Lokalsport VfB 03 kauft Kapellen den Schneid ab

Kapellen · Der Fußball-Oberligist beendet die Winterpause mit starker Leistung und einem verdienten 2:1-Erfolg im Erftstadion.

 Hilden kaufte den Gastgebern mit Keisuke Ota (l.) vor allem bei den Grundtugenden Kampf und Einsatz den Schneid ab - das demonstriert hier Dominik Donath.

Hilden kaufte den Gastgebern mit Keisuke Ota (l.) vor allem bei den Grundtugenden Kampf und Einsatz den Schneid ab - das demonstriert hier Dominik Donath.

Foto: Woitschützke

Fußball ist auch in der Oberliga Niederrhein ein Kampfspiel, in dem mit schöner Regelmäßigkeit die Gemüter aller Beteiligten hochkochen. Das war auch gestern im Erftstadion der Fall, eindrucksvoll belegt durch drei Platzverweise. Aber trotzdem schafften es die beiden Trainer nach dem 2:1-Erfolg (Halbzeit 2:0) des VfB Hilden beim SC Kapellen irgendwie, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Dem siegreichen Björn Scheffels fiel das naturgemäß etwas leichter. Er hatte einen verdienten Sieg seiner Jungs gesehen. "Wir waren heute einfach die bessere Mannschaft." Dem Fazit seines gut gelaunten Kollegen schloss sich auch Wolfgang Brück an. Der 48-Jährige, nach dem überraschenden Abgang von Frank Mitschkowski vom Co- zum Cheftrainer befördert, hätte sich für sein Debüt in der Kommandozentrale zwar einen besseren Auftritt gewünscht, beschönigte indes nichts. "Unsere Niederlage geht in Ordnung", befand er: "Wir hatten keine Lösungen. Das war viel zu wenig."

Und das von Anfang an. Die ersatzgeschwächt angereisten Gäste kauften den Erftstädtern mit klassischen Fußball-Tugenden locker den Schneid ab. "Wir waren bissig und zweikampfstark", sagte Scheffels, der seinen Matchplan zu hundert Prozent erfüllt sah. Es half natürlich kolossal, dass der Ball in der 15. Minute gleich beim ersten ernsthaften Anlauf im Kapellener Netz zappelte: Zunächst durfte Robin Müller auf der rechten Außenbahn unbedrängt flanken, dann verschätzte sich der für den SCK tätige Innenverteidiger Tim Rubink im Abwehrzentrum, so dass Jannik Weber bei seinem neunten Treffer in dieser Saison schließlich nur noch mäßigen Widerstand zu überwinden hatte (15.).

In der Folge ließ Hilden keine gezielten Angriffsaktionen der freilich auch ganz schwachen Hausherren zu und wurde selber durch seltene, aber stets gefährliche Konter-Attacken auffällig. Dass Jannik Weber bei der Vorbereitung des von Kapitän Stefan Schaumburg mühelos erzielten 2:0 (44.) unbehelligt durch Kapellens Hälfte spazieren durfte, kam indes auch Scheffels seltsam vor. "Ich habe mich schon gewundert, dass er nicht früher angegriffen wurde." Unter Umständen hätte der SCK noch mal die Kurve bekommen, wenn Kani Taher unmittelbar vor der Pause mit seinem prächtigen Schuss aus 25 Metern nicht am Lattenkreuz gescheitert wäre.

Selbst die Rote Karte für Jannik Weber (52.), der einem der beiden Assistenten unterstellt haben soll, er blicke nicht besser durch als seine Oma, schadete dem VfB nicht wirklich, wenngleich Scheffels einräumte, "dass uns Janniks unnötige Aktion das Leben schon sehr erschwert hat." Erst der von Lennart Ingmann vorbereitete Anschlusstreffer Marcel Lüfts (80.) brachte etwas Bewegung ins Match. Allerdings anders als von den SCK-Kickern geplant: Zunächst holte sich der in der 57. Minute für David Dygacz eingewechselte George Madatsidis nach einem mehr als überflüssigen Foul an der Seitenauslinie die Ampelkarte ab (85.), dann geriet Taher mit Schiedsrichter Jonathan Becker verbal aneinander. Weil der sich nach einer vermeintlichen Fehlentscheidung nicht als "Vollidiot" beschimpfen lassen wollte, schickte er den afghanischen Nationalspieler in Reihen des SCK mit "Rot" vom Platz.

(RP)
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