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Handball Islands Nationaltorwart wohnt in Haan

Mettmann · Der Handballer Björgvin Gustavsson spielt beim Bergischen HC und lebt in Haan. Die Stadt hatte einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass der Nationalkeeper des Inselstaates seinen Vertrag beim Bundesligisten verlängerte.

 Handball-Nationaltürhüter Björgvin Gustavsson kuschelt mit Haans "Kladdewievern".

Handball-Nationaltürhüter Björgvin Gustavsson kuschelt mit Haans "Kladdewievern".

Foto: Dietrick Janicki

Als Deutschland in Polen Handball-Europameister wurde, feierten bundesweit Tausende von deutschen Handball-Fans dieses Ereignis. Auch bei dem in Haan lebenden isländischen Handball-Profi Björgvin Gustavsson sorgte das Erlebnis für großen Jubel. "Natürlich haben alle Isländer den Deutschen die Daumen gedrückt. Natürlich weil wir die meisten Jungs sehr gut kennen, aber auch wegen unserem Landsmann Dagur Sigurdsson als Trainer, der einen riesen Job gemacht hat", schwärmt der Torhüter des Bundesligisten Bergischer HC, vom deutschen Nationaltrainer.

Tatsächlich hat der Sieg der Deutschen mit Sigurdsson an der Spitze auch etwas über das eigene bittere Ausscheiden des Keepers mit der isländischen Auswahl in der Vorrunde der Europameisterschaft in Polen hinweggetröstet. Dabei hatte der 29-Jährige mit seinen Paraden maßgeblichen Anteil am Sieg gegen die Norweger, neben Deutschland die positive Überraschung beim Turnier. Aber eine unerwartete Niederlage gegen Weißrussland und eine deftige Pleite gegen Kroatien verhinderte das Weiterkommen. "Wir hatten uns gerade nach dem Sieg gegen Norwegen doch etwas mehr erhofft", schilderte Gustavsson seine Enttäuschung.

Nach einigen freien Tagen mit seiner Familie in der Heimat und einigen Tagen in der Gartenstadt hatte er seinen Akku wieder aufgeladen. "Jetzt bin ich zu hundert Prozent beim BHC. Wir haben eine große Aufgabe vor uns. Das Ding will ich nach Hause bringen", sagt Gustavsson mit Blick auf den Abstiegskampf. Der Olympionike von 2012 wohnt nun seit drei Jahren in Haan. Auch die beschauliche und ruhige Kreisstadt hatte bei seinen Vertragsgesprächen zum Ende der letzten Saison entscheidenden Anteil daran, dass er ein Angebot aus Spanien, wo er immer mal spielen und leben wollte, abgelehnt hat. "Ja ich habe lange überlegt. Aber meine Familie und ich fühlen uns hier sehr wohl. Das ist das Wichtigste. Außerdem habe ich beim BHC die Chance, mit ein Grundstein einer Entwicklung zu sein", begründet er seine Entscheidung vom Frühling letzten Jahres.

Auch wenn die Saison nicht so verläuft, wie sich das alle gewünscht haben, hält "Bjöggi" an seinen Zielen fest. Zu diesen gehört, dass seine Mannschaft sich in der 1. Bundesliga etabliert. "Er ist immer hoch motiviert und hat immer viele Ideen, wie er sich und sein Torwartspiel entwickeln kann", sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze, im dritten Jahr Coach des Nationalkeepers, über seinen Schützling. Er beschreibt ihn als "im Spiel oft impulsiv, aber auch einer, der das Spiel im Nachgang gut reflektieren kann". Rotweinliebhaber Gustavsson stimmt seinem Trainer zu. "Wir Isländer hassen es, zu verlieren. Daher kämpfen wir immer für unser Land und unser Team." Wenn der gelernte Konditor allerdings mit seiner zweijährigen Tochter - in Haan geboren - und seiner Frau durch das Ittertal schlendert oder im Hildorado schwimmen geht, ist er wie ausgetauscht. Keine Spur von dem Adrenalin im Spiel. Demnächst will er mit seiner Frau auch die örtlichen Restaurants besuchen, die durch die Geburt der Tochter bisher zu kurz kamen. Damit er dann gut gelaunt ist, drücken auch Haans Gastronomen Gustavsson und dem BHC die Daumen.

(erd)
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