Motorsport Julian Hanses steigt in die Formel 3 auf

Hilden · Der Hildener geht nach der starken Saison in der Formel 4 in diesem Jahr die nächste Herausforderung im Motorsport an.

 Julian Hanses.

Julian Hanses.

Foto: Archiv/ Fast-Media

Wenn Julian Hanses über die letzte Saison in der ADAC Formel 4 spricht, glänzen seine Augen. Mit Fleiß und Disziplin hat sich der Hildener weiter entwickelt, erreichte am Ende Rang 11 unter 20 Startern. Wie fast alle guten Rennfahrer begann er seine Motorsport-Karriere einst im Kart-Sport, drehte als Sechsjähriger im Urlaub seine ersten Runden. Die Leidenschaft war bereits im Kindesalter erwacht, doch jetzt startet der 20-Jährige richtig durch. Nach der guten Vorstellung in der Formel 4 macht der Sportler nun den nächsten Schritt und fährt in 2018 in der Formel 3. Die akribische Suche nach einem neuen Team, das leistungsfördernde Voraussetzungen bietet, war also von Erfolg gekrönt. Sein Traum, eines Tages vielleicht auch in der Formel 1 unterwegs zu sein, lebt damit weiter.

 Julian Hanses lieferte im vergangenen Jahr in der ADAC Formel 4 eine starke Vorstellung.

Julian Hanses lieferte im vergangenen Jahr in der ADAC Formel 4 eine starke Vorstellung.

Foto: Archiv/Alexander Trienitz

Ganz so schnell wie bei Max Verstappen muss es ja nicht gehen. Der Holländer trat ebenfalls in der Formel 3 an und schaffte 2015 direkt den Sprung in die Formel 1, wo er nun Garant für aufsehenerregende Rennen ist. Julian Hanses geht auf seinem Weg zum Profi-Rennfahrer etwas bedächtiger vor. "Für mich ist es eine große Ehre, die Chance zu erhalten, mich in einer der berühmtesten Nachwuchsrennserie der Welt zu behaupten", sagt der 20Jährige mit einem charmanten Lächeln. Zugleich aber unterstreicht er: "Schon Ayrton Senna und Michael Schumacher waren in der Formel 3 erfolgreich und haben sich damit für höhere Aufgaben empfohlen." Doch Hanses weiß um die Herausforderung, die nun auf ihn wartet: "Ich bin mir bewusst, dass das keine einfache Aufgabe wird. Die Konkurrenz ist stark und zahlreiche Rennstrecken sind neu für mich", erklärt er.

In der FIA Formel 3-Europameisterschaft, die seit 1964 fester Bestandteil des Rennsport-Kalenders ist, fährt Hanses für das deutsche Team ma-con aus Brandenburg. Die Mannschaft um Otto Schwadtke war zuletzt 2013 in der Rennserie unterwegs und kehrt nun nach vier Jahren Pause ins Geschäft zurück. "Wir freuen uns darauf, wieder mit dabei zu sein", betont Otto Schwadtke. Der Teamchef ist überzeugt, mit Julian Hanses einen Fahrer mit Entwicklungspotenzial gewonnen zu haben. "Ich habe Julian im vergangenen Jahr lange beobachtet und bin sehr beeindruckt von seiner Arbeitsweise. Wir starten sicherlich als Underdog, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir für Überraschungen sorgen werden. Das gesamte Team hat Lust auf das Projekt und ist hoch motiviert."

Die Formel 3-Europameisterschaft umfasst zehn Rennen und führt Julian Hanses auch nach Frankreich, Ungarn, Holland, Belgien, England, Italien und Österreich. Heimspiele hat der Hildener in Deutschland auf dem Norisring in Nürnberg, dem Nürburgring und beim großen Finale in Hockenheim. Auftakt ist am 12. und 13. Mai im französischen Pau. "Ich kann den Start kaum abwarten. Bereits jetzt arbeite ich gemeinsam mit meinem Team im Hintergrund mit Hochdruck an meinem Formel 3-Debüt", sagt Julian Hanses und ergänzt: "Ich freue mich, wenn es zu den ersten Testfahrten auf die Rennstrecke geht."

Als Sprungbrett für zukünftige Profi-Rennfahrer ist die Formel 3-Serie bekannt. Neben Senkrechtstarter Max Verstappen schafften zwei weitere Nachwuchsfahrer den direkten Aufstieg in die Formel 1. Der Franzose Esteban Ocon setzte sich 2014 die Krone in der Formel 3 auf, Lance Stroll war in 2016 Champion. Für beide Motorsportler ging es danach rapide aufwärts. Allerdings profitierte der Kanadier Stroll auch von den finanziellen Ressourcen seines Vaters, der kurzerhand einen Rennstall kaufte, um seinem Sohn den Einstieg in die Formel 1 zu verschaffen.

Können ist also das eine Standbein, Geld das andere, um den Durchbruch zu schaffen. Julian Hanses legt den Fokus auf die Fahrkunst - wenn die stimmt, dann finden sich auch die notwendigen Sponsoren, die höhere Rennsport-Herausforderungen unterstützen.

(RP)
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