sicher: "Wir wollen einfach zusammen feiern."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort