Mönchengladbach 15-Meter-Ast verletzt Frau: Plötzlicher Sommerbruch?

Mönchengladbach · Warum knickte plötzlich ein 15-Meter-Ast in Odenkirchen ab und verletzte eine Frau schwer? Möglicherweise handelt es sich um einen so genannten Sommerbruch. Experten sprechen von einem noch nicht geklärten Phänomen.

 Die Feuerwehr rettete die 38-Jährige, die in Odenkirchen auf einem Fußweg unter einem herabfallenden Ast begraben wurde.

Die Feuerwehr rettete die 38-Jährige, die in Odenkirchen auf einem Fußweg unter einem herabfallenden Ast begraben wurde.

Foto: Polizei

Nach dem Unglück in Odenkirchen, bei dem eine Frau von einem plötzlich herabfallenden Ast schwer verletzt wurde, gehen die Ermittlungen nach der Ursache weiter. Wie ein Stadtsprecher gestern mitteilte, war der betroffene Baum, eine Esche, erst Ende Mai von Mitarbeitern des Grünflächenamtes überprüft worden. Dabei habe es keine Hinweise auf Schäden gegen. Die Stadt sei ihrer Verkehrssicherungspflicht nachgekommen. Dennoch hat die Stadt bereits mit der betroffenen Familie Kontakt aufgenommen und ihr Hilfe angeboten.

Die schwer verletzte Frau ist Mutter von zwei Kindern (zwei und neun Jahre alt). Sie muss wahrscheinlich noch Wochen im Krankenhaus verbringen. Die Stadt hat nun Betreuungshilfen für die Kinder zugesichert.

Am Freitagabend wollte die 38-jährige Mutter von der Kleingartenanlage Beller Mühle über einen Gehweg zur Mülgaustraße gehen. Mit dabei war ihre kleine Tochter. Plötzlich krachte von der Esche ein 15 Meter langer Ast aus zehn Metern Höhe herab. Und das, obwohl es absolut windstill war.

Möglicherweise handelt es sich um einen so genannten Sommerbruch. Experten sprechen von einem noch nicht geklärten Phänomen. In der Sommerzeit, meistens nach anhaltender Trockenheit und sommerlich heißer Witterung können plötzlich voll belaubte, vitale Äste abbrechen.

In Minden krachte so der Ast einer Kastanie direkt vor dem Stadthaus ab. Verletzt wurde in diesem Fall aber niemand.

Die Mutter aus Odenkirchen erlitt schwere Beinverletzungen. Sie muss nach Aussagen ihres Vaters mehrfach operiert werden. Ihre kleine Tochter blieb wie durch ein Wunder nahezu unverletzt. Zum Glück saß sie nicht im Kinderwagen. Der wurde von dem herabfallenden Ast zerquetscht. Das Mädchen war hinter ihrer Mutter hergelaufen. Ein Passant holte es aus dem Gestrüpp hervor. Die Mutter musste von der Feuerwehr geborgen werden.

(RP)
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