Handball TBW rechnet nicht mit Geschenken

Tb · Die Wülfrather Handballerinnen bezwangen die SG Überruhr in der Hinrunde knapp mit 20:19. Jetzt rechnet der Oberliga-Spitzenreiter erneut mit harter Gegenwehr, will in eigener Halle aber seine Stärke beweisen.

 Kim Spiecker (beim Wurf) ist nicht nur auf dem Feld, sondern in diesen Tagen auch als Frauenwartin gefordert.

Kim Spiecker (beim Wurf) ist nicht nur auf dem Feld, sondern in diesen Tagen auch als Frauenwartin gefordert.

Foto: Janicki

Wülfrath - SG Überruhr (Frauen). Die Niederlage beim Favoritenschreck Lank tat weh, aber sie hat keine Spuren hinterlassen. Das sagt zumindest Lars Faßbender. "Wir haben das Spiel aufgearbeitet. Es ist kein Problem, in Lank zu verlieren, aber ich habe der Mannschaft klar gemacht, dass ich mit der Art und Weise nicht zufrieden war", sagt der TBW-Trainer. In eigener Halle wollen die Wülfratherinnen heute Abend (18.15 Uhr, Fliethe) wieder eine ganz andere Körpersprache an den Tag legen. "Wir haben in dieser Saison noch kein schlechtes Heimspiel gezeigt und wollen daran anknüpfen", erklärt Faßbender. Gleichwohl warnt der Coach, die Aufgabe nachlässig anzugehen. "Jetzt ist wohl auch dem Letzten klar, dass uns niemand etwas schenkt, sondern wir uns alles hart erarbeiten müssen."

Schon in der Hinrunde mussten die Wülfratherinnen einen Kraftakt leisten, um Überruhr mit 20:19 knapp in die Schranken zu weisen. Seinerzeit fehlten allerdings mit Paula Stausberg und Lena Heider zwei wichtige Kräfte - die eine aus beruflichen, die andere aus privaten Gründen. Auch heute Abend ist das torgefährliche Duo nicht mit von der Partie, weil beide Spielerinnen bereits länger verletzt ausfallen. "Da hat die Mannschaft vorgemacht, wie es ohne die beiden gehen kann", sagt Faßbender. Und ist deshalb zuversichtlich, dass sein Team auch diesmal die Hürde Überruhr meistern kann. Zumal auch die beiden Neuzugänge Luisa Kieckbusch und Halide Djokovic mit von der Partie sind.

Zuletzt zog das Überruhrer Team in eigener Halle gegen Fortuna Düsseldorf deutlich mit 26:34 den Kürzeren. "Wir haben zu viele technische Fehler produziert und verdient verloren", bilanzierte Jörg Büngeler. Der Co-Trainer der SG ist ein "Wülfrather Jung" und arbeitete vor einigen Jahren für Mettmann-Sport. In der nächsten Saison tritt Büngeler die Nachfolge von Chefcoach Bernd Vatter an - und dürfte allein schon deshalb in seiner Heimat glänzen wollen.

Nach der Abfuhr gegen den Oberliga-Zweiten wollen sich die Essenerinnen nun beim Tabellenführer von einer besseren Seite zeigen. Die Stärken der Gäste liegen für Faßbender auf der Hand. "Das ist eine ausgeglichene Mannschaft mit einer sehr guten Kreisläuferin und einer jungen und agilen Spielerin in der Rückraum-Mitte." Und dann ist da auch noch die erfahrene Rückraum-Linke Anna Schlabitz. "Die stehen zu Recht oben", merkt Faßbender an. Und ergänzt: "Mit einem Sieg können sie noch einmal ganz oben angreifen."

Zumindest im HVN-Pokal stellten die Essenerinnen ihre Stärke schon unter Beweis. Durch einen 32:25-Sieg über den Liga-Rivalen Rheydter SV zogen sie ins Finale ein. Dort treffen sie am 22. April auf den Drittligisten HSV Gräfrath. "Damit stehen wir zum Ende der Oberliga-Saison erneut im Endspiel um den Niederrheintitel", freut sich Büngeler. Und der Ehrgeiz des zukünftigen Cheftrainers scheint noch lange nicht gestillt.

(RP)
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