Handball Im Titelkampf wächst die Anspannung

Tb · Spitzenreiter TB Wülfrath empfängt heute den Oberliga-Dritten Fortuna Düsseldorf in der Fliethe-Halle. Mit einem Sieg feiert die Mannschaft von Lars Faßbender die Meisterschaft und qualifiziert sich für die Drittliga-Relegation.

 Trainer Lars Faßbender kann heute Abend auf eine gut besetzte Bank bauen.

Trainer Lars Faßbender kann heute Abend auf eine gut besetzte Bank bauen.

Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath - Fortuna Düsseldorf (Frauen). Vor vier Wochen noch galten die Fortunen als ärgster Verfolger der TBW-Handballerinnen. Dann aber leisteten sich die Düsseldorferinnen in drei Begegnungen gleich zwei Ausrutscher gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, als sie erst in Straelen nicht über ein Remis hinaus kamen und sich dann in eigener Halle eine bittere Niederlage gegen den Rheydter TV einfingen. Der Traum vom Titelgewinn und der Relegation für die Dritte Liga war damit vorzeitig beendet - für die Wülfratherinnen nimmt er dagegen immer konkretere Formen an. Gleichwohl bleibt der zweite Vergleich der beiden ambitionierten Teams ein Spitzenspiel. Und Lars Faßbender sieht eine Menge Arbeit auf die Gastgeberinnen zukommen. Denn schon im Hinspiel unterstrichen die Fortunen ihren Ehrgeiz, als sie den TBW mit 31:22 aus der Halle fegten. Eine Abfuhr, die den Wülfratherinnen noch gut in Erinnerung ist und für die sich gerne revanchieren würden. Zumal sie in dieser Saison ihren Heimnimbus wahren wollen: In allen bisherigen zwölf Oberliga-Partien in der Fliethe-Halle gingen sie als Sieger vom Feld.

Gleichwohl warnt Lars Faßbender vor einem Gegner, der "keinen Druck mehr hat und befreit aufspielen kann". Dazu haben die Gäste ein klares Ziel: Den Spitzenreiter ein zweites Mal schlagen. An der Klasse des Tabellendritten hat Faßbender sowieso keinen Zweifel: "Das ist eine top besetzte Mannschaft." Zu den Trümpfen der Fortuna zählt er den wurfgewaltigen Rückraum mit Leonie Berger und Aileen Neumann. Mit einer kompakten Abwehr und einem wesentlich besseren Blockverhalten als noch im Hinspiel wollen die Wülfratherinnen jedoch zum Sieg kommen. Und dann hoffen sie zur Unterstützung noch auf eine volle Halle. Zumindest hat sich viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft angekündigt, aber auch so ist das Interesse am Frauen-Handball in den vergangenen Wochen stark gestiegen. "Wir wollen den Zuschauern etwas wieder geben, es wäre aber auch schön, wenn wir von ihnen getragen werden", sagt Faßbender.

Personell kann der TBW-Coach diesmal aus dem Vollen schöpfen. Zwar hat Rückkehrerin Kristin Meyer noch Trainingsrückstand, aber Faßbender stellt fest: "Sie hat sich nahtlos in die Mannschaft eingefunden." Auch Lena Haider ist nach langer Verletzungspause wieder einsatzbereit. Einzig Luisa Kickbusch nimmt diesmal die lange Anfahrt aus Hamburg nach Wülfrath nicht in Angriff, weil sie in Flensburg den Junggesellenabschied ihrer besten Freundin feiert. Ein wichtiger privater Termin, für den Faßbender Verständnis hat. Zugleich hebt er hervor: "In Neuss hat sie uns die Punkte gebracht." Seinerzeit war Kickbusch mit sechs Treffern beste TBW-Werferin. Jetzt will es der Rest der Truppe alleine schaffen - immerhin stehen heute Abend (18.15 Uhr, Fliethe-Halle) 14 Leute im Wülfrather Kader.

Eingebettet ist das Spitzenduell übrigens in die Saisonabschlussfeier des TB Wülfrath, die bereits um 16.30 Uhr beginnt. Für das i-Tüpfelchen will das Faßbender-Team sorgen, denn mit einem Sieg ist der Titelgewinn perfekt. Das wissen auch die Fortunen. "Wülfrath wird alles daran setzen, vor eigenem Publikum Meister zu werden", sagt Klaus Allnoch. Der Düsseldorfer Co-Trainer ergänzt: "Von daher rechne ich mit einem spannenden Spiel, welches nach unseren unkonstanten Leistungen für uns aber leider nicht mehr entscheidend ist." Sollte der TBW allerdings verlieren, richtet sich der Blick auf die Partie des TuS Treudeutsch Lank beim TV Walsum-Aldenrade, die um 19 Uhr beginnt. Sollte der Verfolger patzen, wäre der Tabellenführer vor dem letzten Spieltag ebenfalls durch. An dieses Szenario verschwendet Lars Faßbender aber keinen Gedanken, denn in der Osterpause hat er sein Team auf das Finale gut vorbereitet.

(RP)
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