Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Weniger Verkehr eröffnet mehr Chancen

Mettmann · Endlich gibt es eine Entscheidung. Egal, ob man sie nun befürwortet oder nicht. Ja, es ist eine ganz wichtige Entscheidung für Mettmann. Seit Jahrzehnten wird im Rat und in der Verwaltung darüber nachgedacht, wie man die Blechlawine aus der Innenstadt verbannt. Nachdem die B 7n Geschichte ist und die Seibelspange und die Osttangente als Umgehungsstraßen in Betrieb sind, bietet sich eine echte Chance zur Reduzierung des Verkehrs. 14.000 Autos quälen sich täglich durch die Innenstadt, verpesten die Luft, nerven die Anwohner und die Fußgänger. Rund 4000 Autos kann die Innenstadt mit dem neuen Verkehrskonzept (Umbau Breite Straße, Flintrop-Straße, Netztrennung Flintropstraße und Sperrung Schwarzbachstraße) vertragen. Ansonsten müssen wieder Ampeln aufgestellt werden, und die Auflagen in Sachen Luftreinhalteplan sind Makulatur. Die Stadtentwicklung wird gestoppt.

Zur Erinnerung: Voraussetzung und Bedingung für den Bau der Seibelspange war, die Schwarzbachstraße für den Durchgangsverkehr zu schließen und damit den Durchgangsverkehr rund um den Jubi deutlich zu reduzieren.

Der Antrag der UBWG, die Zufahrt zu den Tiefgaragen aus Richtung Flintrop-Straße beizubehalten, hat ja was. Aber: Wer garantiert denn, dass sich die Autofahrer daran halten und nur durch die Schwarzbachstraße fahren, um in die Tiefgaragen zu gelangen? Ein Schild "Anliegerverkehr frei" wird nach Aussage der Verkehrsplaner meist ignoriert. Das bedeutet: Autofahrer fahren an den Tiefgaragen vorbei, um so schneller von A nach B zu kommen. Die Verkehrsmenge bleibt also.

Stichwort Einzelhandel: Die Drohung der Supermärkte, den Standort aufzugeben, muss zur Kenntnis genommen und ihre Umsetzung in die Tat vermieden werden. Wie geht das? Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass in der Neanderthal-Passage etwas passiert. Die Aufenthaltsqualität muss verbessert werden. Wichtig ist auch, dass auf dem Jubiläumsplatz etwas geschieht. Der triste Platz braucht dringend eine Aufhübschung. Es gab in der Ideenwerkstatt interessante Vorschläge (Überdachung, Begrünung), die auf ihre Realisierung überprüft werden müssen - und zwar vor dem Jahr 2020. Nur wenn der Jubi und die Neanderthal-Passage an die schöne Innenstadt über die neue Mühlenstraße und das neue Waschbrett angebunden werden, hat dieser Platz eine Überlebenschance.

Sicherlich müssen Autofahrer jetzt Umwege fahren, aber letztlich profitieren alle Mettmanner von einer Innenstadt, in der weniger Durchgangsverkehr herrscht, aber mehr Menschen sich wohlfühlen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort