Erkrath Schulsanitäter im Dienst

Düsseldorf · An der Realschule Hochdahl haben die Johanniter Schülerinnen und Schüler ausgebildet, damit sie bei leichten Blessuren Erste Hilfe leisten können. Auch die korrekte Alarmierung des Rettungsdienstes wurde geübt.

An der Realschule Hochdahl haben die Schüler seit gestern die Schlüsselgewalt. Jedenfalls was den Sanitätsraum anbetrifft. 14 Mädchen und Jungen der neunten Klassen ernannte Schulleiter Heinz Peter Reyer nach erfolgreich absolviertem Lehrgang bei den Johannitern zu Schulsanitätern.

Zusätzlich zu den Urkunden gab es auch noch den Schlüssel für den Raum, in den sich die jungen Sanitäter künftig "zur Behandlung" ihrer Mitschüler zurückziehen können.

Es seien vor allem kleinere Blessuren wie Schnittwunden oder Verstauchungen, um die die Schulsanitäter sich selbständig kümmern. Man könne es auch als eine erweiterte Erstversorgung bezeichnen, sagte Reyer. Verbände anlegen, Blutdruck messen, Symptome erkennen — darin sind die jungen Sanitäter nun geschult.

Viel Zeit in Ausbildung investiert

Bei schwereren Verletzungen würden sie in Zusammenarbeit mit dem Schulsekretariat umgehend den Rettungsdienst alarmieren. Dennoch verdiene dieses Engagement sehr viel Anerkennung, betonte der Schulleiter. Hätten die Mädchen und Jungen doch über den Unterricht hinaus viel Zeit investiert, um sich für diese Aufgabe fit machen zu lassen.

Von 20 Schülern, die sich vor gut einem halben Jahr für den Sanitätsdienst gemeldet hatten, haben 14 bis zum Schluss durchgehalten. Ein sehr gutes Ergebnis, sagte Guido Pötke von den Johannitern, der gemeinsam mit Niels Brähler die jungen Leuten auf ihre Aufgaben vorbereitet hat. In der Regel blieben nach der anfänglichen Euphorie nur 20 bis 30 Prozent der Teilnehmer dabei, das sei hier ganz anders gewesen.

Tatkräftig unterstützt werden die jungen Sanitäter auch von Christian Schott, der erst im letzten Jahr zum Lehrerkollegium dazugestoßen ist. Schott hatte früher einige Zeit als Krankenpfleger gearbeitet und sich sofort bereit erklärt, die Schulsanitäter zu betreuen.

"Es macht Spaß, anderen zu helfen", begründete der 15-jährige Malte sein ehrenamtliches Engagement als Sanitäter. Außerdem sei die Unterrichtung in der Ersten Hilfe sehr informativ und witzig gestaltet worden. Schön sei auch, dass dieses Engagement im Zeugnis vermerkt wird. Und Julia, ebenfalls 15 Jahre alt, denkt schon über die Schulzeit hinaus. Sie sei dabei, weil sie ebenfalls anderen Menschen helfen möchte. Sie interessiert sich für eine Ausbildung zur Kinderkrankenpflegerin.

Er hoffe, dass die Schulsanitäter ihre frisch erworbenen Kenntnisse so wenig wie möglich anwenden müssen, sagte Schulleiter Heinz Peter Reyer. Gut ein Jahr lang stehen die jungen Leute für diese Aufgabe nun zur Verfügung. Damit anschließend keine Lücke entsteht, soll schon im April mit der Ausbildung des nächsten Jahrganges begonnen werden. Dann üben neue Freiwillige Verbände anlegen, Blutdruck messen, Symptome deuten, Rettungsdienst alarmieren, dokumentieren und alles, was sie als echte Schulsanitäter noch so brauchen.

(RP)
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