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Mettmann Sechs Saiten spielerisch Melodien entlocken

Mettmann · Gitarrist Christoph Kirschbaum ist Komponist, unterrichtet an der Musikschule und bringt jetzt eine neue CD raus.

 Christoph Kirschbaum ist auf die klassische Gitarre abonniert: "Die mochte ich schon immer lieber als E-Gitarren."

Christoph Kirschbaum ist auf die klassische Gitarre abonniert: "Die mochte ich schon immer lieber als E-Gitarren."

Foto: Dietrich Janicki

Wenn Christoph Kirschbaum Johann Sebastian Bach, der in seinen Augen der "größte Komponist, der Beste überhaupt" ist, thematisiert, macht er das nicht mit Worten. Sondern er greift zu einer seiner Gitarren, von denen einige im hauseigenen Studio stehen, und spielt mal eben fehlerfrei eine Melodie an. Denn Christoph Kirschbaum ist Musiker durch und durch, und noch mehr als Worte sind Töne seine Sprache.

Animiert von den Eltern begann der gebürtige Düsseldorfer, der im zarten Alter mit der Familie vom Rhein in die Neandertalstadt umzog, sechsjährig Klavier zu spielen. "Und dann hörte ich irgendwann eine Platte eines spanischen Gitarristen und wusste: Das ist es." Er nahm Gitarrenunterricht, mit 13 kam als weiteres Instrument die Querflöte dazu und zu Schulzeiten am Heinrich-Heine-Gymnasium ("ein paar Jahrgänge unter uns waren Campino und einige andere, die später die "Tote Hosen" wurden") gründete er die Band Hotzenplotz und schrieb deren ersten Hit "B7".

Die "Liebe zur Musik" ließ nichts anderes zu, als ein Studium an der Robert Schumann Hochschule bei Marita Kersting, das er 1986 mit Konzertexamen abschloss. Auf die klassische Gitarre ist er abonniert, "die mochte ich schon immer lieber als E-Gitarren". "Richtig Knete" macht man damit nicht, aber ums Berühmtwerden ging es Christoph Kirschbaum nie, sondern um den "Spaß an der Musik". "Alles hat seinen Preis", sagt er über den Erfolg. "Berühmtsein heißt, viel unterwegs zu sein. Und dafür hat man dann vielleicht bloß ein eingeschränktes Familienleben." Auf das er nie hätte verzichten wollen.

Erfolgreich ist er übrigens trotzdem, nur eben nicht in den Berühmtheitsgraden aktueller Chartstürmer.. Längst produziert er seine eigenen Kompositionen selbst. Angefangen hat das "mit Kinderliedern für meine Töchter, die damals klein waren. Inzwischen sind die 27, 22 und 18 Jahre alt. Unter anderem ist so "Ich sag' Nein" entstanden, das die inzwischen als Schlagerstar populäre Andrea Berg für ihn sang.

"Saitenweisen" war dann 2007 die erste CD mit seiner Gitarrenmusik, 2009 folgte dann "Tanz der Lichter" und jetzt als dritte Platte dieser Art "Movements". Zur klassischen Gitarre gibt es hier Flötentöne. Dazwischen sorgte er 1999 mit dem Mettmann-Musical für Furore, "damals hatte die Stadt für solche Projekte noch Geld" und unternahm Exkursionen in andere musikalische Genres.

"Es gab nie einen Plan B zur Musik", sich Melodien einfallen zu lassen, ist für den 56-Jährigen das Schönste. "Durch ganz viel spielen, hören" und ein Übermaß an Zeit entsteht dann eine Melodie, am leichtesten, wenn er in den Ferien ist. "Denn Ideen gibt es viele. Aber um sie auszuformen, brauche ich Ruhe." Die er bei seinem alltäglichen Pensum, unter anderem unterrichtet er an der Musikschule, eigentlich bloß nach Feierabend hat. Weshalb er auch nur selten auf Konzerten ist. "Dabei finde ich Live-Auftritte grundsätzlich super."

Mit der neuen Platte aber wollen er und das Ensemble - vier weitere Gitarristen nebst einer Flötistin - selbst auf Tour gehen. "Nach den Osterferien wollen wir starten", mehr steht bislang nicht fest. Auf einen Termin als Heimspiel in Mettmann hofft er, "aber die Idee ist gerade erst geboren".

(von)
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