Handball Isenburg und Bily verabschieden sich mit einem hart erkämpften Sieg

Mettmann · Die Oberliga-Handballer von Mettmann-Sport setzen sich im Aufderhöher Hexenkessel nach einer Torflaute und Rückstand doch noch durch.

 Kamil Bily streckte sich ein letztes Mal im Mettmanner Tor.

Kamil Bily streckte sich ein letztes Mal im Mettmanner Tor.

Foto: Janicki

Mettmann-Sport - TSV Aufderhöhe 32:30 (14:13). Noch Minuten nach dem Abpfiff saß Kamil Bily auf der Tribüne der Herrenhauser Halle und ließ seine gesamte Zeit bei Mettmann-Sport Revue passieren. Dabei dürfte dem Keeper, der wegen Urlaub sein zum Saisonende geplantes Karriereende vorzog, die Partie gegen Aufderhöhe lange im Gedächtnis bleiben. Wie seine Vorderleute zeigte Bily nicht seine stärkste Leistung im ME-Sport-Trikot. Doch dafür war er - wie der Rest des Teams - in den entscheidenden Momenten des Oberliga-Krimis wieder auf der Höhe und belohnte sich für seinen leidenschaftlichen Kampf.

"Wir haben es verpasst, früher für Klarheit zu sorgen und es uns unnötig schwer gemacht", sagte Mettmanns Trainer Jürgen Tiedermann, bei der Betrachtung der nicht schönen, aber spannenden Begegnung. Tatsächlich ging sein Team nach dem 6:6 (12.) und 10:10 (23.)mit nur einer knappen 17:16-Führung in die Kabine. Im zweiten Durchgang schien der Oberliga-Sechste die Spielweise der von Interimscoach Mirco Bernau betreuten Solinger endlich geknackt zu haben und warf auch dank eines sehr gut aufgelegten Andre Loschinski einen 23:19Vorsprung heraus.

Danach machte sich bei den Gastgebern aber wieder unnötig Unsicherheit breit. Statt souverän die Führung weiter auszubauen und den Sieg einzufahren, ließen sich die Mettmanner von dem mit dem Rücken zu Wand stehenden TSV wieder aus der Ruhe bringen, ließen sich von den Solingern provozieren und handelten sich vermeidbare Zwei-Minuten-Strafen ein. Vorne fehlte nun auch die Konzentration. Eine achtminütige Torflaute mündete in einem 23:25-Rückstand.

Sogar Routinier Loschinski ließ sich nach einem groben Schlag in den Brust- und Rippenbereich von Solingens Christian Tietz, den die Schiedsrichter nicht ahndeten, zu einer Kurzschlussreaktion verleiten und sah in der 52. Minute Rot. "Hätte mir nicht passieren dürfen", gestand der Leitwolf später ein. Allerdings ging danach ein Ruck durch sein Team, das sich in einer heißen Phase- durchaus auch mit der nötigen Fortune - den knappen Sieg erkämpfte.

"Zum Abschied ein Sieg mit so einem Fight: klasse. Ich war den Tränen nahe. Das ist menschlich das beste Team, in dem ich je gespielt habe", sagte Jonas Isenburg, der ebenfalls zum letzten Mal für MESport auflief. Den Solinger zieht es beruflich nach Berlin. Gemeinsam mit Bily wurde er mit einer Kabinenparty und zwei Punkten verabschiedet. Besser geht es nicht.

ME-Sport: Bily, Bastigkeit - Loschinski (10), Verholen, Mühlenhaupt (4), Widera, Schirweit (2), Isenburg (5), Mandlik, Falkenberg (1), Wittenberg (7/1), Kruse, Klein (3), Jasarevic.

(erd)
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