Lokalsport Neuer Teilnahmerekord beim Neandertallauf

Mettmann · Ein Mönchengladbacher gewinnt die Hauptstrecke beim Neandertallauf. Viele Athleten trotzen den kalten Temperaturen und haben ihren Spaß.

 Dick eingepackt starten die Athleten zum Hauptlauf über 14,065 Kilometer.

Dick eingepackt starten die Athleten zum Hauptlauf über 14,065 Kilometer.

Foto: Janicki

Die 29. Auflage des beliebten Neandertallaufs stellte gestern einen neuen Läuferrekord auf. Insgesamt an die 1700 Sportler hatten sich angemeldet. Allein für den Hauptlauf, mit über 14,065 Kilometern durchs idyllische Neandertal, hatten 600 Teilnehmer eine Nummer gezogen. Doch die eiskalten Temperaturen hielten am Ende doch einige zurück.

Rund um das Bürgerhaus an der Sedentaler Straße herrscht am Vormittag Hochbetrieb: Auf dem Gelände halten sich kleine und große Läufer, die bereits ihre Startnummer an der Brust tragen, in Bewegung. Die einen nutzten die Wartezeit bis zum Start, um sich auf der kurzen Waldstrecke warm zu laufen, die anderen drehen ihre Runden auf dem Parkplatz gegenüber dem Bürgerhaus. Achim Klein und sein Team stehen währenddessen im Warmen. Mit ihren einheitlichen Laufshirts fallen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr aus Haan, Löscheinheit Gruiten auf. "Gemeinsam starten, retten, heimkommen" ist dort auf ihrem Rücken zu lesen. "Wir werden zusammen starten und gemeinsam ins Ziel einlaufen", sagt Gruppenführer Klein entschlossen. Seit drei Jahren nimmt er mit seinen Kameraden an den verschiedenen Läufen des Neandertal Cups teil, aus ganz bestimmten Gründen, wie der zweite Gruppenführer Frederic Prudent erklärt: "Zum einen ist der Feuerwehrjob ziemlich stressig. Um fit zu bleiben, gehen wir regelmäßig gemeinsam Laufen. Zum anderen auch um die Kameradschaft zu stärken."

Während sich die einen in Position begeben, verlassen Bambini und Schüler, die bereits um 10 Uhr gestartet waren, wieder das Gelände: "Dass ihr bei dem Wetter überhaupt gelaufen seid, ist schon eine klasse Leistung", lobt eine Mutter ihren Sohn, während sie das Gelände verlassen. Der Junge trägt einen goldfarbenen Neander-Taler, als Zeichen seiner Teilnahme, um den Hals, ist aber offensichtlich nicht ganz mit seiner Leistung zufrieden.

Doch um echte Spitzenleistungen geht es den wenigsten hier, bestätigt Thomas Laxa, Sport- und Kommunikationsmanager beim TSV Hochdahl, der gemeinsam mit dem Lauftreff Alt-Erkrath und dem TuS Erkrath den Neandertallauf ausrichtet. "Dieser Lauf zeichnet sich eigentlich durch den besonderen Charme der Strecke durch das romantisch-idyllische Neandertal aus. Es ist ein sportliches Event für die ganze Familie."

In Familienstärke stehen die Zuschauer dann tatsächlich um kurz vor 11.45 Uhr am Start, wo sich die Sportler des Hauptlaufs eingefunden haben und auf den Startschuss warten: Mit der Hand an der Uhr, um ihre Zeit zu kontrollieren, und auf der Stelle trabend, stehen sie in den Startlöchern. Als der Schuss fällt, laufen sie los. Die einen schneller, die anderen langsamer, aber alle samt mit freudiger Miene. Auf sie wartet eine abwechslungsreiche Strecke durch das Neandertal.

Nur knapp 50 Minuten später sind die ersten Rückkehrer wieder zu sehen. Der 26-jährige Sebastian Risko vom Mönchengladbacher LG und Damian Kaminski (28, TSV Bayer 04 Leverkusen) liefern sich auf der Zielgeraden einen spannenden Wettkampf, den der Mönchengladbacher mit vier Sekunden Vorsprung für sich entscheiden kann. "Ich hatte mir die Strecke schlimmer vorgestellt. Das Profil sah am Anfang krass aus", gibt der Sieger im Anschluss zu. Seit seinem achten Lebensjahr läuft Risko und hat auch schon einige deutschlandweite Läufe gewonnen. Beim Neandertallauf nahm er allerdings zum ersten Mal teil. Dass er gleich bei seiner Premiere gewinnen würde, damit hatte er nicht gerechnet. "Ich freue mich natürlich." Ob er im nächsten Jahr wieder antreten wird ist eher unwahrscheinlich, denn seine sportliche Karriere führt ihn in kürze nach München. "Ob ich dann für einen Lauf komme, weiß ich nicht."

(sego)
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