Mönchengladbach 50 Jahre Goldene Blume von Rheydt
Mönchengladbach · Gräfin Bettina Bernadotte von der Insel Mainau erhält am 16. September den Ehrenpreis - exakt ein halbes Jahrhundert nach ihrem Vater.
"Nehme Goldene Blume von Rheydt am 10. September dankend an - stop - Brief folgt - herzliche Grüße von der Eröffnung der Bundesgartenschau Karlsruhe = Graf Lennart Bernadotte": Ein Telegramm mit diesem Text erhielt der damalige Oberstadtdirektor Josef Orth am 13. April 1967 von Graf Bernadotte. Am 10. September 1967 nahm dieser als erster den besonderen Ehrenpreis der Stadt Rheydt entgegen, der seitdem von der damals selbstständigen Stadt Rheydt und seit 1975 von der Stadt Mönchengladbach an Personen oder Institutionen vergeben wird, die sich für die Erhaltung von Umwelt und Natur einsetzen. Die Preisträger werden ausgewählt durch das Kuratorium für die Verleihung der Goldenen Blume von Rheydt mit dem Vorsitzenden Karl Hans Arnold und dem Oberbürgermeister von Mönchengladbach als stellvertretendem Vorsitzenden. 50 Jahre später, am 16. September 2017, wird die Tochter des ersten Preisträgers, Gräfin Bettina Bernadotte die Goldene Blume von Rheydt erhalten.
Das Telegramm, Protokolle und der Schriftverkehr von 1967, der im Zusammenhang mit der ersten Vergabe des Ehrenpreises stehen, sind in einem von 14 schweren gebundenen Bänden, die aus der Amtszeit von Josef Orth von diesem gefüllt wurden. Nach dessen Tod erbte sein Sohn Franz Orth die Bände. Und der gab sie vor zwei Jahren weiter an Kaspar Müller-Bringmann. Der Journalist und Medienexperte hütet sie sorgsam. Sein Vater, der Journalist Walter Müller-Bringmann, der von 1956 bis 1969 die Redaktion der Rheinischen Post in Rheydt leitete, hat viel über die Rheydter Blumenwoche und die Goldene Blume von Rheydt geschrieben.
1958 hatte die erste Blumenwoche unter dem Titel "Blühendes, schaffendes Rheydt" stattgefunden. Daran gekoppelt war die "große Handwerksausstellung". Am 5. September 1958 war die feierliche Eröffnung beider Großveranstaltungen. Und am 14. September 1958 zog zum ersten Mal der Blumenkorso durch die Stadt. Rheydt verwandelte sich in ein Blumenmeer, das Handwerk präsentierte sich selbstbewusst.
Und dann folgte 1967 die Goldene Blume von Rheydt. Der "Bürgerverein Blühendes, schaffendes Rheydt" hielt damals im Protokoll fest: "Die Grundlagen unseres Lebens sind in Gefahr geraten, weil lebenswichtige Elemente der Natur verschmutzt, vergiftet und vernichtet werden, und weil der Lärm uns unerträglich bedrängt. Die Würde des Menschen ist dort bedroht, wo seine natürliche Umwelt beeinträchtigt wird."