Mettmann Regen trübt Ertrag bei der Gerste

Mettmann · Die Landwirte in der Region gehen von Einbußen bis zu 20 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren aus.

 Landwirt Johannes Kircher aus Mettmann in einem seiner Gerstenfelder. Das Gerät in seiner Hand misst die Feuchtigkeit - so weiß Kircher, wann er ernten kann.

Landwirt Johannes Kircher aus Mettmann in einem seiner Gerstenfelder. Das Gerät in seiner Hand misst die Feuchtigkeit - so weiß Kircher, wann er ernten kann.

Foto: Blazy Achim

In der Region ist die Gerstenernte gestartet. Vorausgesetzt die Sonne scheint weiter, wird die Gerstenernte im Niederbergischen am Wochenende abgeschlossen sein, sagt Johannes Kircher, Mettmanner Ortsvorsitzender des Rheinischen Bauernverbandes.

"Um die Gerste ernten zu können, muss einige Tage die Sonne geschienen haben, so dass das Korn trocken ist. Sonst ist die Feuchtigkeit in den Körnern zu hoch und das Getreide kann nicht gelagert werden", erklärt ein Sprecher des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV). "Die Bauern hoffen jetzt, dass die Ernte nicht zur Hängepartie wird", sagt Martin Dahlmann, Kreisvorsitzender des RLV.

In diesen Tagen hat die Gerstenernte begonnen, die den Trend für das Ergebnis der Getreideernte anzeigt. Vieles spricht dafür, dass die Ernte nicht das Niveau des Vorjahres erreichen kann. "Grund dafür war der andauernde Regen. So hat es bei der Blüte des Weizens nur geregnet, daher sind die Ähren teilweise nicht vollständig besetzt. Zu hoffen bleibt, dass keine weiteren Qualitätsprobleme drohen. Die meisten Landwirte haben sich auf die schwierigen Bedingungen mit entsprechenden Pflanzenschutzmaßnahmen ausgerichtet", erklärt Dahlmann. "Die Qualität und der Ertrag der Gerste haben unter den massiven Regenfällen enorm gelitten", sagt Kircher. Er geht davon aus, dass es Einbußen von 20 Prozent im Vergleich zu den Vorjahresmittelwerten gibt. Auch beim Weizen sieht es nicht gut aus. Die Weizenernte beginnt je nach Wetterlage in zwei bis drei Wochen. "Nur ganz resistente Sorten werden Backqualität liefern", sagt Kircher.

Die Getreidepreise haben aktuell den tiefsten Preis seit fünf Jahren erreicht. Pro Dezitonne Weizen würden den Ackerbauern rund vier Euro fehlen, wenn der Preis so bliebe. Die Vollkosten könnten nicht gedeckt werden.

Beim Anbau von Gerste wird zwischen Winter- und Sommergerste unterschieden, wobei Wintergerste in Deutschland bedeutender ist, so der RLV. Wintergerste wird von Mitte September bis Anfang Oktober mit etwa 230 bis 350 Körnern/m2 ausgesät. Sommergerste wird im Frühjahr von Ende Februar bis Anfang April gedrillt, das heißt gesät. Die Ernte der Gerste erfolgt im Juli/August.

Gerste wird in erster Linie als Futtermittel verwendet. Bekannt ist Gerste vor allem als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Malz für Brauereien. Hierbei kommt überwiegend Sommergerste zum Einsatz, die sich besonders durch einen Proteingehalt von maximal 11,5 Prozent auszeichnet.

Auch Zuckerrüben und Mais haben im Wachstum unter Staunässe gelitten. Dem Boden fehle Sauerstoff. Dies sei aktuell an vergilbten Pflanzen zu erkennen, so Dahlmann.

Bei den Kartoffeln hoffen die Landwirte in der Region auf einen guten Ertrag. Aber: Hier trübt die Kraut- und Knollenfäule die Zufriedenheit. Ohne Spritzen wird die Fäule nicht in den Griff zu bekommen sein ,sagt Kircher.

(RP)
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