Mettmann Schwarzbachstraße soll gesperrt werden

Mettmann · Die Verwaltung stellte das Verkehrskonzept für die Innenstadt vor. Auch die Johannes-Flintrop-Straße ist betroffen.

 Der Straßenabschnitt zwischen Poststraße und unterer Johannes-Flintrop-Straße soll für Autos gesperrt werden. Die Poststraße soll nach dem Konzept nur in Richtung Bahnstraße befahren werden können.

Der Straßenabschnitt zwischen Poststraße und unterer Johannes-Flintrop-Straße soll für Autos gesperrt werden. Die Poststraße soll nach dem Konzept nur in Richtung Bahnstraße befahren werden können.

Foto: dietrich janicki

Die städtische Bauabteilung und die Stadtplaner sind sich einig: Wenn man die Innenstadt deutlich vom Verkehr entlasten will, müssen die Schwarzbachstraße am Jubi und die untere Flintropstraße für den Individualverkehr gesperrt werden. Im Rathaussaal stellten Kurt Werner Geschorec, Dr. Stephan Kopp und Ralf Bierbaum von der Bauabteilung das Verkehrskonzept vor. Der Planungsausschuss hatte im Frühjahr, als die Schwarzbachstraße für den Verkehr gesperrt worden war und es heftige Proteste aus der Bürgerschaft und aus dem Einzelhandel gegeben hatte, reagiert: Die Sperrung wurde zurückgenommen und die Verwaltung beauftragt, Alternativen zu entwickeln, beziehungsweise zu untersuchen.

Dies hat die Verwaltung getan. Dabei haben sie der Verkehrsplaner Hans-Dieter Runge und der Architekt Martin Rogge unterstützt, die an diesem Abend auch Rede und Antwort standen. Das Ergebnis ist aus Sicht der Verwaltung eindeutig: Wenn man die Schwarzbachstraße offen lässt, wird die Zahl der Fahrzeuge, die durch die Innenstadt fahren, nicht spürbar reduziert.

Und: Eine geplante Umgestaltung des Jubiläumsplatzes in diesem Bereich scheitert am Straßenverkehr. Die Verwaltung sollte untersuchen, ob man es hinkriegt, dass trotz einer Sperrung die beiden Tiefgaragen Kreissparkasse und Neanderthalpassage auch über die dann gesperrte Schwarzbachstraße angefahren werden können. "Ein Schild ,Anlieger frei' bringt Garnichts", sagte Runge. "Es wird ignoriert." Und eine eigene Fahrspur in die Garagen zu bauen - auch dies sei untersucht worden - lasse sich bautechnisch nicht hinbebekommen; ebenso wenig eine Schrankenlösung. Denn: Die Busse müssen und sollen nach wie vor durch die Innenstadt fahren.

Und: Die Anzahl der Pkw, die direkt als für den Einzelhandel tatsächlich relevant zu bezeichnen wären, beträgt laut Verwaltung großzügig kalkuliert gerade einmal rund 850 Autos, die die Tiefgagaregen nicht auf kürzestem Wege anfahren könnten. Bei der Verkehrszählung am 28. April 2016 wurden trotz Seibelspange, Osttangente und gesperrte Schwarzbachstraße immer noch 12.500 Autos am Tag in der Breite Straße registriert. Ein Indiz für die Verwaltung, dass die untere Flintrop-Straße als Sackgasse umgestaltet werden muss.

Einige Ratsmitglieder und Bürger waren unzufrieden mit dem Ergebnis der Untersuchung. "Man könnte durch Verschränkungen und Aufplasterungen den Verkehr reduzieren", meinte Ute Stöcker, Ratsmitglied der CDU. "Funktioniert nicht, weil die Busse (täglich 500) durch die Stadt fahren müssen. "Bürger aus Süd und West müssen weite Umwege fahren", sagte Dr. Helmut Peick, der in Mettmann-Süd wohnt. Umwege, so Kopp, seien unvermeidbar, aber die Osttangente und Seibelspange seien nur deshalb gebaut worden, damit man sie nutze und nicht durch die Innenstadt fahre. Sollte das von der Verwaltung vorgeschlagene Verkehrskonzept am 21. September im Planungsausschuss keine Zustimmung finden, dann werden auch keine Landesmittel von 900.000 Euro für den Umbau der Breite Straße und Flintrop-Straße fließen, so Geschorec.

(RP)
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