Mönchengladbach 100 NPD-Anhänger wollen in der Stadt demonstrieren

Mönchengladbach · Zwei Polizisten hielten den Eingang des DGB-Hauses an der Rheydter Straße fest im Blick. Doch Grund zum Einschreiten gab es für die beiden Beamten glücklicherweise nicht. Michael Klarmann, freier Journalist aus Aachen, informierte im Vorfeld des geplanten NPD-Aufmarsches in Mönchengladbach am Maifeiertag über die aktuellen Köpfe der rechtsextremen Szene in der Stadt und am gesamten Niederrhein.

NPD-Verbotsantrag - ein riskantes Unterfangen
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117 Zuhörer hörten dem Vortrag des Rechtsextremismus-Experten zu. Während seiner knapp anderthalbstündigen Präsentation zeigte Michael Klarmann Bilder, die beweisen, wie Anhänger der Parteien Pro NRW und NPD bei den sogenannten "Spaziergängen" der Pegida-Demonstranten und deren Ablegern Seite an Seite gehen.

NPD-Demo in Duisburg: Prügelei zwischen Linken und Rechten
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Auch mit welchen Tricks die rechte Szene versucht, neue Befürworter zu gewinnen - beispielsweise verkleidet auf Weihnachtsmärkten -, machte der freie Journalist deutlich. "Aufmärsche von Rechtsextremen in Mönchengladbach sind kein neues Phänomen", sagte Michael Klarmann und zeigte Fotos einer NPD-Demonstration während des Wahlkampfes 2013 am Mönchengladbacher Hauptbahnhof.

Zur NPD-Demo am Tag der Arbeit sind laut Angaben des Referenten Michael Klarmann 100 Teilnehmer gemeldet. Zu einer ähnlichen Demonstration in Duisburg im vergangenen Jahr waren in etwa gleich viele erschienen. Für die NPD-Demo in Mönchengladbach sind unter anderem Reden des NRW-Landeschefes Claus Cremer und der NRW-Landesjustitiarin Ariane Meise, die regelmäßig bei den Dügida-Aufmärschen in Düsseldorf erscheint, angekündigt.

November 2014: 200 Meerbuscher protestieren gegen NPD-Demo
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Der DGB forderte alle Mönchengladbacher auf, sich aktiv der rechten Szene entgegenzustellen. Das Bündnis "Mönchengladbach stellt sich quer" informiert auf der Internetseite www.facebook.com/MGstelltsichquer und bei Twitter unter dem Hashtag "#MSSQ" tagesaktuell über geplante Gegenaktionen zum NPD-Aufmarsch. Bis jetzt sind 2000 Gegendemonstranten angemeldet.

Nicht nur in Mönchengladbach will die NPD am Tag der Arbeit auf die Straße gehen, Aktionen unter der Überschrift "Asylbetrug macht uns arm" und "Sozial geht nur national" sind auch in Worms, Erfurt und Neubrandenburg geplant.

(RP)
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