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Billard Billardclub verspielt Heimrecht für Play-offs

Hilden · Ausgerechnet an den eigenen Tischen verliert Hilden in der Mehrkampf-Bundesliga gegen Verfolger DBC Bochum und gibt so am vorletzten Spieltag noch die Tabellenführung ab.

 Thomas Wildförster (von links), Wiel van Gemert, Friedel Wüsthoff und Markus Melerski erreichten gegen Merklinde zumindest ein Remis.

Thomas Wildförster (von links), Wiel van Gemert, Friedel Wüsthoff und Markus Melerski erreichten gegen Merklinde zumindest ein Remis.

Foto: Stephan Köhlen

"Im Moment sieht es sehr rosig aus", sagte Thomas Wildförster. Das war Ende November, als die Mannschaft des BC Hilden in der Mehrkampf-Bundesliga mit 12:0 Punkten startete und sich an die Tabellenspitze setzte. Nur einen Moment später relativierte der Routinier im BCH-Team die Lage und stellte fest: "Wir haben zwar schon einige Stolpersteine aus dem Weg geräumt, aber gegen zwei starke Mannschaften haben wir noch nicht gespielt." Damit meinte der 63-Jährige den Titelverteidiger und Verfolger DBC Bochum sowie den damaligen Dritten ABC Merklinde.

Zwei Wochen später wuchs das Selbstbewusstsein der Hildener, denn am Ende der Hinrunde holten sie in Bochum ein 4:4-Unentschieden und bezwangen Merklinde an fremden Tischen mit 5:3. Folgerichtig verbrachte das BCH-Quartett die Weihnachtsferien auf dem Bundesliga-Gipfel. Und die Hoffnung, vielleicht erstmals nach zehn Jahren wieder die Deutsche Meisterschaft zu feiern, nahm Formen an. Der Grund: Wer am Ende der regulären Meisterschaftsrunde den ersten Platz belegt, darf die Play-offs ausrichten und genießt damit den wichtigen Heimvorteil.

Bis zum Wochenende verteidigten die Hildener die gute Ausgangsposition. Dann standen an den eigenen Tischen die Rückrundenpartien gegen Bochum und Merklinde an. Spitzenreiter BCH setzte sich als Ziel, Verfolger Bochum zumindest ein Unentschieden abzutrotzen und damit Rang eins zu verteidigen. "Das ist schief gegangen", konstatierte Thomas Wildförster und fügte mit einem Seufzer hinzu: "Das war schon bitter."

Ausgerechnet Markus Melerski - "Wir nennen ihn die Bank", berichtet Wildförster - patzte im entscheidenden Moment. In der Freien Partie hatte der Hildener bis dahin über 30 Begegnungen in Folge für sich entschieden, jetzt aber musste er sich Thomas Berger mit 295:300 Bällen in fünf Aufnahmen geschlagen geben. Dabei vergab Melerski im Nachstoß um Haaresbreite die Chance, zumindest ein Remis zu erreichen. Zwar legte er eine Top-Serie hin, doch fünf Punkte vor der 300er-Marke machte er dann doch einen Fehler.

Niederlagen handelten sich zudem Wiel van Gemert und Maarten Jansen ein. Der Niederländer van Gemert sah im Cadre 47/2 gegen Sam van Etten kein Land. "Er hat traumhaft gespielt - da war nichts zu holen", lobte Wildförster den Bochumer, der sich in nur einer Aufnahme mit 200:35 Bällen durchsetzte. Der Belgier Jansen hingegen unterlag Thomas Nockemann im Cadre 71/2 in sieben Aufnahmen mit 60:150 Bällen. Einzig Thomas Wildförster hielt die Fahne hoch, setzte sich im Einband in 20 Aufnahmen mit 74:67 Bällen gegen Ludger Havlik durch. Das reichte jedoch nicht, um die Tabellenführung zu halten.

Einen Tag später blieb den Hildenern dann auch im Duell mit dem ABC Merklinde ein Sieg verwehrt. Letztlich langte es nur zu einem 4:4Unentschieden. Markus Melerski zeigte in der Freien Partie Reiner Stecken deutlich mit 300:38 Bällen in sechs Aufnahmen die Grenzen auf. Ebenfalls klar war der 100:66-Erfolg von Thomas Wildförster in 18 Aufnahmen gegen Markus Dömer. Friedel Wüsthoff hingegen musste sich im Cadre 47/2 in zehn Aufnahmen Christian Pöther mit 119:200 Bällen geschlagen geben. Und Wiel van Gemert war im Cadre 71/2 chancenlos gegen Ferry Jong, der in nur drei Aufnahmen mit 150:14 gewann.

Nun gehen die Hildener Ende April als Tabellenzweiter in die Play-offs und treffen im Halbfinale auf den Dritten Merklinde. Die Bochumer hingegen bekommen es mit dem Vierten BG Creidlitz-Coburg zu tun und sollten angesichts des Heimvorteils locker ins Finale einziehen. Das kann auch der BCH schaffen, der am 28. April in Bestbesetzung antreten will. Ob der ganz große Coup gelingt, scheint aber fraglich. "Zu Hause hätten wir eine Chance gehabt", trauert Wildförster für einen kurzen Moment noch einmal der verpassten Gelegenheit hinterher.

Der 63-Jährige rechnet mit einer sehr guten Vorstellung der Bochumer. "Die Tische haben ein gutes Material - gute Spieler mögen das und rufen dann ihre Top-Leistung ab", sagt er. Gleichwohl betont er: "Wir wollen positiv an die Sache herangehen - mal schauen, was da kommt." Auf dem Papier scheint der Titelkampf entschieden, doch die Endrunde muss erst einmal gespielt werden. Sportler wissen das.

(RP)
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