Mönchengladbach 3. Sinfoniekonzert: Zwei mal vier Jahreszeiten

Mönchengladbach · Beim 3. Sinfoniekonzert erklingen Vivaldis und Piazzollas "Vier Jahreszeiten" - mit Andrej Bielow als Solist und Dirigent.

 Andrej Bielow springt beim 3. Sinfoniekonzert für den erkrankten Geiger und Dirigent Kirill Troussov ein.

Andrej Bielow springt beim 3. Sinfoniekonzert für den erkrankten Geiger und Dirigent Kirill Troussov ein.

Foto: Marco Borggreve

Vivaldis "Vier Jahreszeiten" passen irgendwie wunderbar in die Adventszeit. Die vier programmatischen Geigenkonzerte kennt jedes Kind, sie sind so entzückend wie atemberaubend virtuos. Und statt diese schöne Musik bruchstückhaft aus dem Kaufhauslautsprecher dudeln zu hören, geht man lieber ins Konzert mit den Niederrheinischen Sinfonikern. Die haben das drauf. Live. Und noch mehr. Abonnenten haben die Termine schon notiert, alle anderen müssen sich sputen.

Dabei wären die vier Abende, die im Rahmen der städtischen Konzertreihen für Donnerstag bis Mittwoch in Mönchengladbach, Rheydt und Krefeld geplant sind, beinahe ausgefallen. Der dafür verpflichtete Geiger und Dirigent Kirill Troussov ist krank geworden, er sagte Freitag ab. GMD Mihkel Kütson dirigiert gerade "Hänsel und Gretel" in der Dresdner Semperoper. Und einen Geiger hätte man damit ja auch noch nicht. Kütson hatte die Idee und den Kontakt mit dem 34-jährigen Ukrainer Andrej Bielow, mit dem er genau das gleiche Programm schon einmal gemacht hat. Am Niederrhein muss Bielow nun auch dirigieren. Das scheint kein Problem zu sein. Im Gegenteil. Die Streicher des Orchesters freuen sich schon auf neue Impulse. Die Bläser sind derweil schon in Weihnachtsstimmung.

Zum Vivaldi gibt es im Konzert ein spannendes Pendant: Piazzolla. Der hat im Lauf seines vom Tango geprägten Lebens auch die Jahreszeiten vertont, für sein Quintett, in dem er Bandoneon spielte. Die vier Stücke hat nun ein Herr Desyatnikov für den berühmten Geiger Gidon Kremer arrangiert, in der Vivaldi-Besetzung. Also gibt es jetzt auch die "Vier Jahreszeiten von Buenos Aires", und da ist es im Sommer Winter. Im Konzert stehen sie nebeneinander, paarweise. Und weil Desyatnikov in die Piazzolla-Tangos Vivaldi-Zitate eingebaut hat, wird das Ganze ein köstliches Wieder-und Neuhören werden. Spannend auf jeden Fall. Bielow spielt übrigens eine Guadagnini, und die kann mit den Stradivaris dieser Welt durchaus mithalten. Sommers wie winters.

Die Termine in Mönchengladbach:

Donnerstag, 10. Dezember, 20 Uhr, Kaiser-Friedrich-Halle (Konzerteinführung 19.15 Uhr); Mittwoch, 16. Dezember, 20 Uhr, Theater Mönchengladbach (19 Uhr Debüt-Konzert mit Schlagzeugern der Städt. Musikschule)

Die Termine in Krefeld:

Freitag, 11. Dezember, (mit Konzerteinführung um 19.15 Uhr) und Dienstag, 15. Dezember, Seidenweberhaus (mit Debüt-Konzert zum Thema Jahreszeiten-Musik), jeweils 20 Uhr

(ark)
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