Mönchengladbach 25 Jahre ÖJE: Vom Modellprojekt zum Vorbild

Mönchengladbach · Seit 1991 ist die Ökumenische Jugendarbeit Eicken - kürz ÖJE - für Kinder und Jugendliche im Stadtteil vor Ort. Sie ist nicht nur Treffpunkt und Kontaktstelle, sondern bietet immer wieder neue Angebote und Projekte. Wichtigstes Anliegen ist es, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendliche zu schaffen.

Ökumene bedeutet ursprünglich die Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Kirchen. Doch viel mehr geht es darum, eine Gemeinschaft zu bilden, in der jeder toleriert und integriert wird. Genau so eine Gemeinschaft ist die ÖJE. "Sie ist ein Begriff geworden", sagt Mitbegründerin Maria Engellke.

Doch das war nicht immer so. Ursprünglich wurde die ÖJE, als Modellprojekt für drei bis fünf Jahre, in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Bistum Aachen gegründet. Damit war dieses Projekt Vorreiter für viele andere Ökumenen, die sich danach gründeten. Der Verein hat sich so gut entwickelt, dass das Modell- zum Regelprojekt wurde und nun seit 25 Jahren besteht. "Dieser Weg war viel Arbeit, hat aber immer Spaß und Mut gemacht, auch durch die positive Resonanz der Mitbürger", sagt Dirk Sasse, zweiter Vorsitzender der ÖJE und Gemeindepfarrer im Bezirk Eicken. "So ist ein großes Netzwerk entstanden, in dem die ÖJE mit Kirchen, Jugendzentren oder Vereinen zusammenarbeitet."

Bei der Umsetzung der ökumenischen Jugendarbeit sind nicht nur viele ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter beteiligt, auch die Jugendlichen selbst bringen sich in die Gestaltung der ÖJE mit ein. "Wir wollen vermitteln, wie wichtig es ist, seine Zukunft in die Hand zu nehmen und sich auch für andere zu engagieren", sagt Streetworker Andreas Kreder, der seit 2002 die Eickener Kids von der Straße in die ÖJE holt. Auch René Zimmermann war mal einer von den "Mauer-Chillern", wie sich seine Clique nannte.

Durch Kreder lernte er die ÖJE kennen und arbeitet nun selbst als Ehrenamtlicher. "Hier habe ich die Chance, mich durch Schulungen und eigene Projekte weiterzuentwickeln." Und so leitet der 29-Jährige das Fußballprojekt "Street Soccer" und ein Kochprojekt, an dem Jugendliche aus der ganzen Stadt teilnehmen. "Wir möchten auch Kindern und Jugendlichen aus finanziell schlechter gestellten Familien schöne Ferien ermöglichen", sagt Wolfgang Mahn, Vorsitzender der ÖJE. Und so nehmen jährlich bis zu 60 Kinder an einer zweiwöchigen Freizeit teil. 2015 engagierte sich die ÖJE mit der Friedenskirchengemeinde Pesch/Hardterbroich für Flüchtlinge. So konnten Sprachkurse, Freizeitangebote, eine Nähwerkstatt und Hilfe bei der Wohnungssuche angeboten werden.

2011 formulierten die Mitglieder der ÖJE zum zehnten Jubiläum zehn Träume für die Zukunft, die sich fast alle erfüllt haben. Nun blickt die ÖJE auf 25 Jahre zurück und möchte dies am 5. Juni in Eicken beim Straßen- und Familienfest auf dem Markt feiern. Um 11.15 Uhr beginnt die Feier mit einem Ökumenischen Gottesdienst in St. Maria Rosenkranz, danach geht es weiter mit einem Programm aus Kreativem, Kickern, Skaten, Spiel, Spaß und Livemusik.

(RP)
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