Handball ME-Sport dominiert das Oberliga-Derby

Mettmann · Die Mettmanner Handballer liefern im letzten Heimspiel noch einmal eine kämpferisch starke Leistung. Von mannschaftlicher Geschlossenheit ist dagegen bei der DJK Unitas Haan gestern Abend nicht viel zu sehen.

 Sören Falkenberg (beim Wurf) war der Mann der ersten Halbzeit. Angesichts der Tempogegenstöße des Mettmanners konnte auch der flinke Haaner Marcel Billen (links) nur staunen.

Sören Falkenberg (beim Wurf) war der Mann der ersten Halbzeit. Angesichts der Tempogegenstöße des Mettmanners konnte auch der flinke Haaner Marcel Billen (links) nur staunen.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann-Sport - DJK Unitas Haan 39:34 (20:14). Für Freunde der offensiven Gangart war diese Oberliga-Begegnung ein echtes Schmankerl. Von der ersten Minute an sahen die Zuschauer einen offenen Schlagabtausch, in dem sich die beiden Lokalrivalen nichts schenkten. Jurek Tomasik, der eher ein Anhänger kompakter Abwehrarbeit ist, dürfte es aber bereits in der ersten Halbzeit innerlich zerrissen haben. Denn da kassierte seine Mannschaft bereits 20 Treffer - und das ist nach dem Geschmack des Unitas-Trainers eindeutig zu viel für 30 Minuten. Am Ende verpassten die Mettmanner nur knapp die 40-Tore-Marke. Und Tomasik war einfach sprachlos angesichts der erneut schwachen Vorstellung seiner Truppe. "Wir haben verdient verloren", stellte er unumwunden fest. "Wir haben den Ball nicht laufen lassen, viel zu statisch agiert und hatten viele technische Fehler", legte er in seiner Analyse den Finger in die Wunde.

Auf der anderen Seite war Markus Flieter, der diesmal in der Verantwortung stand, wesentlich redseliger. "Ich hatte gehofft, dass unsere offensive Deckung aufgeht", gestand der Co-Trainer von ME-Sport und freute sich vor allem über die erste Halbzeit, in der die Mettmanner die Grundlage für ihren Erfolg legten. "Am Ende war die Luft raus", sagte Flieter mit Blick auf den zweiten Abschnitt, der ausgeglichen verlief.

In der gut gefüllten Herrenhaus-Halle durften die Haaner bis zum 5:5 darauf hoffen, die schwache Vorstellung der Vorwoche vergessen machen zu können. Dann aber traf Jan Schirweit vom Kreis zum 6:5 und Christian Kruse schloss einen Tempogegenstoß zum 7:5 (10.) ab. Von da an neigte sich die Waagschale allmählich zugunsten der MESport-Handballer. Als Tim Wittenberg aus dem Rückraum auf 11:7 (13.) erhöhte, nahm Jurek Tomasik seine erste Auszeit. Viel bewirkte die nicht, denn auch in der Folge dominierten die Gastgeber das Geschehen, zumal den Haanern immer wieder krasse Fehler im Spielaufbau unterliefen, die schnellen Vorstößen der Mettmanner Vorschub leisteten. Auf der anderen Seite fand die Unitas kein probates Mittel gegen das Abwehrbollwerk von MESport. Zumal Jan Sippli, Neuzugang vom TB Wülfrath, eine solide Premiere im Tor des Oberliga-Aufsteigers feierte. Kollege Joscha Bastigkeit wollte da nicht nachstehen, entschärfte zumindest einen Siebenmeter von Marcel Billen (27.).

Letztlich ging das Team von Jürgen Tiedermann mit einem klaren Sechs-Tore-Vorsprung in die Pause. Der schmolz jedoch nach dem Wiederanpfiff. Für einen Moment agierten die Haaner konzentrierter. Von rechtsaußen verkürzte Billen auf 20:23 (38.). Als Billen wenig später beim Konter den Ball an die Latte knallte und Andre Loschinski im Gegenzug zum 25:21 (41.) traf, war es um die Unitas-Herrlichkeit schon wieder geschehen. ME-Sport profitierte in der Folge auch von einer Zeitstrafe für Pascal Kordes und zog in Überzahl bis auf 29:21 (44.) davon - die Vorentscheidung. Einziger Lichtblick im Haaner Team: Am Abend vor seiner Hochzeit avancierte Moritz Blau mit 13 Treffern zum besten Werfer der Gäste. Ein Pferdekuss, den er sich kurz vor dem Abpfiff einhandelte, trübte allerdings etwas seine Freude. "Mit dem Hochzeitstanz wird das wohl nichts", stellte der 30-Jährige müde lächelnd fest.

(RP)
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