Weihnachten Riechen Weihrauch: Duft, der Leben verspricht

Mettmann · Kreis Mettmann (ham) Betritt man in Ratingen St. Peter und Paul, spürt man sofort, ohne hinzusehen, man ist in einer katholischen Kirche: Es riecht nach Weihrauch. Lange Zeit, nachdem der festliche Gottesdienst vorbei ist, ist der Duft von Weihrauch hoch im gotischen Gewölbe noch da und verliert sich nie ganz.

Kreis Mettmann (ham) Betritt man in Ratingen St. Peter und Paul, spürt man sofort, ohne hinzusehen, man ist in einer katholischen Kirche: Es riecht nach Weihrauch. Lange Zeit, nachdem der festliche Gottesdienst vorbei ist, ist der Duft von Weihrauch hoch im gotischen Gewölbe noch da und verliert sich nie ganz.

Weihrauch ist ein altes Zeichen dafür, dass der Mensch hofft, sein Gebet käme bei Gott an, wie es auch der Psalmist im Alten Testament formuliert: "Wie Weihrauch steige mein Gebet vor dir auf, mein Herr und mein Gott." (Ps. 141,2)

Die Messdiener sind bemüht, diesem Wunsch mit Hilfe des Weihrauchfasses Rechnung zu tragen. Entsprechend werden Weihrauchkörner auf die glühende Kohle gelegt. Bis zum Dienst als Thuriferar - so heißt derjenige, der das Weihrauchfass schwenken darf - ist es ein weiter Weg. Dieser Dienst ist den Großen vorbehalten. Als kleiner Messdiener fängt man als Akoluth an - als Kerzenträger - und schaut voller Sehnsucht auf die, die für die "heiligen Wolken" während des Gottesdienstes sorgen.

Weihrauch ist Zeichen des Gebetes. Inzensiert wird nur das, was auf Christus hinweist. Deshalb finden sich auch in den drei Chorfenstern von St. Peter und Paul, die von der Geburt, der Kreuzigung und der Auferstehung Christi berichten, Weihrauchfässer schwingende Engel, um so die Göttlichkeit Jesu Christi anzuzeigen.

Weihrauch, das einer der Könige an Weihnachten als Geschenk zur Krippe mitbrachte, ist demnach das Zeichen für die Verehrung des Sohnes Gottes. Die Verwendung von Weihrauch im Kult gab es schon im alten Ägypten, seine Verwendung im Christentum geht auf den Gottesdienst im Tempel der Israeliten in Jerusalem zurück, wo morgens und abends vor dem Vorhang zum Allerheiligsten ein Rauchopfer dargebracht wurde.

Der Gottesdienst richtet sich an alle Sinne. So macht das Weihrauchopfer deutlich, dass der Mensch eine Einheit von Leib und Seele ist.

Weihrauch ist auch als Zeichen der Anwesenheit Gottes zu verstehen, als "Wehen des Heiligen Geistes": "Aus der Hand des Engels stieg der Weihrauch mit den Gebeten der Heiligen empor", heißt es darum in der "Geheimen Offenbarung" (Offb. 8, 4).

(RP)
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