Handball TBW-Frauen sind in Abschiedsstimmung

Wülfrath · Die Kulisse im letzten Heimspiel ist mager, zudem schlägt das Verletzungspech von neuem zu: Für die Wülfrather Handballerinnen ist die Partie gegen die SG Menden ein Spiegelbild der gesamten Saison in der Dritten Liga.

 Vom vergeblichen Kampf um den ersten Heimsieg gezeichnet: Die TBW-Handballerinnen verabschieden sich von ihren treuen Fans.

Vom vergeblichen Kampf um den ersten Heimsieg gezeichnet: Die TBW-Handballerinnen verabschieden sich von ihren treuen Fans.

Foto: Dietrich Janicki

Als die Handballerinnen des TB Wülfrath den Aufstieg in die Dritte Liga perfekt machten, war die Euphorie in der Kalkstadt groß. Daher war die Tribüne in der Fliethe-Halle jeweils rappelvoll, als die Mannschaft im Freundschaftsspiel gegen Asienmeister Südkorea antrat und nur drei Tage später im ersten Heimspiel der neuen Saison den Regionalliga-Absteiger TuS Lintfort empfing. In beiden Begegnungen standen die Wülfratherinnen auf verlorenem Posten, durften sich aber der Anfeuerung des Publikums gewiss sein.

Längst ist die Euphorie verebbt. Denn die Dritte Liga erwies sich für den Aufsteiger als eine Nummer zu groß. Gleichwohl versuchten die Wülfratherinnen in jeder Partie, aus den Fehlern zu lernen und sich als Mannschaft zu entwickeln. Das Unterfangen gelang, doch die Zahl der Zuschauer nahm beständig ab. Zum Abschluss der Saison folgte nun der traurige Höhepunkt. Offiziell verfolgten gerade einmal 50 Handball-Fans das letzte Heimspiel des TBW in dieser Spielzeit. "Vor einem Jahr hatten wir noch zweimal 800 Zuschauer - das ist schon heftig", stellte Lars Faßbender fest. Der Wülfrather Coach ergänzte: "So ist das Geschäft." Nüchtern betrachtet ist das richtig. Seinem Team tat die mangelnde Unterstützung von den Rängen aber weh. Enttäuscht verabschiedeten sich die TBW-Handballerinnen nach dem Abpfiff von den wenigen Unentwegten, hoffen nun, dass sie in der neuen Spielzeit wieder mehr Fans in die Fliethe-Halle locken können. Das gelingt aber nur mit guten Leistungen - und vor allem mit Erfolgen.

Irgendwie war es bezeichnend, dass dem Klassenneuling auch im letzten Heimspiel in der Dritten Liga ein Sieg verwehrt blieb. Am Engagement lag das nicht. Vielmehr bescheinigte Lars Faßbender seiner Truppe einen guten Start. "25 Minuten lang haben wir gut gespielt und haben das, was wir uns vorgenommen hatten, gut umgesetzt", analysierte der Coach. Zwar ging Menden mit 1:0 (1.) in Führung, doch Kristin Meyer glich nur acht Sekunden später zum 1:1 aus. In der Folge legten die Gäste immer einen Treffer vor und der TBW zog nach. Als Friederike Büngeler zum 7:7 (15.) traf, nahm Wölfe-Trainer Falk Schilling seine erste Auszeit. Viel besser spielte seine Mannschaft danach nicht. Es folgte vielmehr die stärkste Phase der Gastgeberinnen. Nach dem Treffer von Luisa Kieckbusch zum 10:10 verwarf Paula Stausberg einen Siebenmeter (23.). In Führung ging ihre Mannschaft dennoch, denn knapp zwei Minuten später wuchtete Lena Feldstedt den Ball zum 11:10 in die Maschen. Der Jubel war groß, doch Mendens Antwort kam postwendend: Erst egalisierte Lisa Gerbe zum 11:11, dann brachte Ann-Kathrin Stratmann ihre Farben wieder mit 12:11 in Front. Faßbender nahm eine Auszeit, um sein Team noch einmal zu motivieren. Letztlich lag der TBW zur Pause mit 12:13 zurück.

Ein katastrophaler Start nach dem Wiederanpfiff warf die Wülfratherinnen weit zurück. "Vielleicht wollten wir zu viel", gestand Faßbender. Innerhalb von sechs Minuten lag sein Team mit 13:18 zurück - die Vorentscheidung. Später wuchs der Rückstand gar auf 14:23 (47.) an. Pech für den TBW, dass sich Friederike Büngeler, die bis dahin für viel Dynamik sorgte, bei einem Zusammenprall am Auge verletzte. Dazu fiel Kristin Gipperich auf die Schulter und musste in die Klinik. Beim Wülfrather Team kommt in dieser Saison wirklich viel zusammen.

(RP)
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