Wülfrath/Mettmann VHS-Kurs: Betreuung Demenz-Kranker

Düsseldorf · Die Zahl der Demenzerkrankungen nimmt ständig zu. Ein Krankheitsbild, das für immer mehr Menschen zur Belastung wird, denn viele Betroffene werden zu Hause von Angehörigen betreut.

Dass es bei den Pflegern zu Unsicherheiten, zum Gefühl der Verlorenheit und Hilflosigkeit kommt, ist nicht selten. Die Volkshochschule Mettmann-Wülfrath nahm sich des Themas an und bot in Kooperation mit dem Demenznetz Kreis Mettmann im VHS-Haus in Wülfrath erstmals den "Qualifizierungskurs zur Betreuung von Menschen mit Demenz" an. Nun konnte VHS-Leiterin Barbara Lorenz-Allendorff 23 Kursteilnehmern ihre Zertifikate überreichen.

Interesse war riesengroß

"Eigentlich war die Veranstaltung streng auf 20 Teilnehmer beschränkt", berichtete Lorenz-Allendorff. "Aber das Interesse war überwältigend groß." Diplom-Pädagoge Stefan Wilde und Diplom-Sozialpädagoge Armin Höltke begleiteten den Kurs. Zusammen mit Fachärzten, Psychologen, Musik- und Psychotherapeuten, die Gastvorträge hielten, gestalteten sie das interdisziplinäre Programm und klärten behutsam über den richtigen Umgang mit Demenzkranken auf. "Wir richten uns sowohl an Privatleute als auch an Menschen, die beruflich mit Demenzerkrankten zu tun haben", sagte Stefan Wilde. Nach erfolgreichem Abschluss seien die Teilnehmer qualifiziert, so genannte "niedrigschwellige Betreuungsangebote" zu leiten. Betreuungsgruppen, Einzelbetreuung oder familienentlastenden Dienste zählen hierzu.

Uta Prem, Leiterin der Arbeiterwohlfahrt in Wülfrath, nahm mit einer Mitarbeiterin am Kurs teil. Verstärkt will sie nun die Arbeit mit Dementen in die Angebotspalette der Awo aufnehmen. Miroslaw Balgar arbeitet für den SKFM in Velbert. "Ich wollte durch den VHS-Kurs meine Arbeit mit alten Menschen verbessern und sicherer im Umgang werden." Auch Yvonne Raske vom Wülfrather Pflegedienst Vierjahreszeiten hatte berufliche Gründe für die Teilnahme. "Das Thema ist auch bei uns aktueller denn je. Mir liegt viel daran, künftig noch besser Hilfe leisten zu können." Besonders wertvoll seien Tipps zur richtigen Vorgehensweise bei Gesprächen mit betroffenen Patienten gewesen.

Neben dem Themenkomplex "Kommunikation und Validation" beschäftigten sich die zwischen 22 und 60 Jahre alten Teilnehmer mit konkreten Behandlungsmethoden aus neurologischer Sicht, Biografiearbeit und Konfliktbewältigung bei der Betreuung zu Hause. "Wir waren eine richtige kleine Klasse, wie früher in der Schule", blickte Uta Prem auf die vergangenen Wochen zurück. Da durfte eine obligatorische Entlassungsfeier natürlich nicht fehlen.

Ein weiterer Kurs ist für den Herbst in Vorbereitung. Er soll in Mettmann stattfinden.

Kontakt VHS, Tel. 02058 910024 (Wülfrath), % 02104 13920 (Mettmann), E-Mail: info@vhs-mettmann.de

(RP)
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