Analyse Kandidaten suchen weitere Verbündete

Mettmann · Nach der ersten Wahl ums Bürgermeisteramt geht es nun in die Stichwahl. Die Frage wird sein, ob die anderen Parteien eine Empfehlung für einen anderen Kandidaten abgeben werden.

 Thomas Dinkelmann siegte bei der Hauptwahl und geht zuversichtlich in die Stichwahl.

Thomas Dinkelmann siegte bei der Hauptwahl und geht zuversichtlich in die Stichwahl.

Foto: Dj-

Die nächsten zwei Wochen werden Thomas Dinkelmann (Unabhängig) und Norbert Danscheidt (CDU) nutzen, um ihre "Wahlstreitmacht" zu vergrößern. Sprich: Neue Wähler mobilisieren und die alten bei der Stange halten, beziehungsweise sie zu bewegen, noch einmal ihre Stimme abzugeben.

 Norbert Danscheidt will weitere Wählergruppen mobilisieren.

Norbert Danscheidt will weitere Wählergruppen mobilisieren.

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Thomas Dinkelmann, der nach eigener Aussage ganz "heiß" auf den Chefsessel im Rathaus ist und bei der letzten Bürgermeisterwahl nur ganz knapp mit 126 Stimmen gegen Bernd Günther verlor, nutzte die vergangenen sechs Jahre, um seine Anhängerschaft zu vergrößern. Er stritt für denkmalgeschützte und erhaltenswerte Häuser in der Stadt (zum Teil mit Erfolg), übernahm Verantwortung beim Bürgerforum und wurde bei den Aulen Mettmannern aktiv. Dinkelmann, der früher im Ortsverein und Kreisverband der SPD politisch aktiv war und nach einem internen Streit aus der Partei austrat, betont immer wieder seine Unabhängigkeit. Sie sei Garant dafür, ein überparteilicher Bürgermeister für alle Mettmanner zu sein.

Seine politische Vergangenheit in der SPD hat ihn fit für strategisches Handeln gemacht, gleichzeitig bremst sie aber das Engagement der SPD, eine Empfehlung für Dinkelmann auszusprechen. Ziad Moughrabi hat Dinkelmann bereits zugesichert, seine Wähler zu bitten, den unabhängigen Dinkelmann zu unterstützen.

Andrea Rottmann, die für die SPD ins Rennen ging, hat ein desaströses Wahlergebnis präsentiert bekommen. 11,8 Prozent sind eine herbe Wahlschlappe für die Kandidatin. Sie war von 1991 bis 1999 Erste Beigeordnete der Stadt Mettmann, wurde aber nicht wiedergewählt. Rottmann hatte sich nach Jahren in der politischen Versenkung wieder an die Spitze zurückgekämpft und wurde von der SPD als Kandidatin nominiert. Die SPD muss jetzt ihr Ansinnen begraben, einen Machtwechsel im Rathaus zu bewegen. Falls die SPD Danscheidt unterstützen werde, rechnen sich die Genossen als Lohn einen Beigeordneten oder den Posten des Kämmerers aus.

Kämmerer Reinhold Salewski geht nächstes Jahr in den Ruhestand und ob Erster Beigeordneter Dietrich Stang wiedergewählt wird, ist fraglich. Dinkelmann und Danscheidt wollen die Stelle einsparen und den Aufgabenbereich selbst übernehmen. Norbert Danscheidt, ein geborener Mettmanner, hat die meiste Verwaltungserfahrung. Er war zunächst in den Diensten des Kreises tätig, wechselte dann nach Hilden und bekleidet dort das Amt des Ersten Beigeordneten.

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Interessant wird die Frage sein, falls Danscheidt Bürgermeister wird, ob er autonom von seiner CDU-Fraktion in Mettmann agiert oder ob er unter der Regie der starken CDU-Fraktionsvorsitzenden Ute Stöcker handelt. Schließlich Ziad Moughrabi: Er trat völlig überraschend auf die politische Bildfläche in Mettmann. War bislang weder partei- noch sonst politisch in Mettmann aktiv. Der Überraschungskandidat konnte im Wahlkampf vor allem bei jungen Leuten punkten.

(RP)
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