Turnen Fuchsi und Bambus drücken die Daumen

Hochdahl · Rund 100 Kunstturnerinnen starteten beim 15. FKTW-Cup des TSV Hochdahl. Seit Anfang des Jahres gelten neue Regeln, denn der Deutsche Turnerbund hat die Pflichtübungen geändert - für Trainer und Sportler eine neue Herausforderung.

 Trainerin Gillian Degens (r.) betreute beim Wettkampf der Altersklasse Lena (l.) und Sophia vom TSV Hochdahl. Mit von der Partie waren auch Fuchsi und Bambus - die beiden Maskottchen drückten ganz fest die Daumen. i

Trainerin Gillian Degens (r.) betreute beim Wettkampf der Altersklasse Lena (l.) und Sophia vom TSV Hochdahl. Mit von der Partie waren auch Fuchsi und Bambus - die beiden Maskottchen drückten ganz fest die Daumen. i

Foto: Dietrich Janick

Das Lied "Stand up for the Champions" ertönt. Die 24 Turnerinnen der Altersklasse 7 haben sich in eine Reihe gestellt und laufen zu den Kampfrichtern. Das Publikum klatscht zum Takt der Musik. Schließlich beginnt die Siegerehrung der Jüngsten. Nach ihren Platzierungen werden sie mit Punktzahl, Namen und Verein aufgerufen. Jede erhält eine Urkunde und eine Frisbeescheibe. Die besten Turnerinnen dürfen sich auf das Siegertreppchen stellen und erhalten zusätzlich Pokale.

Als Ergänzung zum traditionellen bundesoffenen Kunstturnwettkampf veranstaltete der TSV Hochdahl am Wochenende den zweitägigen FKTW-Cup. Turnerinnen aus 26 Vereinen und drei Bundesländern turnten in den Altersklassen 7, 8, 9 und 10. Die Turnerin mit der weitesten Anreise kam aus Mainz. Zu den Disziplinen des Wettkampfes gehörten der Boden, Balken, Stufenbarren und Sprung.

"Dieses Mal haben wir weniger Teilnehmerinnen als sonst, weil der Deutsche Turnerbund neue Pflichtübungen für den Boden und Balken beschlossen hat. Die Übungen sind sehr anspruchsvoll und die Vorbereitungszeit war sehr kurz", erklärt Günther Grassberger vom TSV Hochdahl. Die Übungen waren auch für Trainerin Gillian Degens vom TSV nicht einfach: "Ich habe die neuen Pflichtübungen selbst geübt und sie sind wirklich sehr schwer. Es sind mehr Tanzelemente drin, als in den alten Übungen", sagt sie. Trainerin Gisela Grassberger ergänzt: "Die alten Pflichtübungen waren sehr starr, aber das Tänzerische in den neuen Übungen macht es wirklich kompliziert für die Mädchen. Ich schaffe die neuen Übungen selbst nicht mehr." Die Kunstturnerinnen mussten im Training neue Choreographien lernen und die Musik wurde bei den neuen Pflichtübungen auch geändert. "Am schwierigsten ist eine neue Barrenübung, bei der man eine Kippe aus dem Stand machen muss", erklärt Gillian Degens. Sie selbst turnt seit elf Jahren und nimmt regelmäßig an Wettkämpfen teil. Aufgrund einer Verletzung pausiert sie momentan allerdings.

Sophia (7) und Lena (9) vom TSV Hochdahl treten in der Altersklasse 8 an. Sie wärmen sich auf dem Boden auf und führen ihre Pflichtübungen durch. Sie bewegen sich sicher. Lena macht eine Rolle rückwärts und landet im Liegestütz. Sophia übt eine Rolle vorwärts in den Handstand. Immer wieder laufen die beiden auch im Handstand um die Wette. "Im Handstand um die Wette laufen machen wir einfach so zum Spaß", sagt Sophia lächelnd. "Wir haben dreimal die Woche trainiert und jede von uns hat einen Glücksbringer dabei", erzählt Lena. "Ich habe einen Panda namens Bambus und Lena einen Fuchs, der Fuchsi heißt", berichtet Sophia. Beide Mädchen sind sichtlich nervös. "Ich bin sehr aufgeregt. Die neuen Übungen sind besonders anstrengend", findet Sophia.

Dann ist es so weit und Sophia beginnt. Gekonnt balanciert sie im blauen Turnanzug auf dem Balken. Sie zeigt unter anderem einen Quergrätschsprung und einen Handstand. Die Kampfrichter beobachten den Auftritt und machen sich Notizen. Schließlich halten sie nach dem Auftritt eine Punktzahl hoch. Zeitgleich turnt eine andere Sportlerin auf dem Boden. Elegant bewegt sie sich zur Musik und macht unter anderem eine Rolle vorwärts in den Handstand, eine Sprungrolle und einen Spagat-Sprung. Wie viel Mühe das wirklich macht, merkt der Zuschauer gar nicht.

(eku)
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