Lokalsport Ski-Training in der Halle macht fit

Hilden · Der Skiclub Hilden bereitet sich im Sommer mit wöchentlicher Gymnastik auf den Wintersport vor. Kraft und Ausdauer sind auch nötig für die ersten Schwünge in der Neusser Ski-Halle - als Aufwärmen für die Abfahrten im Hochgebirge.

 Vorsitzender Peter Roth trainiert mit Patrick, Joshua und Cedric in der Neusser Skihalle.

Vorsitzender Peter Roth trainiert mit Patrick, Joshua und Cedric in der Neusser Skihalle.

Foto: Olaf Staschik

Die Idee ist so richtig, dass sie in ihrer besten Zeit mehr als 300 Hildener begeisterte: Wer im Winter sicher Ski fahren oder Snowboarden will, der muss im Sommer dafür wedeln, anhocken, links wie rechts das Gewicht auf den Außenrist bringen und locker laufen. Trocken. In der Turnhalle. Auf die Frage, was macht der Skiclub Hilden eigentlich im Sommer, lacht Pressesprecherin Brigitte Zschörnick deshalb und antwortet: "Jeden Mittwoch treffen wir uns um 20 Uhr in der Schule am Elbsee und bereiten uns vor - jeweils anderthalb Stunden lang."

Nur jetzt in den Schulferien nicht. Da sind alle ausgeflogen. Gut einhundert eingetragene Mitglieder sind noch übrig geblieben in dem Verein, den es seit dem 24. November 1977 gibt, also seit knapp 28 Jahren. 20, manchmal 30 Sportler kommen tatsächlich zu den Übungsstunden. Mit dem festen Blick auf die schnelle Abfahrt auf zwei schmalen Brettern werden Kraft und Ausdauer trainiert. Brigitte Zschörnick ist zugleich Übungsleiterin und sagt deshalb mit voller Überzeugung: "Wer bei uns war, ist auf den ersten Skitag optimal vorbereitet."

Dabei soll der Spaß nicht zu kurz kommen. Mitte Juni schwang sich der harte Kern der Flachland-Abfahrer in den Fahrradsattel - zur vierstündigen Radtour durch die Hildener und Solinger Heide - mit Zwischenstopp an der Wasserburg Haus Graven in Langenfeld und ausführlichem Grillen auf dem Gelände des Hildener Priesnitz-Vereins.

Jetzt in den Herbst hinein wird der Ernstfall wieder ganz praktisch geübt. Seit es die Skihalle in Neuss gibt, können der erste Vorsitzende Peter Roth und sein Stellvertreter Heinz Grudnick ihre Skilehrer-Lizenzen auch im Rheinland ausüben. Das knappe Dutzend Kinder und Jugendliche etwa wird dann im Kunstschnee auf der anderen Rheinseite in den Grundzügen des kontrollierten Bergabrutschens auf einem oder zwei Skiern unterrichtet.

Gegen die allgemeine Erwärmung der Welt kommt allerdings auch der Skiclub Hilden nicht an. "Als wir im vergangenen Herbst ins österreichische Stubaital gefahren sind, herrschten überhaupt keine winterlichen Bedingungen", erinnert sich Brigitte Zschörnick. Aus den eigentlich geplanten Tagen am schneebedeckten Hang wurde kurzerhand ein Wanderurlaub.

Vergangenheit! Momenten plant der Skiclub Hilden den herbstlichen Skibasar, auf dem sich die Freunde der Abfahrt mit den noch fehlenden Ausrüstungsgegenständen eindecken können. Hier hätte der Skiclub Hilden eine Frage an die RP-Leser: Wer hat einen Saal mit mindestens 300 Quadratmetern Größe, den er oder sie zur Verfügung stellen könnte? In der Vergangenheit öffneten örtliche Autohändler ihre Ausstellungsräume. Doch denen scheint das Trödelmarktgeschehen zu unordentlich zu sein - es passt nicht mehr zu der bis ins kleinste Detail vorgeplanten Inszenierung automobiler Träume.

"Ansonsten hilft unsere Skigymnastik auch dann, wenn man gar kein Ski mehr fährt", lockt Brigitte Zschörnick. Das Immunsystem werde durch Anstrengung und Bewegung - auch an der frischen Luft - gestärkt. Der älteste Teilnehmer ist momentan knapp 67 Jahre alt. "Die Skigymnastik hält mich fit", sagt er. Hier stehe das persönliche Wohlbefinden im Vordergrund, nicht die momentane Höchstleistung.

(dne)
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