Mettmann Time Gap rocken im RiO's

Mettmann · Rock, Punk und Metal leben beim Konzert in der Szene wieder auf.

 Die Band Time Gap spielte im Rios in Mettmann.

Die Band Time Gap spielte im Rios in Mettmann.

Foto: RP-Foto A. Blazy

"Man fährt dran vorbei, man nimmt es zwar wahr, aber man registriert es nicht richtig" sagt Ernst Ksoll. Gemeint ist die Event-Kneipe-Bar "RiO's", die vor etwas mehr als einem Jahr an der Johannes-Flintrop-Straße aufgemacht hat. Doch das RiO's wird sich schon bald einen Namen gemacht haben. Regelmäßig gibt es dort beste Live-Musik in gemütlicher, aber junger Atmosphäre, wie am Samstag mit der Mettmanner Coverrock-Band "Time Gap". Und deren Frontmann Ksoll bescheinigt Inhaber Oliver Ritzkat "gute Arbeit".

Die musikalische Kultur in der Kreisstadt wiederbeleben, das haben sich sowohl Ritzkat als auch Ksoll auf die Fahnen geschrieben. "Die hat in den letzten Jahren etwas gelitten", so Ksoll. Und während im Jazz- und Blues-Bereich schon wieder einiges los ist, man denke an das Engagement des kürzlich verstorbenen Wolfgang Pieker, ist Ksoll mit seiner Band im Rock, Punk und Metal unterwegs. Und sie hatten ein abendfüllendes Programm mitgebracht.

Los ging es wie schon bei ihrem ersten Konzert in Mettmann Ende Juli mit dem Instrumental-Stück "Child's Anthem" von Toto. Als Ksoll darauf zu "Substitute" zum Mikrofon griff, wussten die Gäste, wohin die Reise geht.

Time Gap spielten ihre Lieblingslieder aus 50 Jahren Rockgeschichte, handwerklich perfekt, wie man es selten bei regionalen Bands hört, und sie rockten den Laden richtig. Die Gäste applaudierten begeistert, doch noch waren sie eher Zuhörer, die höchstens vereinzelt mal mit dem Fuß wippten. Erst mit vorrückender Stunde wurde es ausgelassener.

"Pinball Wizard" von The Who ist vielleicht nicht Jedermanns Geschmack, wartet aber mit einer tarantinesken Gitarrenstrecke auf. Zu Queens "Crazy Little Thing called Love" holte Ksoll seine ehemalige Gesangslehrerin Katharina Benn auf die Bühne. Sie hatte einst allzu große Ambitionen Ksolls unterbunden mit den Worten "Stop! Der Freddie (Anm.: Mercury, Sänger von Queen) gehört mir!". Benn durfte das Stück singen und ihre große stimmliche Bandbreite beweisen.

Noch ein "Special Guest": das Intro zu "Davey's on the Road again" (Manfred Mann) spielte "Mr McWille, aus den Highlands von Essen" auf seinem Dudelsack.

Dann war es Zeit für Ernst Ksolls Lieblingsgenre: dem Punkrock. Green Day, Die Ärzte, Die Toten Hosen, und natürlich die Ramones. Die Urväter des Punks schufen einst das vielfach gecoverte "Sheena is a Punkrocker", und auch 40 Jahre später reißt dasselbe Lied die Gäste im RiO's immer noch von den Sitzen.

Nach der Pause gab es noch ein Stelldichein mit den Rolling Stones, den Troggs und den Beach Boys. Und sogar die musikalische Neuzeit schaffte es mit Sunrise Avenue ins Programm.

(tpp)
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