Mettmann Volles Haus und viel Lob für "Die Physikerinnen"

Mettmann · Die Theater-AG des Konrad-Heresbach-Gymnasiums hat das bekannteste Stück von Friedrich Dürrenmatt neu interpretiert. Aus "Die Physiker" wurde "Die Physikerinnen". War es zunächst der personellen Not geschuldet, dass die Geschlechter gespiegelt werden mussten, ergab sich doch daraus die Chance, tradierte Geschlechterrollen zu hinterfragen.

 Die Heresbach-Gymnasiastinnen überzeugten auf der Bühne.

Die Heresbach-Gymnasiastinnen überzeugten auf der Bühne.

Foto: abz

Die Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 12 spielten zweimal, am Freitag und Sonntag, vor fast ausverkauftem Haus in der Aula.

Regie führten die Leiter der AG, die Lehrer Johanna Bildheim und Hans-Georg Schlegel. In einer psychiatrischen Klinik treffen die drei Physikerinnen Johanna Möbius, Hermine Beutler und Erna Ernesti aufeinander. Bereits zum zweiten Mal in drei Monaten kam es zu einem Todesfall: Ein Pfleger wurde erdrosselt. Schnell ist Erna Ernesti (Stephanie Schmidt), die sich für Albert Einstein hält, als Täterin ausgemacht.

Doch als Inspektorin Regina Voss (Pauline Konwerski) sie zur Rede stellen will, wiegelt Oberpfleger Marcell Boll (Simon Klüwer) ab. Die Patientin spielt nämlich gerade Geige und es wäre fatal, sie dabei zu stören. Die Inspektorin hat zwar kein Verständnis für so viel Rücksicht gegenüber einer Mordverdächtigen, wartet aber. Klinikleiter Matthäus von Zahnd (Fabian Raack) kommt schließlich hinzu und erklärt der Inspektorin seine Patienten.

Hermine Beutler sagt, sie gebe sich für Isaac Newton aus, damit Erna Ernesti , die sich für Einstein hält, nicht merkt, dass Beutler in Wahrheit Einstein sei. Tatsächlich halte sich Beutler aber doch für Newton. Der Inspektorin ist das herzlich egal, sie kritisiert die mangelhaften Sicherheitsmaßnehmen in der Klinik, die bereits zwei Morde ermöglicht hätten. Der Chefarzt äußert die Theorie, dass es vielleicht die radioaktive Strahlung sei, mit der die Physikerinnen früher gearbeitet hätten, die diese verrückt gemacht habe.

Patientin Johanna Möbius (Lea Jacob) bekommt Besuch von ihrem Ex-Mann und ihren drei Töchtern. Sie erinnert sich und schreit die Familie an, zu gehen, zu ihrem eigenen Besten. Pfleger Marcel gesteht Möbius seine Liebe, sie ihm ihre, und dann erdrosselt sie ihn mit einer Lampe. Wer wissen will, was das alles zu bedeuten hat und wie es ausgeht, möge das Buch lesen. Die Schüler jedenfalls gaben überzeugende Vorstellungen als Schauspieler.

Seit August hatten sie für die Aufführung geprobt. "Sie waren sehr nervös vorher", erzählte Johanna Bildheim. Sie konnte stolz sein auf ihre Schützlinge.

(tpp)
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