Kreis Mettmann Waschmittel-Paste sorgt für Verkehrschaos

Kreis Mettmann · Ob A3, A46 oder die umliegenden Landstraßen: Bis in die Abendstunden ging am Montag nichts mehr.

 Die Folgen für Pendler waren extrem. Manche mussten auf der A 3 stundenlang in Autos ausharren.

Die Folgen für Pendler waren extrem. Manche mussten auf der A 3 stundenlang in Autos ausharren.

Foto: D. Janicki

Der 43-jährige Mann aus Mülheim, der am Steuer seines schweren Sattelzuges saß, hatte offenbar nichts bemerkt. Im Bereich Ratingen Ost setzte er gestern im morgendlichen Berufsverkehr zur Vollbremsung an - mit Folgen: Sogenannte Waschmittel-Paste lief aus seiner Ladung aus.

Der Mann fuhr weiter, über die A 3 bis zum Kreuz Hilden, dann über die A 46 in Richtung Düsseldorf-Holthausen. "Erst kurz vor Ikea sagte ihm ein anderer Lastwagenfahrer, dass er dieses flüssige Gemisch verliert", meinte gestern ein Polizeisprecher auf RP-Anfrage.

Die Folgen für Pendler waren extrem. Manche mussten stundenlang in ihren Autos ausharren. Das glitschige Gemisch hatte sich auf einer Strecke von mehr als 20 Kilometern verteilt. "Das ist, als habe jemand Zahnpasta auf die Autobahn geschmiert, nur etliche Male glitschiger", sagte der Einsatzleiter am Morgen. Die Feuerwehren aus Düsseldorf, dem Kreis Mettmann sowie der Feuerwehr Wuppertal waren den gesamten Tag hindurch im Einsatz, um die Verkehrsstörungen möglichst zügig zu beheben. Die Feuerwehr gab die Empfehlung, die Verkehrsbereiche weiträumig zu umfahren. Eine Umleitung führte ab Kreuz Breitscheid über die A 52, die A 44 und die A 57. Doch alle Verbindungen waren verstopft. Man kam weder nach Mettmann noch nach Ratingen und erst recht nicht in den Südkreis. Wer sich durchs Schwarzbachtal gekämpft hatte, der traf in Höhe Mettmann auf die nächste Blechlawine. Noch am Nachmittag gestalteten sich die Reinigungsarbeiten sehr schwierig: Zubringer- und Tanklöschfahrzeuge mussten die Wasserversorgung sicherstellen. Mit Hilfe von handgeführten Stahlrohren wurde die Fahrbahnoberfläche gereinigt.

Doch damit nicht genug. Das aufgenommene Gemisch musste zu einer Entsorgungsstation nach Düsseldorf gebracht werden. Eine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Reinigungsarbeiten zogen sich bis in die Abendstunden. Der Berufsverkehr nahte, es kam zu weiteren erheblichen Staus.

(RP)
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