Mettmann Zukunft der Stadthalle bleibt ungewiss

Mettmann · Am 9. Mai sind die Mettmanner Bürger eingeladen, die "Laubfroschoper" genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gibt Führungen in die Katakomben, eine Ausstellung und Erzähltheater. Politiker stimmen im Herbst ab.

 Im Jahr 1981 gebaut, bleibt die Neandertalhalle bis heute umstritten. Rund eine Million Euro wären für eine Sanierung nötig, rund 500 000 Euro Unterhaltskosten im Jahr fallen an.

Im Jahr 1981 gebaut, bleibt die Neandertalhalle bis heute umstritten. Rund eine Million Euro wären für eine Sanierung nötig, rund 500 000 Euro Unterhaltskosten im Jahr fallen an.

Foto: Achim Hüskes

Als Mettmannes Kämmerer Reinhold Salewski Ende vergangenen Jahres sagte, die Stadt müsse die Neandertalhalle aufgeben, war die Empörung groß. Bis zum Ende dieses Jahres wollen die Politiker nun eine Entscheidung treffen, was aus dem im Volksmund schon mal "Laubfroschoper" genannten Gebäude nun werden soll.

Denn jedes Jahr 500 000 Euro an Unterhaltskosten in das im Jahr 1981 errichtete grüne Ding zu stecken - das kann sich die Stadt nicht länger leisten. Zumal eigentlich schon lange dringend notwendige Sanierungen in Höhe von mindestens einer Million Euro anstehen. Marode sind: Entwässerungsleitungen, Brandmeldetechnik und Lüftung. Doch kurzen Prozess machen und die Abrissbagger bestellen - das haben sich die Mettmanner Politiker bis jetzt noch nicht getraut. Statt dessen wollen sie wissen, wie eigentlich die Bürger über die Stadthalle so denken.

Deshalb wird am Samstag, 9. Mai von 10 bis 13 Uhr in der Stadthalle ein Tag der Offenen Tür stattfinden. Besucher sind eingeladen, sich in zwei Führungen auch einmal die Unterwelt der Stadthalle mit ihren technischen Einrichtungen anzusehen. Wer seine Kinder mitbringen möchte, ist auch herzlich willkommen. Bibliotheks-Leiterin Imke Ridder kümmert sich um einen Spieleparcours. Ebenfalls für Kinder im Angebot: ein musikalisches Erzähltheater. Darüber hinaus ist eine Ausstellung zu sehen. Angeregt hatte den Tag der offenen Tür die Mettmanner CDU, beschlossen wurde er aber von allen Parteien im Rat.

"Am Ausgang wollen die Bürger dann zur Zukunft der Stadthalle befragen", sagt Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür. Auf Stimmkarten können Gäste ihre Meinung hinterlassen. Ob und inwieweit sich die Politiker in ihrer Entscheidung beeinflussen lassen, bleibt abzuwarten. Diskutiert werden nach wie vor vier Möglichkeiten.

Option 1: Die Stadthalle wird abgerissen und kein Ersatz geschaffen. Auf dem Gelände könnten statt dessen Wohnungen gebaut werden. "Das hätte aber erhebliche Auswirkungen auf das Leben in der Stadt" sagt Marion Buschmann, die für die Stadt Veranstaltungen in der Neandertalhalle organisiert. Derzeit finden rund 90 Events pro Jahr dort statt - von der Messe bis hin zur Schulfeier. Und: Für die Bibliothek müsste man ein neues Gebäude finden.

Option 2: Die Stadthalle wird abgerissen und an gleicher Stelle ein Neubau errichtet, der als Kulturzentrum dient. Dort hinein sollte eine Halle mit Platz für 350 Gäste, etwa halb so viele, wie die Neandertalhalle heute fasst. Mit dazu ziehen könnte die Volkshochschule und die Musikschule. Einen Teil des Geldes könnte die Stadt aus dem Verkauf der VHS- und Musikschulgebäudes erzielen.

Option 3: Es bleibt alles, wie es ist, die Stadthalle bleibt stehen und kostet die Stadt einen Batzen Geld. Im Gebäude herrscht ein Renovierungsstau. Allein um die Bühnentechnik auf den neuesten Stand zu bringen, sind mehr als 100 000 Euro nötig. Und einen neuen Anstrich könnte die Stadthalle auch mal vertragen.

Option 4: Umbau und Renovierung der Stadthalle. Es gibt Ideen, das Foyer umzugestalten, damit VHS und Musikschule dort einziehen können. Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec: "Das kann fast so teuer werden, wie ein Neubau."

(RP)
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