Handball Spitzenreiter ist eine ganze Nummer zu groß

Djk · Die Unitas-Handballer sehen gegen die DJK Adler Königshof selbst in eigener Halle kein Land. Die Gäste sind in Abwehr und Angriff einfach schneller auf den Beinen und gewinnen deutlich.

Unitas Haan - DJK Adler Königshof 23:34 (9:19). Der Traum vom Coup über den Oberliga-Spitzenreiter löste sich schnell in Wohlgefallen auf. Zu überlegen präsentierten sich die Königshofer schon in der ersten Halbzeit. "Die Tempogegenstöße haben es entschieden - es waren 15 gegen uns", erklärte Moritz Blau. Mit Blick auf den Pausenstand fand der Unitas-Kapitän: "Wenn man mit zehn Toren zurückliegt, ist das Spiel gelaufen." Gerade in der ersten Halbzeit ließen die Haaner jene Entschlossenheit vermissen, die sie noch in den letzten Begegnungen auszeichnete. Diesmal aber war der Respekt vor der schnellen Gäste-Truppe deutlich zu spüren. Das zeigte sich auch in der hohen Fehlerquote der Haaner, die mit Fehlpässen im Spielaufbau den Tabellenführer immer wieder zu Kontern einluden. Jurek Tomasik grantelte diesmal aber gar nicht lange. "Die waren gut zu Fuß, einfach besser und haben verdient gewonnen. Bereits in der ersten Halbzeit haben sie uns den Schneid abgekauft", stellte der Unitas-Coach fest.

Zwar brachte Domagoj Golec die Hausherren mit 1:0 (3.) in Führung, doch Tom Wolf glich 60 Sekunden später per Siebenmeter zum 1:1 aus und warf dann seine Farben mit 2:1 (6.) in Front. Der Sohn von Trainer Dirk Wolf blieb danach die treibende Kraft im Königshofer Spiel und demonstrierte seine Qualitäten als sicherer Siebenmeterwerfer. Als die Adler nach zwölf Minuten mit 6:1 vorne lagen, war den Haanern der Frust schon deutlich anzumerken. Golec traf aus dem Rückraum mit einem strammen Wurf in den Winkel zum 2:6 (13.), doch der 19-Jährige blieb in dieser Partie weit unter seinen Möglichkeiten. Das entging auch René Witte nicht - der Geschäftsführer des Neusser HV wollte die Leihgabe seines Klubs mal persönlich in Augenschein nehmen. Weil es bei Golec nicht wirklich rund lief, musste Anthony Pistolesi nach seiner langen Verletzungspause früher ran als geplant. Der Routinier kam vornehmlich in der Abwehr zum Einsatz. "Ich habe keine Alternativen", seufzte Tomasik.

Nach dem deutlichen Zehn-Tore-Rückstand zur Pause packten die Haaner in der zweiten Halbzeit zumindest ihren Kampfgeist aus. "An der Einstellung liegt es nicht - es hat sich keiner hängen lassen", betonte Moritz Blau, der mit acht Treffern am Ende bester Unitas-Werfer war. Eine Aufholjagd konnten die Gastgeber zwar nicht starten, immerhin gestalteten sie den zweiten Durchgang mit 14:15 aber fast ausgeglichen. Daran vermochte auch Stefan Graedtke nichts zu ändern - der ehemalige Haaner Keeper lief an alter Wirkungsstätte zur Topform auf.

DJK Unitas Haan: Mack, Goeken - Pistolesi, Kordes (3), Blau (8/1), Sorgnit, Obermeier (1), Billen (5/2), Mohaupt (2), Metz, Golec (4).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort