Mettmann Sonderkommission sucht Schädel-Dieb

Mettmann · Im Neanderthal Museum schlüpfen junge Besucher in die Rolle von Kripobeamten und klären einen Einbruch.

 Die kleinen Spezialermittler der Polizei untersuchen an dem Vormittag einen Einbruch im Neanderthal Museum.

Die kleinen Spezialermittler der Polizei untersuchen an dem Vormittag einen Einbruch im Neanderthal Museum.

Foto: Dietrich Janicki

Dicht drängen sich die Ermittler um den Tatort und inspizieren die leere Vitrine im Obergeschoss des Neanderthal Museums. Mit einem satten "Klack" lässt Jessica die Schlösser des Metallkoffers aufschnappen und streift sich Handschuhe zur Spurensicherung über.

Simon greift nach Pinzette und Aservatenbeutel, um die blauen Fasern einzusammeln, die er an der Abdeckung des Kubus entdeckt hat. Antonia lässt währenddessen Puder auf das Vitrinenglas rieseln. Neele verteilt es mit einem Pinsel und macht einen Finderabdruck sichtbar.

Die zwölfköpfige Sonderkommission hat Mitarbeiterin Beate Schneider im Rahmen des Ferienprogramms im Museum als Verstärkung angefordert. "Um 18 Uhr ging der Alarm los. Ein Schädel wurde aus einer Vitrine gestohlen." Es ist das erste Mal, dass die jungen Ermittler zwischen acht und elf Jahren in der Ausstellung einem Verbrechen auf die Spur kommen.

Sie folgen den Fußabdrücken in Richtung Notausgang, stemmen die schwere Stahltür auf und lassen sie scheppernd hinter sich ins Schloss fallen. "Wir haben einen Putzlappen gefunden, der zu den Fasern passt, die wir an der Vitrine gesichert haben", sagt Simon und hält das Beweisstück triumphierend hoch. "Wir dürfen aber noch niemanden aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen", warnt Neele.

Dann konzentrieren sich alle auf die Aussage der Putzfrau, die zuvor von der Kassiererin schwer belastet worden war. "Wat jenau passiert iss, weiß ich nich. Der vom Sicherheitsdienst war noch da und der Professor Mehroderweniger. Ich bin dann jegangen und hab mich noch auf ein Schnäppsken mit de Schmittmann vom Kiosk gegenüber getroffen", sagt die Reinigungsfrau in Kittelschürze und Kopftuch. Mia ist nach diesem Auftritt nicht überzeugt. "Sie könnte es gewesen sein, aber vielleicht hat die Kassiererin auch gelogen. Da müssen wir erst noch weiter forschen", sagt die Neunjährige. Sie ist fest entschlossen, das Rätsel zu lösen. Felix ist ebenfalls skeptisch.

"Wir sollten uns nicht von Sympathien leiten lassen, doch an die Putzfrau glaube ich nur halb. Es könnte auch der Professor selbst gewesen sein." Die Ermittler folgen einem Schlüssel in die Mediathek. Zwischen den Buchrücken, die sich nebeneinander in den Regalen drängeln, finden sie weitere Indizien. Knirschend dreht Neele den Schlüssel im Schloss einer Schatulle. Darin findet sie eine zerrissene Kündigung und einen weiteren Schlüssel zum Büro des Sicherheitsdienstes. "Mit dieser Kündigung ist der Mann schon sehr verdächtig", betont die Elfjährige. Sie ist auf der richtigen Spur, die Beate Schneider gelegt hat. "Die Kinder finden den Schädel in der Steinzeitwerkstatt und erläutern in einer Pressekonferenz Motiv und Vorgehen des Täters", sagt die Initiatorin.

Schneider hat die besondere Schnitzeljagd mit ihrem Team zwei Wochen lang vorbereitet. "Wir haben es immer wieder umgeschrieben und mehrmals durchgespielt, damit es auch sicher zu lösen ist."

(domi)
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