Triathlon Luise Reisinger sprintet auf Platz zwei

Mettmann · Der 10. Schülertriathlon der Hildener AT ist eine sportliche Herausforderung, die den Ehrgeiz von Kindern und Jugendlichen weckt.

 Luise Reisinger macht das Laufen beim Triathlon den meisten Spaß.

Luise Reisinger macht das Laufen beim Triathlon den meisten Spaß.

Foto: Olaf Staschik

Hilden Keuchend sprintet Luise über die Ziellinie und bekommt ihre Medaille umgehängt. Ihre dunklen Zöpfe sind noch nass, doch der enge Anzug ist im Fahrtwind bereits getrocknet. Sie wirkt zufrieden, während nach und nach die Konkurrentinnen ins Ziel kommen. "Es war gut", kommentiert das Mädchen seinen Wettkampf im Waldbad kurz und knapp. "Das war super", bekräftigt Mutter Verena Reisinger und reicht ihrer Tochter eine leichte Sportjacke. "Du hast auf dem Rad alles aufgeholt, was du in der Wechselzone verloren hast." Luise nickt.

Sie kam beim Schülertriathlon der Hildener AT nach 50 Metern Schwimmen als Zweite aus dem Becken und sprintete im vollen Lauf den kleinen Hügel hinab zu ihrem Rad. Dort hatte sie jedoch Schwierigkeiten, mit den nassen Füßen in die Turnschuhe zu schlüpfen. "Das nächste Mal nehmen wir doch Vaseline. Dann geht das besser", sagt Verena Reisinger. Sie hatte mit der Handykamera bewaffnet hinter dem rot-weißen Absperrband gestanden und ihre Tochter lautstark angefeuert. "Super Luise! Toll machst du das!" Doch als die Achtjährige endlich an der Seite ihres Rades zwischen den Bäumen verschwand, waren bereits einige Konkurrenten an ihr vorbeigefahren.

Nach wenigen Minuten tauchte sie jedoch direkt hinter der Siegerin wieder in der Wechselzone auf, warf Helm und Rad achtlos zur Seite und rannte im vollen Tempo Richtung Rutsche auf die Laufstrecke. "Die kommt ganz vorne an", prognostizierte Trainer Wolfgang Döpper, als seine Schülerin kaum aus dem Blickfeld verschwunden war. Tatsächlich rannte Luise nur wenig später von der anderen Seite des Schwimmbades in langen Schritten dem Ziel entgegen. Die Siegerin im schwarzen Trikot konnte sie nicht mehr einholen, doch mit deutlichem Abstand auf die Verfolger belegt sie Platz zwei. "Die Medaille kommt in mein Zimmer", sagt sie stolz.

Seit einem Jahr trainiert Luise dreimal in der Woche bei der Hildener AT, einmal geht sie zusätzlich noch zur Leichtathletik. "Denn Laufen macht mir am meisten Spaß", betont die Schülerin. "Mit dem Rad war sie heute jedoch besonders stark", lobt Wolfgang Döpper. "Das hat seinen Grund, denn wir trainieren im Gegensatz zu anderen Triathlon-Vereinen viel auf dem Mountainbike und im Sommer auch mit dem Rennrad." Der Trainer legt dabei viel Wert auf die korrekte Technik. "Sie müssen im richtigen Moment schalten und bremsen. Das üben wir."

In seiner neongelben Regenjacke ist der Trainer in eiligen Schritten unterwegs zum nächsten Start. Die Jungs der Jahrgänge 2006/2007 sind bereits im Wasser, nur noch ihre Köpfe schauen heraus, während sie sich am Rand festklammern. "Vier, drei, zwei, eins", zählt Wolfgang Döpper, dann knallt es und Dutzende Arme wühlen sich rauschend durch das klare Wasser. Bereits auf der ersten Bahn kann sich Marius leicht absetzen, bis zum Ende der zweiten hat er sich bereits einen deutlichen Vorsprung herausgearbeitet. "Marius, Marius!", schreien die Zuschauer ihm nach, als er tropfnass und platschend mit seinen nackten Füßen Richtung Rad rennt.

Vor dem acht Jahre alten Athleten der Hildener AT liegen zwei Kilometer durch den Stadtwald und weitere 500 Meter auf der Laufstrecke. "Den Schlusssprint schaffen die Schnellsten in zwei Minuten, insgesamt sind die Besten weniger als zehn Minuten unterwegs", sagt Wolfgang Döpper, der nun ganz entspannt das Rennen verfolgt. Kaum sind alle Teilnehmer im Wald verschwunden, kommt Marius schon wieder hinter dem Führungsfahrer her in die Wechselzone. Im Vorbeigehen lässt er Rad und Helm links liegen und sprintet in unvermindertem Tempo auf die schmale Gasse der Laufstrecke. Auf seinem Gesicht spiegelt sich Entschlossenheit. Er will gewinnen.

Sein Vater muss im Ziel nicht lange auf ihn warten. Mit langen Schritten stürmt Marius heran. Sein Atem geht stoßweise und Schweißperlen stehen ihm auf Stirn und Nase. Doch er ist mit sich und der Welt zufrieden. "Schwimmen war heute richtig gut", sagt er, als die Medaille um seinen Hals baumelt.

(domi)
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