Handball "Platz eins bis drei ist unser Ziel"

Mettmann · Trainerin Steffi Veermann blickt nicht zurück, sondern will jetzt mit dem Frauen-Team von ME-Sport an der Oberliga-Spitze mitspielen.

 Steffi Veermann (rechts) erklärt Jana Baerz in einer Auszeit noch einmal die Taktik, die zum Erfolg führen soll.

Steffi Veermann (rechts) erklärt Jana Baerz in einer Auszeit noch einmal die Taktik, die zum Erfolg führen soll.

Foto: Archiv/Staschik

Mettmann In den vergangenen drei Jahren spielten die Handballerinnen von Mettmann-Sport in der Oberliga eher eine untergeordnete Rolle. Das soll sich jetzt ändern. Steffi Veermann, die auf der Zielgeraden der vergangenen Saison im Kampf um den Klassenerhalt Sabrina Berten als Trainerin ablöste, hat da ganz klare Vorstellungen.

Haben Sie analysiert, weshalb es in der vergangenen Saison so schlecht lief?

Steffi Veermann Da habe ich mir überhaupt keine Gedanken mehr gemacht. Ich habe die Mannschaft erst drei Spieltage vor dem Saisonende übernommen. Wir haben den Klassenerhalt geschafft und damit die Spielzeit abgehakt. Jetzt blicken wir nach vorne.

Der Trainerwechsel kam zu dem Zeitpunkt etwas überraschend . . .

Veermann Ich hatte da gerade mit der zweiten Damenmannschaft den Aufstieg in die Landesliga unter Dach und Fach gebracht. Es war bereits seit Januar klar, dass ich die zweite Mannschaft abgebe und in der neuen Saison die Erste übernehmen sollte. Der Wechsel ist dann aber schon für die letzten Spieltage erfolgt.

Fragen wir anders: Was soll in der neuen Saison besser klappen?

Veermann Ich hoffe, dass es besser klappt. Wir haben uns Platz eins bis drei als Ziel gesetzt. Die Mädels sind gut drauf, haben eine richtig gute Vorbereitung gemacht. Wir haben gegen höherklassige und unterklassige Mannschaften gespielt, aber auch gegen Oberligisten. Auf einigen Positionen haben wir uns verstärkt. Das ist ein junges Team, das bissig und willig ist. Die Spielerinnen setzen sehr schnell um, was man vorgibt.

Wie viele Abgänge gab es?

Veermann Bereits beim Trainerwechsel haben ja Svenja Schulz, Annika Thanscheidt und Maike Heidkamp aufgehört. Diese Abgänge konnten wir aber jetzt gut mit Loreen Jakobeit, Lena Tiedermann und Amina Buch kompensieren.

Das Saisonziel klingt ambitioniert, aber die Oberliga ist durch die Einführung der Nordrheinliga auch schwächer besetzt, oder?

Veermann Richtig. Wir müssen aber abwarten, was auf uns zukommt, wie stark die Liga ist. Ich kenne die Mannschaften, die in der vergangenen Saison noch Oberliga gespielt haben, weiß aber nicht, wie gut oder schlecht die Teams sind, die aus der Verbandsliga hochgekommen sind. Natürlich wäre mir Platz eins lieber als Platz drei, aber wir dürfen die Gegner nicht unterschätzen, auch wenn die Liga nicht mehr so stark ist wie noch in der vergangenen Saison. Wir haben uns aber sehr gut vorbereitet, haben hart im Fitnessstudio und in der Halle gearbeitet, viele Laufeinheiten absolviert. Mein Bauchgefühl sagt mir: Wenn alle verletzungsfrei durch die Saison kommen oder nur Kleinigkeiten auskurieren müssen, dann werden wir nicht ums Überleben kämpfen.

Hat die Mannschaft Führungsspieler?

Veermann Das sind ganz klar Kim Spiecker, Loreen Jakobeit und Lena Wiedemann.

Was sind die Stärken des Teams?

Veermann Wir sind nicht auszurechnen, weil jede Spielerin auf jeder Position spielen kann. Da kann im rechten Rückraum Linkshänderin Kim Spiecker ebenso stehen wie Loreen Jakobeit als Rechtshänderin. Außerdem hat sich unsere Deckung ganz klar verbessert. Alles, was wir in der Vorbereitung erarbeitet haben, hat die Mannschaft super umgesetzt. Unsere Abwehr spielt jetzt beherzt bergisch. Es sind einfach alle fit.

Welchen Handball lehren Sie?

Veermann Ich mag den schnellen Handball, aus einer sicheren Deckung mit viel Tempo nach vorne. Für mich gilt immer noch die Devise: Was wir hinten nicht reinbekommen, müssen wir vorne nicht werfen.

Hat die Mannschaft auch Schwächen?

Veermann Natürlich haben wir auch Schwächen. Die Spielerinnen fallen schnell in alte Gewohnheiten, vor allem, wenn es schlecht läuft. Sie schaffen es jetzt aber, sich selbst schnell wieder aus dem Tief zu ziehen. Wichtig ist, dass jetzt jeder Verantwortung übernimmt, nicht nur die Führungsspielerinnen die anderen nach vorne treiben. Wir sind ein super Team geworden, stehen füreinander. Es macht einfach Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten.

Wie ist aktuell die personelle Lage - ist der Kader komplett?

Veermann Es gab die klare Ansage, dass es vom Trainingseinsatz abhängt, wer spielt. Wir sind relativ breit aufgestellt, jeder kann auf allen Positionen spielen. Alle wissen, dass sie nur mit Einsatz ihre Spielzeiten bekommen. Das funktioniert - es kommen immer alle zum Training. Natürlich gibt es aber auch mal die eine oder andere Ausnahme.

Weil die HSG Radevormwald zurückzog, hat Ihre Mannschaft gleich zum Oberliga-Auftakt spielfrei. Wie wichtig ist es, dass Sie am 23. September mit einem Heimspiel gegen den VfL Rheinhausen starten?

Veermann Das ist uns eigentlich egal. In der Vorbereitung haben wir fast nur Auswärtsspiele absolviert - da macht die Mannschaft keinen Unterschied. Natürlich ist es schön, wenn man vor heimischer Kulisse spielt, aber in der vergangenen Saison waren die Zuschauerzahlen ja überschaubar. Ich bin aber fest überzeugt, dass wir mit attraktivem Handball, der von den Mettmanner Zuschauern honoriert wird, mehr Fans in die Halle bekommen. Wir müssen uns natürlich in der Saison noch steigern. Es ist aber besser, wenn wir erst in der Rückrunde bei 100 Prozent sind, damit wir nicht zu früh nachlassen.

BIRGIT SICKER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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