Handball Handball: ME-Sport stellt sich neu auf

Mettmann · Nach dem Umbruch im vergangenen Sommer schafften die Mettmannerinnen nur mit Mühe den Verbleib in der Oberliga. Auch jetzt läuft die Vorbereitung schleppend an, zumal einige wichtige Kräfte noch länger fehlen.

 Torjägerin Sabrina Berten (l.) unterstützt Chefcoach Ernie Meyer (r.) derzeit als Co-Trainerin.

Torjägerin Sabrina Berten (l.) unterstützt Chefcoach Ernie Meyer (r.) derzeit als Co-Trainerin.

Foto: Dietrich Janicki

Als sich die Handballerinnen von Mettmann-Sport im vergangenen Sommer auf eine spannende Saison freuten, ahnten sie noch nicht, dass der Verbleib in der Oberliga über viele Monate an einem seidenen Faden hängen würde. Das galt auch für Ernie Meyer. Das Trainer-Urgestein folgte seinerzeit auf das Trainerduo Mark Kopold und Jörg Büngeler. Der neue Chefcoach musste eine neue Mannschaft formieren, die aus personellen Gründen nur selten eine Top-Leistung bieten konnte. Am Ende schafften die Mettmannerinnen mit einem Kraftakt den Klassenerhalt. Am Trainingsfleiß gab es nichts auszusetzen, doch Meyer stellte fest: "Nach 46 Jahren als Coach war es für mich doch ein Novum, dass wir das, was wir trainiert haben, nicht im Spiel umsetzen konnten." Jetzt hofft der ME-Sport-Trainer auf einen wesentlich entspannteren Saisonverlauf. "Wir wollen nicht wieder so eine Situation wie am Schluss der vergangenen Saison haben", sagt er. "Die ganze Zeit hatten wir den Hintern am Brennen", formuliert Meyer es dann als Sportler doch noch etwas drastischer.

Auch diesmal muss Ernie Meyer aber die Mannschaft neu aufstellen, denn mehrere wichtige Kräfte verkündeten ihren Abschied. Marga Fontana, ehemalige mazedonische Jugendnationalspielerin, will aus familiären Gründen kürzertreten. Torhüterin Johanna Giebisch und Svenja Schulz (Kreuzbandriss) hören ebenfalls auf. Michaela Brühan, die in der vergangenen Oberliga-Runde noch mit einem Zweitspielrecht für die Mettmanner Mannschaft auflief, konzentriert sich nun ganz auf ihr Engagement beim Drittligisten PSV Recklinghausen.

Ein Schlag ins Kontor ist außerdem der Ausfall von Carla Beckmann. Die starke Rückraumakteurin absolviert im Rahmen ihres Studiums ein Praktikum in München und steht erst Mitte September wieder zur Verfügung. Nicht minder hart trifft die Mettmannerinnen die gesundheitlich bedingte Auszeit von Sabrina Berten. Die Torjägerin von ME-Sport muss aufgrund einer langwierigen Zahnbehandlung pausieren. Allerdings ist Berten weiterhin nah an der Mannschaft dran, da sie aus der Not eine Tugend macht und Chefcoach Meyer als CoTrainerin unterstützt. Doch sie gesteht: "Im Moment fällt es mir noch etwas schwer. Ich habe zwar bereits im Jugendbereich als Trainerin gearbeitet, aber mir fehlt das Spielen, einfach die körperliche Anstrengung schon sehr."

Ernie Meyer sieht dem Meisterschaftsstart am 12. September in eigener Halle gegen den HSV Gräfrath mit gemischten Gefühlen entgegen: "In den ersten drei bis vier Wochen werden wir uns durchbeißen müssen." Die Hoffnung ruht dann auch auf den Neuzugängen. Mit Linda Anissa Kühl verpflichtete MESport eine erfahrene Torhüterin, die zuletzt für den Drittligisten TSV Nord Harislee spielte - ein Klub, der in der Nähe von Flensburg an der dänischen Grenze beheimatet ist. Von der SGS Duisburg kommt Melanie Habekost. Die Kreisläuferin sammelte zuvor in Bremen Oberliga-Erfahrung. "Sie kann auch Rückraum-Mitte spielen, ist wendig und kann sich körperlich durchsetzen", ist Meyer schon jetzt voll des Lobes. Ebenfalls aus Duisburg wechselte Rückraumakteurin Lena Wiedemann nach Mettmann. Und nach langem Überlegen entschied sich auch Denise Fechner-Lange vom Verbandsligisten SG Unitas Haan/Hildener AT zu einem Wechsel in die Kreisstadt. "Als Linkshänderin ist sie begehrt", sagt Meyer und sieht damit den rechten Rückraum ebenfalls gut besetzt.

In den Testspielen lief es allerdings noch nicht rund. "Wir haben das Rückzugsverhalten noch nicht verändert", entdeckte Meyer altbekannte Fehler in der Defensivarbeit. Und stellt fest: "Das sind Tore, die schmerzen, wenn man einfach überlaufen wird und nur hinterherläuft." Für den Chefcoach bleibt in den nächsten Wochen also noch viel zu tun.

(RP)
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