Lokalsport Paukenschlag: TB Wülfrath holt ersten Sieg beim Spitzenreiter

Mettmann · Die bis dahin sieglosen Drittliga-Handballerinnen überzeugen in Gräfrath auf ganzer Linie und gewinnen 35:29.

 Luisa Kieckbusch steuerte gleich neun Treffer zum überraschenden TBW-Sieg in Gräfrath bei.

Luisa Kieckbusch steuerte gleich neun Treffer zum überraschenden TBW-Sieg in Gräfrath bei.

Foto: Janicki

HSV Solingen-Gräfrath - TB Wülfrath (Frauen) 29:35 (16:15) Ausgerechnet im Bergischen Derby beim HSV Solingen-Gräfrath steigen die Handballerinnen des TB Wülfrath wie die Phönix aus der Asche und geben mit den beiden Punkten gegen den großen Favoriten ein Lebenszeichen in der 3. Bundesliga ab. "Ich bin einfach nur stolz und glücklich, dass die Mannschaft für ihre Mühe und Kampf belohnt worden ist. Sie war sehr diszipliniert und hat sich so klasse in die Partie rein gekämpft", sagte TBW-Trainer Lars Faßbender.

Damit brachte es der Pädagoge auf den Punkt. Es gab keinen unter den rund 250 Zuschauern in der proppenvollen Solinger Halle am Kannenhof, der den Sieg des Tabellenletzten als glücklich sah. Von Beginn an traten die Wülfrather den Solingern, die eine Woche vorher noch Spitzenreiter Köln entthronten, auf Augenhöhe entgegen.

Die Gastgeber schienen von der taktisch frechen Maßnahme, die Faßbender auswählte, völlig überrascht zu sein. Trotz seines dezimierten Kaders ließ der Coach von Anpfiff an Gräfraths Denise Janda und Sandra Münch an die Kette legen. Auch der Kalkstädter Angriff, vor dem Duell mit 95 geworfenen Toren der mit Abstand harmloseste der Liga, erwischte einen Sahnetag. Besonders Lena Feldstedt (acht Tore), Luisa Kieckbusch (neun) und Kristin Meyer (zehn) warfen die Solinger zusammen mit Kreisläuferin Sabine Fränken (fünf Tore) fast im Alleingang ab.

Egal, welche Maßnahmen HSV-Trainerin Niki Münch anordnete, wirkte die TBW-Defensive so, als wenn sie darauf vorbereitet gewesen wäre. Mit 15:16 ins Pausengespräch angetreten, blieben die Gäste auch beim Wiederanpfiff weiter energisch und konnten beim 18:17 (35.) durch Meyer erstmals seit der Anfangsphase wieder in Führung gehen. Nicht wenige der Zuschauer rieben sich die Augen, als der Turnerbund seine Führung auf 23:20 (43.)ausbaute. Wie in der Vorwoche drohte die Partie allerdings zu kippen, als Wülfrath von den sehr gut und konsequent pfeifenden Schiedsrichterinnen Anastasia Baumann und Eva Dauth nacheinander Zwei-Minuten-Strafen kassierte und 24:26 (49.) ins Hintertreffen geriet. Im Gegensatz zu den vergangenen Spielen brach TBW nicht zusammen. Besonders Lena Feldstedt bekam die "zweite Luft" und hatte, neben Lisa Klanz im Tor, mit fünf Treffern großen Anteil daran, dass die Gäste mit 30:27 (54.) wieder in Front gingen. Die Öffnung der HSV-Defensive in den letzten Minuten nutzten die Wülfratherinnen dazu, um die Tordifferenz zu bessern, bevor sie nach dem Abpfiff erstmals im Kreis den Sieg feiern konnten.

TBW: Klanz, Watermeier (Bei einem 7-Meter) - Sippli (1), Gipperich (1), Steinhausen, Büngeler, Krohm, Meyer (10), Buiting (1/1), Fränken (5), Buschhaus (n.e), Kieckbusch (9/3), Feldstedt (8)

(erd)
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