Lokalsport Der Frustpegel des VfB 03 steigt

Mettmann · In der Heimpartie gegen den TV Jahn Hiesfeld gehen die Hildener zwar mit 1:0 in Führung, ziehen aber letztlich mit 1:3 den Kürzeren. Und bleiben nach der zweiten vermeidbaren Niederlage in Folge vorerst im Oberliga-Keller hängen.

 Nach einer weiten Hereingabe kommt Manuel Schulz (Mitte) einen Tick zu spät und kann seine Kopfballstärke nicht ausspielen.

Nach einer weiten Hereingabe kommt Manuel Schulz (Mitte) einen Tick zu spät und kann seine Kopfballstärke nicht ausspielen.

Foto: Olaf Staschik

VfB 03 Hilden - TV Jahn Hiesfeld 1:3 (1:0). Erschöpft hockten die meisten Fußballer des VfB 03 nach dem Abpfiff auf dem Kunstrasen. Das intensiv geführte Kellerduell forderte seinen Tribut. Die körperlichen Qualen wogen um so schwerer, da die Hildener eine 1:0-Führung nicht gewinnbringend zu verteidigen vermochten - und deshalb am Ende auch mental in ein Tief absackten. "Wenn die Müdigkeit kommt, schaffen wir es nicht mehr, die Räume zuzustellen", erklärte Björn Scheffels. Der Co-Trainer legte damit den Finger in die Wunde.

Schon vor dem Anpfiff rissen die Hiobsbotschaften nicht ab. Denn jetzt erwischte es auch Georg Kreß. Der Chefcoach lag ebenso wie Ehefrau und Sohn mit einer Grippe flach, konnte deshalb gestern nicht an der Seitenlinie stehen. Dem Engagement seiner Truppe tat das aber keinen Abbruch, zumal CoTrainer Scheffels das Team nach den Vorgaben taktisch gut einstellte. Und die Hildener überraschten mit einer neuen Variante im Mittelfeld: Während Fabian zur Linden und Fabian Andree den Sechser-Part übernahmen, schlüpfte Florian Grün in die offensive Rolle. Mit den drei gestandenen Kräften gewann das Zentrum sichtbar an Stabilität.

Die Führung entsprang allerdings einer feinen Einzelleistung. Patrick Percoco fackelte nicht lange, als er mittig an der Strafraumgrenze plötzlich freie Bahn hatte - der Ball schlug unhaltbar zum 1:0 (9.) ein. Ein Treffer, der Auftrieb geben sollte. Erneut versuchte es Percoco, diesmal von der halblinken Seite, doch die Kugel strich am rechten Pfosten vorbei (16.). Dann sorgte ein Fehlpass von Dominik Donath im Spielaufbau für einen Moment des Schreckens, doch der Linksfuß machte seinen Patzer wieder gut und lief Patrick Polk im Sprinttempo den Ball ab (20.). Donath hatte auch die nächste gute Hildener Chance, als er sich auf der linken Seite durchsetzte, aber am Torhüter scheiterte. Kevin Hillebrand ließ den Ball allerdings nur abklatschen, der nachsetzende Florian Grün stand jedoch im Abseits (30.).

Nach dem Seitenwechsel kamen die Hiesfelder wie verwandelt aus der Kabine. "Ich habe nur eine kurze Ansprache gehalten, aber meine Mannschaft noch einmal auf die Hildener Mentalität hingewiesen", berichtete Jörg Vollack. Der Hiesfelder Trainer, der mit dem Auftritt seines Teams in den ersten 45 Minuten absolut unzufrieden war, freute sich nun über einen wesentlich stärkeren Auftritt. Die erste Möglichkeit leitete Dennis Hecht mit einem Freistoß-Heber auf Kevin Corvers ein, doch Bastian Sube lenkte das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte (48.). Kurz danach vergab Donath das Hildener 2:0, als er auf der linken Seite freie Bahn hatte, den Ball aber am rechten Pfosten vorbeijagte (52.). 60 Sekunden später fiel stattdessen der Ausgleich. Ein langgezogener Freistoß von Hecht fand seinen dankbaren Abnehmer in Danny Rankl, der per Kopf zum 1:1 traf. Noch hielten die Fußballer des VfB 03 aber dagegen. Nach einer Kopfball-Stafette von Jannik Weber und Florian Grün ging das Leder links am Kasten vorbei (56.). Kurz danach verließ der angeschlagene Patrick Percoco (Ferse) das Feld. Und wenig später übernahmen die Gäste innerhalb von zwei Minuten das Kommando. Nach einem Steilpass zog Rankl entschlossen ab und brachte seine Farben mit 2:1 (69.) in Führung. Überfallartig leiteten die Hiesfelder auch den nächsten Angriff ein. Diesmal legte Rankl uneigennützig quer auf Damiano Schirru, der auf 3:1 (71.) erhöhte. In der Folge mühten sich die Platzherren redlich, noch den Anschlusstreffer zu erzielen, doch wirklich gute Chancen gab es zur großen Enttäuschung der VfB-Fans nicht mehr. Vielmehr betrieb Scheffels angesichts drohender Ampelkarten mit weiteren Wechseln Schadensbegrenzung.

(RP)
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