Lokalsport Zu viel Risiko: Antonia Weber holt Rang drei

Erkrath · Die Erkratherin muss auf Linus als Erste ins Stechen des S-Springens auf dem Uhlenhof. Am Wassergraben wendet das Paar zu eng.

 Antonia Weber kam mit ihrem Pferd Linus ins Stechen.

Antonia Weber kam mit ihrem Pferd Linus ins Stechen.

Foto: Janicki

Selbst nach der Siegerehrung galoppierte Miguel Bellen Rodriguez der Konkurrenz davon. Wie schnell seine Stute Weinfee Warna ist, hatte sie zuvor bereits im Stechen des schweren Springens auf dem Uhlenhof eindrucksvoll bewiesen. Obwohl er auf dem Weg zum vorletzten Sprung die längere Linie wählte, unterbot er mit 34,88 Sekunden die Zeiten der Konkurrentinnen lässig. "Das Pferd ist einfach verrückt", kommentierte Miguel Bellen Rodriguez den Sieg in seinem ersten schweren Springen.

Über eine gelungene Premiere durfte sich auch Antonia Weber freuen. Die Amazone vom gastgebenden Reit- und Fahrverein Erkrath hatte die Turnierleitung des ersten Frühjahrsturniers für die Altersklasse U 25 übernommen und war gleichzeitig selbst im Sattel erfolgreich. "Mein Vater hat auch sehr viel übernommen. Bei so einem überschaubaren Turnier ist das ganz gut zu schaffen." Im Sattel von Linus blieb sie im Normalparcours als erste Reiterin ohne Fehler und musste daher im Stechen vorlegen. Sie entschied sich für das Risiko, ritt Sprung fünf schräg an - und schon fiel die Stange des überbauten Wassergrabens. "Darüber habe ich mich schon ein bisschen geärgert, aber es ist nun mal passiert. Ich habe zu früh gewendet und Linus konnte dann mit der Hinterhand nicht richtig zu Ende springen. Trotzdem bin ich sehr zufrieden", sagte Antonia Weber. Sie landete mit 36,27 Sekunden auf dem dritten Platz und bedankte sich bei ihrem Pferd. "Er ist ein kleiner Kämpfer."

Etwas Pech hatte sie dagegen mit ihrem zweiten Partner im Parcours. Diva de Septon startete sehr souverän, sprang mächtig ab, touchierte dann aber am siebten Hindernis mit der Hinterhand leicht die Stange und warf sie aus der flachen Auflage. Anschließend fehlte der Rhythmus für die Dreifache Kombination. Antonia Weber musste den Sprung erneut anreiten und kassierte in der Mitte einen weiteren Fehler. "Wir haben dieses Pferd erst fünf Tage im Stall", erklärte ihr Vater und Trainer Hans-Willi Weber die noch fehlende Feinabstimmung. Er war dennoch sehr zufrieden mit den Leistungen seiner Tochter und dem Verlauf des gesamten Turniers. "Wir haben hervorragenden Sport gesehen, und die Resonanz war unerwartet hoch. Wir hatten 100 Prozent Startplatzerfüllung und das ist außergewöhnlich. Die Helfer haben ebenfalls ausgezeichnete Arbeit geleistet." Unter diesen Voraussetzungen werde es im kommenden Jahr eine Wiederholung geben - möglicherweise sogar über zwei Turniertage.

Eine Premiere war das abschließende S-Springen auch für Anna Louisa Vogt vom Reit- und Fahrverein Erkrath. Mit ihrer Stute Gutiera unterlief ihr nach einer Verweigerung am zweiten Hindernis ein Abwurf am Aussprung der Dreifachen Kombination. "Die beiden müssen noch Erfahrungen sammeln", kommentierte Hans-Willi Weber die Leistung des jungen Paares.

Ihr Mut zum Risiko wurde Marie Ligges im Stechen zum Verhängnis. Die Enkelin des Olympiasiegers und einstigen Junioren-Bundestrainers Fritz Ligges wendete ihre Stute so eng vor dem überbauten Wasser, dass Cassandra kurzerhand stehen blieb. Die vier Strafpunkte und die daraus folgende Zeitverzögerung bedeuteten Rang fünf hinter Celine Tillmann und vor Chantal Hebbel. Fehlerfrei blieb neben dem Sieger nur Isabelle Gerfer. In 35,28 Sekunden musste sie sich jedoch der schnellen Weinfee geschlagen geben.

(domi)
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