Kreis Mettmann Wanderer erkunden Industrie-Pfade

Kreis Mettmann · Industrie und Naturschutz - unterschiedlicher können Themen für Touren kaum sein. Im neuen Programm der Wanderführer passen sie gut zusammen.

 Thema Industrie: Den schnurgeraden Panoramaradweg am Alten Bahnhof - hier gesehen vom Dach des ehemaligen Kornspeichers - nutzen Wanderer gern mit.

Thema Industrie: Den schnurgeraden Panoramaradweg am Alten Bahnhof - hier gesehen vom Dach des ehemaligen Kornspeichers - nutzen Wanderer gern mit.

Foto: Achim Blazy

Die Premiere war schon ein Erfolg, doch einmalig soll der nicht bleiben: Die beiden Vesper-Wandertouren durch das Heiligenhauser Stadtgebiet, verbunden mit viel Wissenswertem und der Einkehr bei hiesigen Gastronomen kam bei den Bürgern gut an - "Aufgrund der großen Resonanz auf die beiden Touren im Mai, während der Neanderland-Wanderwochen, werden diese Touren nun wiederholt", verkündet Stadtmarketing-Koordinator André Saar.

Geklärt wird zum Beispiel, woher das Naherholungsgebiet Abtsküche seinen Namen hat, oder was es mit der Hubertuskapelle auf sich hat. Außerdem lernt man Näheres zur Industrie, den historischen Gebäuden, reizvollen Fachwerkhäusern, schönen Nischen und unzähligen Details kennen. "Das Besondere an den Wanderungen ist auch, dass zwischendurch zur Stärkung in mindestens drei gastronomischen Lokalitäten eingekehrt wird", so Saar. Die Einkehr der beiden etwa sechs Kilometer langen Strecken ist in der Teilnahmegebühr in Höhe von 15 Euro pro Person enthalten, schließlich ist der Stadtmarketing-Arbeitskreis "Gastronomie" Initiator.

Aber auch dieses Mal widmet sich jede Tour wieder einem bestimmten Thema: Die Tour am Samstag, 10. Juni, steht unter dem Motto "Wandern - Vesper - Kulturgeschichte". Um 15 Uhr geht es für die Gruppe vom Basildonplatz (Treffpunkt Bushaltestelle) über die Hauptstraße zum Kirchplatz. Mit leckerem Eis gestärkt, verläuft die Route am neuen Campus vorbei in das Naturschutzgebiet Vogelsangbachtal, wo sie das "Zwönitzer Eck" passiert und vom Waldmuseum zum Abtskücher Teich führt. Dort wartet die Einkehr zu einem Kaffee- und Kuchen-Gedeck. "Danach wird vorbei am Museum Abtsküche und Feuerwehrmuseum zum Panoramaweg gewandert und auf diesem bis zur stärkenden Suppe in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs", verrät Saar. "Über die erste Waggonbrücke Deutschlands geht es dann zurück in die Innenstadt zu einer letzten Einkehr in der Gastronomie."

Geleitet werden die Touren von Sabrina Grone und Sven Polkläser, die eine Menge zu erzählen haben. Sven Polkläser ist im Geschichtsverein aktiv und konnte schon so einige Geheimnisse der Heiligenhauser Historie ergründen. Zum Beispiel dieses: Gemeinsam mit Helmut Grau löste er das Rätsel um "Schloss Hetterscheidt". Mit dem etwas ernüchternden Ergebnis, dass im Abtskücher Teich eben nicht - wie es die gern erzählte Sage will - ein Schloss versunken ist.

Ernüchternd auch eine weitere Klärung: Der erhaltene Wehrturm an der Abtsküche, mitten im heutigen Naherholungsgebiet nicht zu übersehen, stammt nicht aus dem Jahr 1537. Diese Jahreszahl ist auf der metallenen Wetterfahne zu lesen. Trockener Kommentar der Schulhistoriker: "Hier werden Spaziergänger betrogen." Sabrina Grone ist im Arbeitskreis aktiv. Auch am Samstag, 1. Juli, wird gewandert, dann unter dem Motto "Industrie". Nach einer kurzen Stärkung führt der Wanderführer die Gruppe vom Basildonplatz (Treffpunkt Bushaltestelle) durch den Hefelmannpark auf den Panoramaweg. Vorbei an der ehemaligen Gießerei und unter der ersten Waggonbrücke Deutschlands geht es dann am ehemaligen Bahnhof vorbei in nördliche Richtung zum Friedhof Kettwiger Straße. Von dort geht es "über den Berg" zur Gohrstraße und wieder auf den Panoramaraweg zu einem gastronomischen Zwischenstopp, bevor es zu einer kurzen Führung durch einen prägenden Industriebetrieb geht. Daran schließt sich noch eine kurze Wanderung zum Werkerwald an, wo es eine stärkende Suppe geben wird. Von dort führt die Wanderung durch südliche Wohngebiete und den John-Steinbeck-Park zurück in die Innenstadt und vorbei am "Heiligenhauser Dom" zu einer letzten Einkehr.

Infos und Anmeldungen bei Werner Meuersmorp, 02056/ 60377, meuersmorp@t-online.de. Gruppengröße pro Wanderung: maximal 15 Personen.

(RP)
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