Lokalsport Eine Leidenschaft: Winterlauf im Wald

Hilden · Zum Abschluss der Hildener Laufserie herrschten gute äußere Bedingungen. Die Hildener AT als Gastgeber bewältigte den organisatorischen Teil wieder perfekt. Besonders der Halbmarathon war eine anspruchsvolle Aufgabe.

 Abgehärtet: Der Essener Martin Engel (Nummer 601), der später Rang 14 im Halbmarathon belegte, hatte zum Abschluss der Hildener Winterlaufserie wohl nicht das geringste Problem mit den niedrigen Temperaturen.

Abgehärtet: Der Essener Martin Engel (Nummer 601), der später Rang 14 im Halbmarathon belegte, hatte zum Abschluss der Hildener Winterlaufserie wohl nicht das geringste Problem mit den niedrigen Temperaturen.

Foto: Olaf Staschik

"Sehr lange konnte ich mit dem Laufen nichts anfangen", erinnert sich Ute Spicker (54), die Spätberufene. Tennis war ihre Passion. Noch heute arbeitet die Mettmannerin als Tennistrainerin, unter anderem beim TC Blau-Weiß Wülfrath. "Irgendwann haben mich Tennisschüler von mir einfach mal zu einem Lauf mitgenommen." Da hat sie die Leidenschaft gepackt. Und wie. Denn das mit dem "Leiden" und dem "Schaffen" gilt bis heute. "Ich vergleiche mich immer mit den Schnellsten eines Laufs, nie mit den Läuferinnen aus meiner Altersklasse." Die Gewinnerin des Neanderland-Cups 2015 hat den Grundstein für eine Wiederholung des Erfolgs gelegt, denn am Sonntag gewann sie in 1:38:33 Stunden den Halbmarathon, mit dem die Hildener Winterlaufserie 2016 endete.

Ute Spicker nahm sogar eine weitere Urkunde mit nach Hause (Mettmann). Sie war mit einer Gesamtzeit von 3:30:14 Stunden die schnellste Frau im Hildener Stadtwald. Bei den Herren stand Matthias Rück ganz oben auf dem Treppchen - und zwar in Bezug auf den Halbmarathon am Sonntag (Siegerzeit: 1:16:35) und auf die Winterlaufserie insgesamt. Mit 2:45:48 Stunden wurde Rück zugleich unangefochtener Gesamtsieger.

Rennfieber herrschte bei kaltem, aber strahlend sonnigem Winterwetter. Auch beim dritten und in diesem Jahr letzten Hildener Winterlauf teilten sich die erwachsenen Teilnehmer auf: in die Walker, in die kleine Serie, bei der die Läufer ein Mal fünf und zwei Mal zehn Kilometer zurücklegten - und in die Königsklasse, die große Serie, in der sich die Anforderung von Mal zu Mal steigert. Über zehn und 15 geht es auf 21,1 Kilometer. Der Halbmarathon kommt also zum Schluss. "Bei so einem guten Wetter werden sich wieder viele Läufer spontan anmelden", sagt der Gesamtverantwortliche Wolfgang Döpper, 2. Vorsitzender des HAT. Am Ende warten mehr als 400 Sportler am Start.

Auch aus Sicht der Organisatoren ist der Halbmarathon anspruchsvoll. Der Start muss eigens für den Schlusslauf um 100 Meter verlegt werden. Dann geht es im großen Pulk zunächst auf die Ein-Kilometer-Runde und danach vier Mal über den fünf Kilometer langen Teil. Verlaufen hat sich in Hilden noch niemand, sagt Döpper: "Am Anfang sind ja noch alle dicht zusammen und einer von uns fährt mit dem Fahrrad voraus." Man weiß ja nie.

Mehr Sorgen macht Döpper ein abgewiesener Läufer, der zusammen mit seinem Hund auf die Strecke gehen wollte. Weil ihm das verwehrt wurde, hat er per Mail angekündigt, die Winterlaufserie künftig dadurch zu stören, dass er seinen Vierbeiner quer durch den Läuferpulk schickt. Vor zwei Wochen sorgte das für erhebliche Irritationen.

Kurz nach dem Start zieht sich das Feld auseinander. Die schnellsten Teilnehmer sprinten vorne weg. Ute Spicker lässt sich vom Vereinskamerad Christof Lange ziehen - und enteilt ihm kurz vor dem Ziel um eine knappe Sekunde. Für viele, die vor oder nach ihr eintreffen, ist der Hildener Halbmarathon im Februar eine Etappe. "Die meisten hier bereiten sich auf Marathon-Läufe vor", weiß Wolfgang Döpper. Wer konsequent im Training bleibe, könne spätestens Mitte April über die lange Distanz mitmachen.

(dne)
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