Mettmann Skater hoffen auf neue Hindernisse

Mettmann · Jugendliche messen sich am Wochenende im Wettbewerb. Die Skater wünschen sich Elemente aus Beton und nicht aus Holz.

 Jan Romagno (l.) und Oliver Otto von der Mettmanner ROBOT Crew nahmen am Skateboard Contest in Stadtwald teil .

Jan Romagno (l.) und Oliver Otto von der Mettmanner ROBOT Crew nahmen am Skateboard Contest in Stadtwald teil .

Foto: Dietrich Janicki

Das Board rollt ratternd über den Asphalt der Skaterbahn im Stadtwald. Kevin Hegemann springt, das Brett rotiert unter ihm um seine eigene Achse, bevor er wieder auf er wieder auf dem Holzsteg landet und ganz lässig weiter fährt. Anerkennender Applaus kommt von Konkurrenten und Kollegen, die jeden Trick interessiert verfolgen. Dann ist der Gegner dran. Er gibt das nächste Element vor, das Kevin Hegemann imitieren muss.

Die Jury entscheidet, wer im Vergleich die bessere Figur gemacht hat. "Beim Game of skate bekommt der Schwächere einen Buchstaben des Wortes skate zugeschrieben. Wer es zuerst vervollständigt, ist ausgeschieden", erklärt Stephan Cox. "Der Beste bleibt übrig." Anschließend soll es noch einen zweiten Wettbewerb um den besten Trick geben.

Das erste Duell hat Kevin Hegemann für sich entschieden. Ganz zufrieden ist er mit seiner Leistung dennoch nicht. "Das geht noch deutlich besser. Die Nervosität ist das Problem", sagt der 24-Jährige. Er ist mit seinen Freunden aus Schwerte angereist, um sich in Mettmann mit anderen zu messen. "Wir fahren oft woanders hin, um die Herausforderung zu suchen und neue Leute kennen zu lernen. Aus Spaß waren wir sogar schon bei den Europameisterschaften im Freestyle dabei. Zuviel Ehrgeiz sollte jedoch auch nicht dabei sein." Er möchte heute die Jury mit Konsequenz und seinem Lieblings-Trick beeindrucken: einem "Nollie Kick-Flip", bei dem sich das Brett unter seinen Füßen einmal um seine Längsachse dreht.

Den 360-Flip hat Oliver Otto zuletzt besonders intensiv geübt. Auch dabei rotiert das Brett im Sprung einmal um sich selbst. "Er gelingt aber nicht immer", sagt der Mettmanner gelassen, als er beim Probesprung abrutscht und neben seinem Board landet. Der 14-Jährige hofft auf den Vorteil seiner Heimbahn. "Wir fahren immer hier und haben uns gut vorbereitet." Sein Trainingspartner Jan Romagno ist ebenfalls optimistisch. "Zunächst möchte ich mitfahren, Spaß haben und am liebsten gewinnen", sagt der 14-Jährige. Er war in den Ferien jeden Tag auf der Rolle und hofft, dass sein Hard Flip im Wettkampf auch gelingt.

Kevin Klein genießt vor allem die Atmosphäre. "Es ist wie in einer großen Familie. Jeder zeigt, was er kann und wir geben uns gegenseitig Tipps. Das macht es aus." Daniel Mielke fühlt sich dagegen noch nicht fit genug für ein Duell mit der Konkurrenz. "Nach der Winterpause bin ich noch nicht wieder in Bestform. Es sind viele gute Leute dabei, da kann ich nicht mithalten", sagt der Wülfrather. Er hat den Wettbewerb mitorganisiert und hofft, damit mehr Aufmerksamkeit auf die Anlage zu lenken. "Die Elemente sind hier alle schon ziemlich alt. Deshalb kommen auch nicht mehr so viele Skater." Unterstützung bekommt er in dieser Hinsicht von Sven Spierling vom Jugendamt. "Die meisten Hindernisse hier sind aus Holz und nach einem Jahr kaputt. Aus Beton sind sie sehr viel haltbarer. Da sind wir in Mettmann im Vergleich zu anderen Städten ziemlich rückständig."

Um die lebendige Szene in der Kreisstadt zu unterstützen, bietet er ein- bis zweimal im Jahr einen Wettbewerb an. "Im vergangenen Jahr hatten wir 20 Teilnehmer und mindestens 60 weitere Skater hier. Heute habe ich jedoch viele Anrufe mit Absagen bekommen, weil bei der Feuchtigkeit die Bahn zu rutschig ist und die Boards leiden."

(domi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort