Handball Es läuft auf ein echtes Finale hinaus

Mettmann · Nach einer intensiven Begegnung in der engen Bonner Halle kehren die TBW-Handballerinnen mit einem Remis heim. Jetzt wollen sie mit der Unterstützung ihrer Fans in der Fliethe siegen und den Aufstieg in die Dritte Liga feiern.

 Der Einsatz der Rückraum-Rechten Daria Blume (am Ball) im zweiten Relegationsspiel ist stark gefährdet.

Der Einsatz der Rückraum-Rechten Daria Blume (am Ball) im zweiten Relegationsspiel ist stark gefährdet.

Foto: Dietrich Janicki

TSV Bonn rrh. - TB Wülfrath (Frauen) 17:17 (8:8). Direkt nach dem Abpfiff waren die Gefühle noch gemischter Art. Immerhin hatten die TBW-Handballerinnen drei Minuten vor dem Abpfiff alle Trümpfe in der Hand, die erste Begegnung in der Relegation für sich zu entscheiden. Lena Heider verwandelte einen Siebenmeter zur 17:14-Führung - vier Minuten und 38 Sekunden waren da noch zu absolvieren. Dann aber verkürzte auf der anderen Seite Maja Klingenberg per Strafwurf auf 15:17 - für die Bonnerinnen war es das Signal für einen furiosen Endspurt. Als Claudia Behrens den Anschlusstreffer zum 16:17 markierte, nahm Lars Faßbender eine Auszeit. Der Wülfrather Trainer wollte noch einmal beruhigend auf seine Mannschaft einwirken und ihr für die letzten 27 Sekunden den Weg zum Erfolg aufzeigen. Das Ziel erreichte der Niederrheinmeister jedoch nicht, vielmehr glichen die Bonnerinnen eine Sekunde vor dem Abpfiff zum 17:17 aus.

In diesem Moment stand den Gästen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Meine Mädels waren den Tränen nahe", berichtete Faßbender. Doch dann setzte sich die Erkenntnis durch, auf fremdem Parkett einen starken Kampf geliefert zu haben - und nächsten Samstag in der Fliethe vor eigenem Publikum den Traum von der Dritten Liga verwirklichen zu können. "Wir haben eine gute Ausgangslage", unterstrich Faßbender. Der TBWCoach ergänzte: "Man muss die beiden Relegationsspiele als Ganzes sehen. In der Fliethe können wir auf die Unterstützung durch unsere Fans bauen." Denn schon jetzt zeichnet sich ab, dass die entscheidende Partie um den Aufstieg vor großer Kulisse steigt.

Vor dem Duell in Bonn standen die personellen Zeichen gut, denn erstmals seit langer Zeit konnte Lars Faßbender wieder aus dem Vollen schöpfen. Vier Minuten nach dem Anpfiff war das aber bereits Makulatur. Daria Blume (Knieverletzung) musste vorzeitig vom Feld, damit fehlte den Wülfratherinnen eine starke Akteurin im rechten Rückraum. Und weil sich wenig später auch noch die Rückraum-Linke Lena Heider verletzte, wirkte das TBW-Team konsterniert. Heider biss zumindest auf die Zähne, kam am Ende auf acht Treffer. Vier davon resultierten allerdings aus Siebenmetern und der fünfte aus einem Freiwurf. Die erste Halbzeit war bereits beendet, als die 19-Jährige den Ball über die Mauer hinweg zum 8:8 in den Winkel hämmerte.

Aufgrund der Ausfälle hatten die Wülfratherinnen in der ersten Viertelstunde Probleme, in die Partie zu finden. Dann aber zeigten sie weitaus mehr Gegenwehr und hielten die Begegnung ausgeglichen. Gleich nach dem Wiederanpfiff sorgte Luisa Kieckbusch mit ihrem Tor zum 9:8 für die erste Führung des TBW. In der Folge legte das Faßbender-Team stets vor, die Bonnerinnen zogen nach. Stefanie Hinnerkott zeichnete mit dem 13:11 (43.) für den ersten Zwei-Tore-Vorsprung verantwortlich. Danach neigte sich die Waagschale allmählich zugunsten des Niederrheinmeisters. Als Johanna Buschhaus auf 15:12 (47.) erhöhte, hatte TSV-Trainer Jochen Scheler Redebedarf. Nach seiner Auszeit verkürzte Laura Lübke auf 14:16 (55.). Per Siebenmeter konterte Lena Heider zum 17:14 (56.). Und dann folgte jene nervenaufreibende Schlussphase, die in einem Unentschieden mündete.

"Über 60 Minuten sind wir nicht mit der Bonner Deckung klar gekommen", resümierte Lars Faßbender. Zugleich lobte der TBW-Trainer aber auch die eigene Abwehr. Und sieht für die nächste Partie am Samstag (18 Uhr) in der Fliethe-Halle im Angriff "noch ganz viel Luft nach oben". Gerade das stimmt ihn aber optimistisch.

(RP)
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