Basketball Auch im Dschungel gibt es Basketbälle

Hilden · Der Verein Ballers' Paradise will bereits Kita-Kinder spielerisch mit einer abwechslungsreichen Safari an den Ballsport heranführen.

 Mit dem kleinen Basketball in der Hand über die Steine zu balancieren, ist für Haley eine Herausforderung.

Mit dem kleinen Basketball in der Hand über die Steine zu balancieren, ist für Haley eine Herausforderung.

Foto: Olaf Staschik

Emil ist so ein "richtiger, kleiner Emil": ein bisschen frech, ein bisschen pfiffig, ein schlaues, selbstbewusstes Kerlchen mit eckiger blauer Brille und dann auch noch ziemlich sportlich. "Guck mal, ich hab ein Sportshirt an", sagt der Fünfjährige stolz zu Ingmar Gettmann und zeigt auf das TuS-Emblem auf dem roten Shirt. Ingmar Gettmann, Vorsitzender des Basketballvereins Ballers' Paradise macht "High Five" mit dem aufgeweckten Spross und streckt anerkennend den Daumen hoch. "Du bist hier genau richtig."

Gemeinsam mit über 40 anderen Drei- bis Sechsjährigen aus der Kita Pusteblume besucht Emil heute die Dr. Ellen-Wiederhold-Halle, um an der allerersten Basketballsafari teilzunehmen. "Allein die Busfahrt war schon eine Herausforderung für uns Erzieherinnen", erklärt Leiterin Verena Mais lachend. "Die Kinder haben sich so gefreut. Unsere Kita hat nämlich keine eigene Turnhalle."

Liebevoll haben die Jungs von Ballers' Paradise die Halle in einen phantasievollen Dschungel verwandelt. Die blauen Matten stellen das Meer da, braune Springkästen sind Klippenfelsen, es gibt einen Tunnel, verziert mit Kunstlianen, und die Sprossenwände sollen hohe Bäume sein. Nur mit Hilfe von bunten Kunststoffsteinen kann der reißende Fluss (ebenfalls eine blaue Matte) durchquert werden, denn ein gefährliches Plüschkrokodil wartet auf Beute. Gummipalmen ergänzen das Gesamtbild.

"Setzt Euch mal alle hin", ruft Basketballer Daniel Owsianowski den aufgeregten und hibbeligen Kindern zu und schafft es tatsächlich, vor Safaribeginn die Regeln und den Spielverlauf zu erklären. "Hier am Ende des Dschungels seht ihr den Löwen" - er zeigt auf einen Pappkopf mit Mähne - "und der hat riesigen Hunger. Am Anfang des Parcours steht ein Korb mit tennisballgroßen Basketbällen. Jeder nimmt einen in die Hand, muss die einzelnen Aufgaben bewältigen, zum Beispiel über die Schlange - bunte Plastikelemente aneinandergereiht - balancieren, von den Klippen springen, den Ball in den Basketballkorb werfen oder bei dem Affen oben im Baumwipfel eine Hupe drücken." Emil springt auf. "Ich fang an" ruft er, aber Daniel muss ihn noch einmal bremsen. "Und am Ende schmeißt jeder seinen Ball in eine durchsichtige Röhre. Wenn die voll ist, haben wir genug Futter für den Löwen zusammen. Verstanden??" Großes bejahendes Geschrei klingt durch die Halle, dann dürfen Haley, Lena, Gabriel, Eddie, Angelina und natürlich auch Emil endlich Gas geben.

Die drei Vereinsbasketballer Ingmar Gettmann, Daniel Owsianowski und Bastian Kluth haben sich, genauso wie Simon Tsotsalas vom Kreissportbund und zwei der Erzieherinnen, an den einzelnen Stationen positioniert, helfen, bestärken und feuern an. Haley kämpft mit dem Gleichgewicht beim Überqueren der bunten Flusssteine, balanciert mit ausgestreckten Armen aus. "Juhu, geschafft", ruft sie stolz und robbt dann durch den Tunnel.

Emil ist aus der Puste, in sportlicher Höchstleitung hat er sich den Weg durch den Dschungel gebahnt, der erste Basketball landet im Futterbehälter de Löwen. "Ist doch gaaanz einfach", sagt Emil und muss noch schnell etwas loswerden, was ihm gerade so eingefallen ist. "Ein Opa, der Opa Wolle, der ist sehr lieb, aber der kann nicht so schnell rennen wie ich" resümiert der Fünfjährige diplomatisch und düst weiter in die zweite Runde. Ingmar Gettmann lacht und freut sich über so viel kindliche Energie "Man merkt sehr schnell, welche Kinder Bewegung gewöhnt sind und welche nicht. Wir wollen tatsächlich mit diesem Projekt die Kleinsten erreichen und sie animieren, sich dem Ballspielen oder eben auch generell dem Sport frühzeitig zu nähern."

Nach rund einer Stunde und mehreren Safaridurchläufen haben die Kinder die Röhren gefüllt. "Weil ihr das so toll gemacht habt und der Löwe jetzt nicht mehr hungern muss, dürft ihr hier mal den Deckel anheben", erklärt Daniel den verschwitzten Kindergartenkindern und zeigt auf eine Schatztruhe. "Ich hab Gummibärchen und einen kleinen Basketball", jubelt Gabriel, genauso wie alle anderen. Dann gibt es noch Urkunden und wer will, kann sich dann noch von Basketballerin Teresa als Dschungeltier schminken lassen.

"Ich bin begeistert, wie die Jungs das hier gemacht haben", schwärmt Verena Mais. "Mit so viel Freude und Enthusiasmus: Ich bin mir sicher, gleich im Bus schläft die Hälfte der Kinder vor Erschöpfung ein. Das war ein toller Ausflug." Mehr Lob geht nicht.

(dani)
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