Handball Für Top-Leistung fehlt die Heimhalle

Mettmann · Der letzte Tabellenplatz der Unitas in der Oberliga ist auch der Sperrung der Halle an der Adlerstraße geschuldet. Jetzt klopft der Vorstand die Möglichkeiten für die nächste Saison ab und sucht einen Nachfolger für Trainer Ronny Lasch.

Haan Beim Meisterschaftsstart hatten die Oberliga-Handballer der DJK Unitas Haan noch den Aufstieg in die neue Nordrheinliga im Blick. Doch der Optimismus ist längst dem Frust gewichen. Weil die Halle an der Adlerstraße als Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge gesperrt ist, mangelt es den Sportlern an vernünftigen Trainingsbedingungen. Aktuell steht die Mannschaft von Ronny Lasch am Tabellenende. Auch für den Vorsitzenden Martin Blau ist das keine leichte Situation.

Ist die Nordrheinliga überhaupt noch das Ziel?

Blau Wir schielen auf jeden Fall noch etwas hin, denn viele Punkte trennen uns ja nicht von einem Platz, der zum Aufstieg berechtigt. Im Moment sprechen wir mit den Sponsoren, klopfen ab, ob sie uns die Treue halten. Dann müssen wir auf die Hallenzeiten schauen. Womit können wir in der nächsten Saison überhaupt planen? Wenn wir so weitermachen müssen wie jetzt, brauchen wir an leistungsbezogenen Handball gar nicht weiter denken.

Gibt es Tendenzen, wie lange die Hallen noch für den Sport gesperrt sind?

Blau Bürgermeisterin Frau Dr. Warnecke hat vor kurzem gesagt, dass das Land in der Flüchtlingsfrage keine Ansprüche an die Stadt bezüglich der Unterbringung in der Halle an der Adlerstraße mehr stelle. Wenn die Halle leergezogen ist, sollte daher nichts dagegen sprechen, sie wieder für den Sport zu nutzen. In anderen Städten, wie beispielsweise der Sportstadt Hilden, hat man die Unterbringung anders gelöst, so dass es dort keine Probleme mit den Sporthallen gab. Ich schätze, dass wir spätestens September, Oktober wieder in die Adlerstraße rein können, zumal dann ein großer Umbau des Gymnasiums geplant ist. Dann kann die Mannschaft wieder vernünftig trainieren, braucht sich nicht zu nachtschlafender Zeit fit zu halten.

Der Unitas-Vorstand hat sich entschlossen, den Vertrag mit Trainer Ronny Lasch nicht zu verlängern, Wie geht es weiter?

Blau Ronny hatte in den letzten Monaten keine einfache Zeit bei uns. Überall Provisorium und keine Stabilität. Er selbst wollte aber schon im Dezember wissen, wie unsere Planungen aussehen. So haben wir mit viel Bauchgefühl eine Grundsatzentscheidung getroffen. Menschlich sind wir sehr gut zurechtgekommen. Allerdings war unsere Wahrnehmung, dass er bei der Bewertung der Umstände das Glas oft halb leer und nicht halb voll sah. Unter diesen widrigen sportlichen Rahmenbedingungen, die wir als Verein und Vorstand nicht ändern können, muss man vielleicht auch einen anderen, vielleicht sogar unattraktiven Handball spielen und allen Widrigkeiten zum Trotz eine aufmunternde, erfrischende Stimmung auszustrahlen versuchen.

Wie sieht es mit einem Nachfolger aus?

Blau Der steht noch nicht fest. Wir sind in Gesprächen und bekommen erst nächste Woche Klarheit, ob es mit der ins Auge gefassten Lösung klappt oder ob wir in eine andere Richtung gehen müssen. Wir haben also noch keine Planungssicherheit. Unser Verein steht eigentlich für Kontinuität, deshalb missfällt es uns, dass wir schon wieder einen Trainerwechsel vollziehen. Es war aber auch ein Entgegenkommen an Ronny Lasch, der früh Bescheid wissen wollte.

Gibt es schon Gespräche mit den Spielern?

Blau Erst muss die Trainerfrage geklärt sein. Aber wir setzen natürlich auch bei der Mannschaft auf Kontinuität. Jeder Spieler weiß, was er an dem Verein hat. Wenn er meint, nicht bis Ende Januar warten zu können, dann ist es so. Das Schönste ist immer, wenn sich alles aus und mit der Mannschaft kontinuierlich weiterentwickelt. Sollte aber ein Umbruch anstehen, dann werden wir darauf achten, dass man sich hinterher immer noch in die Augen schauen kann.

BIRGIT SICKER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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