Mettmann Spiel und Spaß für drei Wochen

Mettmann · Die Stadtranderholung der Diakonie im Gemeindezentrum Donaustraße hat begonnen.

 Gesellschaftsspiele sind nach wie vor sehr beliebt. Und dies in Zeiten von Internet und Handy.

Gesellschaftsspiele sind nach wie vor sehr beliebt. Und dies in Zeiten von Internet und Handy.

Foto: Janicki Dietrich

92 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren nehmen in diesem Jahr an der Stadtranderholung der Neander-Diakonie teil. Seit Montag ist das Gemeindezentrum Donaustraße fest in Kinderhand.

Auf dem kleinen Platz trainieren die Radfahrer, an der Rampe probieren drei Mädchen das Skatebordfahren aus und auf der Freifläche hinter dem Haus spielt Deutschland gegen Frankreich Fußball. "Wir haben in diesem Sommer das Motto ,Toben, Turnen, Toleranz' gewählt", sagt Nils Krefting (24), der zusammen mit Natalie Köster (26) die Stadtranderholung leitet. "Im Jahr der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele in Rio war klar, dass der sportliche Aspekt im Vordergrund steht", sagt Krefting.

"Toben" gehört zur Stadtranderholung einfach dazu. "Toleranz" ist zwar nicht neu, wird aber in diesem Jahr besonders beachtet. Denn: Zum ersten Mal nehmen fünf Flüchtlingskinder an der Stadtranderholung teil. Die drei Jungen und zwei Mädchen - sie kommen aus Syrien und Aserbaidschan - wohnen in der städtischen Unterkunft an der Danziger Straße. Für sie sind die Ferienspiele an der Donaustraße etwas ganz Besonderes. "Es standen noch mehr Flüchtlingskinder und auch andere Kids auf der Warteliste, doch wir haben leider nicht mehr Platz", sagt Köster.

Wie in den Jahren zuvor sind wieder Kinder mit Handicap dabei. "Die sieben Teilnehmer mit geistiger Behinderung werden total akzeptiert und integriert", sagt Natalie Köster. Die Spiel und Sportangebote sind - wie immer - vielseitig: Es gibt eine Bastelgruppe, eine Theater-AG, eine Draußen-Spiel- und eine Gesellschaftsgruppe sowie eine Sport-AG. "Wir gehen mit einem Teil der Kinder auf Sportplätze und bieten dort Volleyball, Völker- und Brennball an", sagt Krefting. 16 Mitarbeiter sind am Start und betreuen die Kinder. "Wir haben in diesem Jahr eine zusätzliche Stelle bekommen", sagt Köster. Finanziert wird der Ferienspaß über Spenden und von den Elternbeiträgen. Die Maria-Nenninghoven-Stiftung und der Lionsclub Mettmann-Wülfrath sind einige von vielen Unterstützern. Die Standranderholung, die schon seit 50 Jahren in Mettmann existiert, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. "Im nächsten Jahr werden wir drei Reisebusse bestellen", sagt Natalie Köster. Mit den Bussen geht es auf Tour. In dieser Woche waren die Kinder im Adventure-Park in Xanten. Dort probierten sie ihre Geschicklichkeit im Hochseilgarten und beim Floßbau aus. Heute wird das Sportmuseum in Köln besucht und nächste Woche steht eine Fahrt in den Irrland-Park in Kevelaer auf dem Programm. Felix (11) ist zum zweiten Mal bei der Stadtranderholung dabei. Er spielt in der D-Jugend bei Mettmann 08 Fußball. Im Mittelfeld und im Angriff. Keine Frage: Die Fußballgruppe hat es ihm angetan. Louis (13) ist ein bisschen traurig, dass er zum letzten Mal an der Stadtranderholung teilnehmen darf. Im nächsten Jahr ist er 14 und damit zu alt. Auch er ist in der Fußballgruppe. Gestern war's richtig heiß: Deshalb stand am Vormittag eine Wasserschlacht auf dem Programm. Betreuer gegen Kinder. Wir wissen nicht, wer gewonnen hat, doch Spaß hat es bestimmt gemacht. Heute gibt es eine Revanche.

(RP)
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