Frank Fischer "Wir wollen als Verein attraktiv bleiben"

Mettmann · Im März wählten die Mitglieder von Mettmann-Sport einen neuen Vorstand. Vorsitzender Frank Fischer setzt auf Teamarbeit und sieht den Großverein auf einem guten Weg, auch in Zukunft im Leistungs- und Breitensport erfolgreich zu sein.

 Frank Fischer ist seit Mitte März Vorsitzender von Mettmann-Sport.

Frank Fischer ist seit Mitte März Vorsitzender von Mettmann-Sport.

Foto: Janicki

Mettmann Mitte März wählten die Mitglieder von Mettmann-Sport, mit über 4200 Aktiven größter Verein in der Kreisstadt, einen neuen Vorstand. Als Nachfolger von Martin Auerbach agiert nun sein bisheriger Stellvertreter Frank Fischer als 1. Vorsitzender. Der 57Jährige baut auf Teamarbeit und sieht als wichtigstes Ziel eine bessere Zusammenarbeit mit der Stadt Mettmann. Im Gespräch mit unserer Zeitung zieht der Bankkaufmann nach rund vier Monaten Amtszeit eine erste Bilanz.

Welche Bedeutung hat der Großverein Mettmann-Sport im städtischen Leben?

Fischer Durch die Aufnahme der Fußballer des SCB Neandertal in unserem Verein haben wir jetzt rund 4500 Mitglieder. Das macht mehr als zehn Prozent der Einwohnerzahl Mettmanns aus, und es sind zugleich mehr als 40 Prozent der Mitglieder, die dem Stadtsportverband Mettmann angehören. Leider haben wir aber - wie alle anderen Vereine auch - nur eine Stimme im Stadtsportverband. Diese Zahlen wollen wir verstärkt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Deshalb haben wir vor kurzem die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im September zu einem Gespräch eingeladen. Wir haben unseren Verein vorgestellt und unsere Schwerpunkte erläutert. Und umgekehrt durften sich die Kandidaten bei uns vorstellen. Auf diese Weise wollen wir eine bessere Kommunikation mit der Stadt erreichen. Es ist unsere Hauptaufgabe, das in die Wege zu leiten.

Wie entwickelt sich das vereinseigene Fitnessstudio an der Neanderstraße?

Fischer Als wir das Studio im Februar 2014 eröffneten, haben wir damit gerechnet, dass wir drei Jahre und 600 Mitglieder brauchen, um kostendeckend zu arbeiten. Wir haben eine Menge Kraft in das Projekt gesteckt und das Ziel bereits nach anderthalb Jahren erreicht. Inzwischen besuchen 550 Mitglieder regelmäßig das Studio.

Wie hoch waren die Investitionskosten?

Fischer Die Halle und das Gelände sind komplett Vereinseigentum. Wir mussten aber rund 250 000 Euro in Geräte und die Ausstattung investieren. Das hat sich aber bereits amortisiert.

Vor knapp zwei Jahren haben nach Unstimmigkeiten rund 350 Kinder und Jugendliche die Fußballabteilung von Mettmann-Sport verlassen. Wie wichtig war deshalb jetzt der Anschluss der Fußballer des SCB Neandertal?

Fischer Wir wollen die Fußballabteilung wieder beleben und attraktiv für andere machen. Deshalb war der Anschluss des SCB Neandertal sehr wichtig. Wir wollen in der Entwicklung unseres Vereins kleine Schritte machen, kein Risiko eingehen.

Welche Projekte gehen Sie mit dem Vorstandsteam in naher Zukunft an?

Fischer Wir planen, die alte Geschäftsstelle an der Neanderstraße, die zurzeit leer steht, umzugestalten. Uns schwebt irgendetwas wie eine Kita oder Ogata vor - wir suchen dafür noch Kooperationspartner. In der Kinderbetreuung haben wir ja genug Erfahrung. Es ist nur eine Frage, wie wir das organisieren und welche Wirtschaftsform wir wählen. Wir haben Kontakt zu einem Architekturbüro, um uns zu informieren, wie man so etwas entwickelt. Für den Umbau haben wir in unseren Mitgliederreihen absolute Handwerkprofis. Und auch die Übungsleiter und Lehrkräfte haben wir. Wir gehen das Thema aber langsam an, wollen nichts überstürzen.

Wie klappt das Teamwork im Vorstand?

Fischer Sehr gut! Die Zusammenarbeit mit den Leuten macht Spaß. Fünf sind im Vorstand, und jeder hat eine Stimme. Wir wollen eine Politik der kleinen Schritte machen. In diversen Sitzungen haben wir festgestellt, dass die Sportwelt nicht mehr so ist wie noch vor 20 Jahren. Die Ganztagsschulen nehmen uns viele Kinder weg. Deshalb wollen wir unsere Angebotspalette erweitern, um den Verein für Kinder und Jugendliche wieder interessanter zu machen. Und wir wollen attraktiv bleiben, dafür muss man aber einiges tun. Momentan sind wir siebtgrößter Verein in Nordrhein-Westfalen.

Braucht ein Großverein wie Mettmann-Sport auf Dauer einen hauptamtlichen Vorstand?

Fischer Wir haben uns im Vorstand entschieden, ehrenamtlich zu bleiben. Die Hauptlast der Arbeit liegt auf der Geschäftsstelle, deshalb ist Sandra Pietschmann jetzt offiziell hauptamtliche Geschäftsführerin.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE BIRGIT SICKER

(RP)
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